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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886.

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I. Land- und Forstwirthschaft.

80. Styrax japonicum S. & Z., jap. Chisha-no-ki, Yego. Sehr
verbreitet an Waldrändern, zuweilen auch an Gräben, ist diese Pflanze
in der allgemeinen Tracht und Färbung der Rinde einer starkver-
ästelten Buche von 4--6 m Höhe ähnlich. Die prächtigen weissen
langgestielten Blüthen bilden Reihen hängender Glocken längs der
Unterseite der Zweige.

81. Styrax Obassia S. & Z., jap. Oba-no-chisa.

82. Symplocos lancifolia S. & Z., jap. Ikono-shiba.

83. S. japonica D. C. (S. lucida S. & Z.), jap. Kuro-ki.

84. S. erataegoides Don., jap. Tubetagi.

Fam. Ebenaceae.

85. Diospyros Kaki L., jap. Kaki. Der Verbreitung dieses schönen
Baumes und seiner grossen geschätzten Früchte, der sogenannten
Dattelpflaumen, wurde schon pg. 103 und 104 gedacht. Es erübrigt
hier nur noch, die Eigenschaften und Verwendungen des Holzes her-
vorzuheben. Dasselbe ist hellgraubraun, wenn jung, ebenso, wie bei
den verwandten indischen Ebenhölzern (D. ebenum und D. melanoxylon),
und nimmt erst als älteres Kernholz schwarze Farbe an. Dieses schwarze
Kaki (Kuro-gaki), wird vornehmlich von dem Shibu-gaki oder
adstringierenden Kaki (siehe pg. 213--214) erhalten. Man kann jedoch
äusserlich den Bäumen ebensowenig wie den indischen Arten ansehen,
ob sie schwarzes Kernholz gebildet haben, sondern solches nur durch
Anbohren constatieren. Auf dem Querschnitt zeigt Kakiholz kleine
oder mittelgrosse, zerstreut vertheilte Poren von kreisförmiger und ellip-
tischer Gestalt und zahlreiche, sehr feine Markstrahlen. Das speci-
fische Gewicht steht dem des indischen Ebenholzes nach und beträgt nach
Dupont nur 0,606. Es wird von Eichenholz hierin, wie auch in der
Festigkeit weit übertroffen. Man benutzt es in der Tischlerei, beson-
ders zu Fournieren, kleinen Cabinetten und Kästchen, wie Handschuh-
kästchen etc.

86. D. Lotus L. (D. japonica S. & Z.), jap. Shinano-gaki und
Mame-gaki. Das Holz dieser wildwachsenden Art ist dem vorigen
ähnlich, doch feinporiger und dichter. Seine Verwendung ist die
nämliche.

Das Holz von Diospyros ebenum L., jap. Koku-tan, wird aus
Südchina und Hinterindien eingeführt und in ähnlicher Weise verarbeitet.

Fam. Ericaceae.

87. Rhododendron Metternichii S. & Z., jap. Shaku-nage. Das
hellbraune Holz dieses hohen, dem Gebirge angehörenden Strauches

I. Land- und Forstwirthschaft.

80. Styrax japonicum S. & Z., jap. Chisha-no-ki, Yego. Sehr
verbreitet an Waldrändern, zuweilen auch an Gräben, ist diese Pflanze
in der allgemeinen Tracht und Färbung der Rinde einer starkver-
ästelten Buche von 4—6 m Höhe ähnlich. Die prächtigen weissen
langgestielten Blüthen bilden Reihen hängender Glocken längs der
Unterseite der Zweige.

81. Styrax Obassia S. & Z., jap. Oba-no-chisa.

82. Symplocos lancifolia S. & Z., jap. Ikono-shiba.

83. S. japonica D. C. (S. lucida S. & Z.), jap. Kuro-ki.

84. S. erataegoides Don., jap. Tubetagi.

Fam. Ebenaceae.

85. Diospyros Kaki L., jap. Kaki. Der Verbreitung dieses schönen
Baumes und seiner grossen geschätzten Früchte, der sogenannten
Dattelpflaumen, wurde schon pg. 103 und 104 gedacht. Es erübrigt
hier nur noch, die Eigenschaften und Verwendungen des Holzes her-
vorzuheben. Dasselbe ist hellgraubraun, wenn jung, ebenso, wie bei
den verwandten indischen Ebenhölzern (D. ebenum und D. melanoxylon),
und nimmt erst als älteres Kernholz schwarze Farbe an. Dieses schwarze
Kaki (Kuro-gaki), wird vornehmlich von dem Shibu-gaki oder
adstringierenden Kaki (siehe pg. 213—214) erhalten. Man kann jedoch
äusserlich den Bäumen ebensowenig wie den indischen Arten ansehen,
ob sie schwarzes Kernholz gebildet haben, sondern solches nur durch
Anbohren constatieren. Auf dem Querschnitt zeigt Kakiholz kleine
oder mittelgrosse, zerstreut vertheilte Poren von kreisförmiger und ellip-
tischer Gestalt und zahlreiche, sehr feine Markstrahlen. Das speci-
fische Gewicht steht dem des indischen Ebenholzes nach und beträgt nach
Dupont nur 0,606. Es wird von Eichenholz hierin, wie auch in der
Festigkeit weit übertroffen. Man benutzt es in der Tischlerei, beson-
ders zu Fournieren, kleinen Cabinetten und Kästchen, wie Handschuh-
kästchen etc.

86. D. Lotus L. (D. japonica S. & Z.), jap. Shinano-gaki und
Mame-gaki. Das Holz dieser wildwachsenden Art ist dem vorigen
ähnlich, doch feinporiger und dichter. Seine Verwendung ist die
nämliche.

Das Holz von Diospyros ebenum L., jap. Koku-tan, wird aus
Südchina und Hinterindien eingeführt und in ähnlicher Weise verarbeitet.

Fam. Ericaceae.

87. Rhododendron Metternichii S. & Z., jap. Shaku-nage. Das
hellbraune Holz dieses hohen, dem Gebirge angehörenden Strauches

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[294/0318] I. Land- und Forstwirthschaft. 80. Styrax japonicum S. & Z., jap. Chisha-no-ki, Yego. Sehr verbreitet an Waldrändern, zuweilen auch an Gräben, ist diese Pflanze in der allgemeinen Tracht und Färbung der Rinde einer starkver- ästelten Buche von 4—6 m Höhe ähnlich. Die prächtigen weissen langgestielten Blüthen bilden Reihen hängender Glocken längs der Unterseite der Zweige. 81. Styrax Obassia S. & Z., jap. Oba-no-chisa. 82. Symplocos lancifolia S. & Z., jap. Ikono-shiba. 83. S. japonica D. C. (S. lucida S. & Z.), jap. Kuro-ki. 84. S. erataegoides Don., jap. Tubetagi. Fam. Ebenaceae. 85. Diospyros Kaki L., jap. Kaki. Der Verbreitung dieses schönen Baumes und seiner grossen geschätzten Früchte, der sogenannten Dattelpflaumen, wurde schon pg. 103 und 104 gedacht. Es erübrigt hier nur noch, die Eigenschaften und Verwendungen des Holzes her- vorzuheben. Dasselbe ist hellgraubraun, wenn jung, ebenso, wie bei den verwandten indischen Ebenhölzern (D. ebenum und D. melanoxylon), und nimmt erst als älteres Kernholz schwarze Farbe an. Dieses schwarze Kaki (Kuro-gaki), wird vornehmlich von dem Shibu-gaki oder adstringierenden Kaki (siehe pg. 213—214) erhalten. Man kann jedoch äusserlich den Bäumen ebensowenig wie den indischen Arten ansehen, ob sie schwarzes Kernholz gebildet haben, sondern solches nur durch Anbohren constatieren. Auf dem Querschnitt zeigt Kakiholz kleine oder mittelgrosse, zerstreut vertheilte Poren von kreisförmiger und ellip- tischer Gestalt und zahlreiche, sehr feine Markstrahlen. Das speci- fische Gewicht steht dem des indischen Ebenholzes nach und beträgt nach Dupont nur 0,606. Es wird von Eichenholz hierin, wie auch in der Festigkeit weit übertroffen. Man benutzt es in der Tischlerei, beson- ders zu Fournieren, kleinen Cabinetten und Kästchen, wie Handschuh- kästchen etc. 86. D. Lotus L. (D. japonica S. & Z.), jap. Shinano-gaki und Mame-gaki. Das Holz dieser wildwachsenden Art ist dem vorigen ähnlich, doch feinporiger und dichter. Seine Verwendung ist die nämliche. Das Holz von Diospyros ebenum L., jap. Koku-tan, wird aus Südchina und Hinterindien eingeführt und in ähnlicher Weise verarbeitet. Fam. Ericaceae. 87. Rhododendron Metternichii S. & Z., jap. Shaku-nage. Das hellbraune Holz dieses hohen, dem Gebirge angehörenden Strauches

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Zitationshilfe: Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 294. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/318>, abgerufen am 28.03.2024.