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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881.

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II. Küstengestaltung, Meerestheile, Strömungen.
Insolation, der Menge und Temperatur des zugeführten Flusswassers,
der herrschenden Windrichtung und der dadurch bedingten Trift-
strömung. Aus all diesen Gründen sind die Buchten der japanischen
Inseln im Sommer sehr warm, im Winter kalt. Im Hafen von Yoko-
hama sinkt die Temperatur des Wassers im Winter zeitweise auf
8 bis 9°C.; vom April bis September steigt dieselbe von 12° auf 28°C.
Gleichförmiger erscheint die Temperatur des Binnenmeeres. Aber im
östlichsten Theile desselben geht, wahrscheinlich beeinflusst durch das
Wasser des Yodogawa und anderer Flüsse, die Wärme im Februar
ebenfalls bis auf 9°C. herunter, um dann allmählich wieder wie bei
Yokohama zu steigen, wie man im Hafen von Kobe es beobachtet
hat. Auch in andern Theilen des Binnenmeeres hat das Wasser im
Winter eine niedrigere, im Sommer eine wesentlich höhere Tempera-
tur, als in den benachbarten offenen Meeren. Diese Verhältnisse haben
namentlich auf den Fischfang einen grossen Einfluss, wie noch in
einem andern Kapitel näher gezeigt werden soll.


II. Küstengestaltung, Meerestheile, Strömungen.
Insolation, der Menge und Temperatur des zugeführten Flusswassers,
der herrschenden Windrichtung und der dadurch bedingten Trift-
strömung. Aus all diesen Gründen sind die Buchten der japanischen
Inseln im Sommer sehr warm, im Winter kalt. Im Hafen von Yoko-
hama sinkt die Temperatur des Wassers im Winter zeitweise auf
8 bis 9°C.; vom April bis September steigt dieselbe von 12° auf 28°C.
Gleichförmiger erscheint die Temperatur des Binnenmeeres. Aber im
östlichsten Theile desselben geht, wahrscheinlich beeinflusst durch das
Wasser des Yodogawa und anderer Flüsse, die Wärme im Februar
ebenfalls bis auf 9°C. herunter, um dann allmählich wieder wie bei
Yokohama zu steigen, wie man im Hafen von Kobe es beobachtet
hat. Auch in andern Theilen des Binnenmeeres hat das Wasser im
Winter eine niedrigere, im Sommer eine wesentlich höhere Tempera-
tur, als in den benachbarten offenen Meeren. Diese Verhältnisse haben
namentlich auf den Fischfang einen grossen Einfluss, wie noch in
einem andern Kapitel näher gezeigt werden soll.


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[29/0049] II. Küstengestaltung, Meerestheile, Strömungen. Insolation, der Menge und Temperatur des zugeführten Flusswassers, der herrschenden Windrichtung und der dadurch bedingten Trift- strömung. Aus all diesen Gründen sind die Buchten der japanischen Inseln im Sommer sehr warm, im Winter kalt. Im Hafen von Yoko- hama sinkt die Temperatur des Wassers im Winter zeitweise auf 8 bis 9°C.; vom April bis September steigt dieselbe von 12° auf 28°C. Gleichförmiger erscheint die Temperatur des Binnenmeeres. Aber im östlichsten Theile desselben geht, wahrscheinlich beeinflusst durch das Wasser des Yodogawa und anderer Flüsse, die Wärme im Februar ebenfalls bis auf 9°C. herunter, um dann allmählich wieder wie bei Yokohama zu steigen, wie man im Hafen von Kobe es beobachtet hat. Auch in andern Theilen des Binnenmeeres hat das Wasser im Winter eine niedrigere, im Sommer eine wesentlich höhere Tempera- tur, als in den benachbarten offenen Meeren. Diese Verhältnisse haben namentlich auf den Fischfang einen grossen Einfluss, wie noch in einem andern Kapitel näher gezeigt werden soll.

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Zitationshilfe: Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 1. Leipzig, 1881, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan01_1881/49>, abgerufen am 19.04.2024.