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Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886.

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I. Land- und Forstwirthschaft.

106. Acer japonicum Thunb., jap. Kayede oder Kaide. Die
Japaner geben diesen Namen noch mehreren andern Ahornarten, so
Acer micranthum S. & Z. Der Baum ist in den Bergwaldungen bis
zu 1000 m Erhebung nicht selten und erreicht viel ansehnlichere Di-
mensionen als die vorige Art. Das hellrosafarbige Holz ist feinkörnig,
dicht, und zeigt auf Längsschnitten, namentlich bei Maserung, hohen
Glanz und prächtige Spiegelung. Ein unter dem Namen Itaya von
Yezo bekanntes Holz scheint mit A. japonicum Thunb. identisch zu
sein und Yama-shiba mit Acer carpinifolium S. & Z.

Fam. Sapindaceae.

107. Sapindus Mukurosi Gaertn., jap. Mukuroshi, ein mittel-
grosser Baum des unteren Laubwaldes, der nach Gamble identisch ist
mit dem indischen S. detergens Roxb. Wie bei allen Seifennuss-
bäumen ist auch das Holz des Mukoroshi hellgelblichweiss, mit feinen
Markstrahlen und Gürteln zahlreicher mittelgrosser Poren durchzogen,
leicht, brüchig und wenig werthvoll.

108. Koelreuteria paniculata Laxm. (Sapindus chinensis L.), jap.
Moku-kenjiu, Bodaijiu. Dieser kleine Baum kommt zwar in Ja-
pan auch in den Wäldern vor, wird aber in der Regel, wie bei uns,
als Zierpflanze getroffen. Sein Holz ist dem des Mukuroshi sehr ähnlich.

109. Aesculus turbinata Bl., jap. Tochi, Tochi-no-ki, ein
schöner Baum der tiefen Bergwaldungen von Kiushiu bis Yezo mit
gelben Blüthen, verdient seiner prächtigen Belaubung wegen die Be-
achtung unserer Gärtner. Das Holz ist äusserst feinporig, weisslich,
leicht brüchig und vergänglich, daher gleich dem unserer Rosskastanien
von geringem Werth.

Fam. Rhamneae.

110. Hovenia dulcis Thunb., jap. Kempon-nashi, wurde be-
reits pg. 102--103 als eigenartiger Obstbaum angeführt. Das leichte
Holz besitzt eine schöne gelbbraune bis rothbraune Farbe, ist gleich-
artig, feinporig und zeigt auf dem Querschnitt ausserdem deutliche
Jahresringe, sowie zahlreiche, kleine, aber durch weisse Farbe scharf
hervortretende Markstrahlen. Es kommt zu selten vor, um grössere
Bedeutung zu haben.

111. Zizyphus vulgaris Lamk., jap. Natsume und Sanebuto-
natsume
(siehe pg. 102). Das Holz dieser Obstart ist dem der vorigen
sehr ähnlich und sicher nicht häufiger. Die sehr zahlreichen schmalen
Markstrahlen sind auch bei ihm gleichweit entfernt und scharf ge-
zeichnet.

I. Land- und Forstwirthschaft.

106. Acer japonicum Thunb., jap. Kayede oder Kaide. Die
Japaner geben diesen Namen noch mehreren andern Ahornarten, so
Acer micranthum S. & Z. Der Baum ist in den Bergwaldungen bis
zu 1000 m Erhebung nicht selten und erreicht viel ansehnlichere Di-
mensionen als die vorige Art. Das hellrosafarbige Holz ist feinkörnig,
dicht, und zeigt auf Längsschnitten, namentlich bei Maserung, hohen
Glanz und prächtige Spiegelung. Ein unter dem Namen Itaya von
Yezo bekanntes Holz scheint mit A. japonicum Thunb. identisch zu
sein und Yama-shiba mit Acer carpinifolium S. & Z.

Fam. Sapindaceae.

107. Sapindus Mukurosi Gaertn., jap. Mukuroshi, ein mittel-
grosser Baum des unteren Laubwaldes, der nach Gamble identisch ist
mit dem indischen S. detergens Roxb. Wie bei allen Seifennuss-
bäumen ist auch das Holz des Mukoroshi hellgelblichweiss, mit feinen
Markstrahlen und Gürteln zahlreicher mittelgrosser Poren durchzogen,
leicht, brüchig und wenig werthvoll.

108. Koelreuteria paniculata Laxm. (Sapindus chinensis L.), jap.
Moku-kenjiu, Bodaijiu. Dieser kleine Baum kommt zwar in Ja-
pan auch in den Wäldern vor, wird aber in der Regel, wie bei uns,
als Zierpflanze getroffen. Sein Holz ist dem des Mukuroshi sehr ähnlich.

109. Aesculus turbinata Bl., jap. Tochi, Tochi-no-ki, ein
schöner Baum der tiefen Bergwaldungen von Kiushiu bis Yezo mit
gelben Blüthen, verdient seiner prächtigen Belaubung wegen die Be-
achtung unserer Gärtner. Das Holz ist äusserst feinporig, weisslich,
leicht brüchig und vergänglich, daher gleich dem unserer Rosskastanien
von geringem Werth.

Fam. Rhamneae.

110. Hovenia dulcis Thunb., jap. Kempon-nashi, wurde be-
reits pg. 102—103 als eigenartiger Obstbaum angeführt. Das leichte
Holz besitzt eine schöne gelbbraune bis rothbraune Farbe, ist gleich-
artig, feinporig und zeigt auf dem Querschnitt ausserdem deutliche
Jahresringe, sowie zahlreiche, kleine, aber durch weisse Farbe scharf
hervortretende Markstrahlen. Es kommt zu selten vor, um grössere
Bedeutung zu haben.

111. Zizyphus vulgaris Lamk., jap. Natsume und Sanebuto-
natsume
(siehe pg. 102). Das Holz dieser Obstart ist dem der vorigen
sehr ähnlich und sicher nicht häufiger. Die sehr zahlreichen schmalen
Markstrahlen sind auch bei ihm gleichweit entfernt und scharf ge-
zeichnet.

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[300/0324] I. Land- und Forstwirthschaft. 106. Acer japonicum Thunb., jap. Kayede oder Kaide. Die Japaner geben diesen Namen noch mehreren andern Ahornarten, so Acer micranthum S. & Z. Der Baum ist in den Bergwaldungen bis zu 1000 m Erhebung nicht selten und erreicht viel ansehnlichere Di- mensionen als die vorige Art. Das hellrosafarbige Holz ist feinkörnig, dicht, und zeigt auf Längsschnitten, namentlich bei Maserung, hohen Glanz und prächtige Spiegelung. Ein unter dem Namen Itaya von Yezo bekanntes Holz scheint mit A. japonicum Thunb. identisch zu sein und Yama-shiba mit Acer carpinifolium S. & Z. Fam. Sapindaceae. 107. Sapindus Mukurosi Gaertn., jap. Mukuroshi, ein mittel- grosser Baum des unteren Laubwaldes, der nach Gamble identisch ist mit dem indischen S. detergens Roxb. Wie bei allen Seifennuss- bäumen ist auch das Holz des Mukoroshi hellgelblichweiss, mit feinen Markstrahlen und Gürteln zahlreicher mittelgrosser Poren durchzogen, leicht, brüchig und wenig werthvoll. 108. Koelreuteria paniculata Laxm. (Sapindus chinensis L.), jap. Moku-kenjiu, Bodaijiu. Dieser kleine Baum kommt zwar in Ja- pan auch in den Wäldern vor, wird aber in der Regel, wie bei uns, als Zierpflanze getroffen. Sein Holz ist dem des Mukuroshi sehr ähnlich. 109. Aesculus turbinata Bl., jap. Tochi, Tochi-no-ki, ein schöner Baum der tiefen Bergwaldungen von Kiushiu bis Yezo mit gelben Blüthen, verdient seiner prächtigen Belaubung wegen die Be- achtung unserer Gärtner. Das Holz ist äusserst feinporig, weisslich, leicht brüchig und vergänglich, daher gleich dem unserer Rosskastanien von geringem Werth. Fam. Rhamneae. 110. Hovenia dulcis Thunb., jap. Kempon-nashi, wurde be- reits pg. 102—103 als eigenartiger Obstbaum angeführt. Das leichte Holz besitzt eine schöne gelbbraune bis rothbraune Farbe, ist gleich- artig, feinporig und zeigt auf dem Querschnitt ausserdem deutliche Jahresringe, sowie zahlreiche, kleine, aber durch weisse Farbe scharf hervortretende Markstrahlen. Es kommt zu selten vor, um grössere Bedeutung zu haben. 111. Zizyphus vulgaris Lamk., jap. Natsume und Sanebuto- natsume (siehe pg. 102). Das Holz dieser Obstart ist dem der vorigen sehr ähnlich und sicher nicht häufiger. Die sehr zahlreichen schmalen Markstrahlen sind auch bei ihm gleichweit entfernt und scharf ge- zeichnet.

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Zitationshilfe: Rein, Johann Justus: Japan nach Reisen und Studien. Bd. 2. Leipzig, 1886, S. 300. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rein_japan02_1886/324>, abgerufen am 29.03.2024.