Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Reuter, Christian]: Graf Ehrenfried. 1700.

Bild:
<< vorherige Seite
Fortun. So werden sie gewiß mit dem Haa-
sen-Hetzen warten/ biß ich komme?
Mumm. M. Ja freylich warten Sie auff Euch.
Fortun. Weil das ist/ so komm nur.
Mumm. M. Ich werde dem Herrn Capitain-Lieu-
tenant
folgen.

(Gehen ab.)
Fünffter Aufftritt.
Courage und Grethe.
Grethe. So hast du mich gleichwohl recht-
schaffen lieb?
Courag. Ja/ liebes Gretgen/ von Grund der
Seelen/ und ich wolte/ daß ich nicht
Courage hieße/ wenn ich dich nicht tau-
sendmahl lieber habe/ als mich selbsten.
Grethe. Die Worte sind wohl gut/ allein es
ist dem hunderten Kerl nicht zu trauen/
und der tausende meynet es mit einem
ehrlichen Mägdgen nicht allemahl auff-
richtig.
Courag. Das ist alle wahr/ Gretgen. Allein
ich wolte nicht mehr wüntschen/ als daß
du nur in mein Hertze gucken köntest/
da soltest du sehen/ wie lieb ich dich hätte.
Grethe. Ist das wohl möglich/ hast du mich
recht don Hertzen lieb?
Courag. Ja/ Gretgen.
Grethe. Wie lieb aber denn?
Ach
Fortun. So werden ſie gewiß mit dem Haa-
ſen-Hetzen warten/ biß ich komme?
Mum̃. M. Ja freylich warten Sie auff Euch.
Fortun. Weil das iſt/ ſo komm nur.
Mum̃. M. Ich werde dem Herrn Capitain-Lieu-
tenant
folgen.

(Gehen ab.)
Fuͤnffter Aufftritt.
Courage und Grethe.
Grethe. So haſt du mich gleichwohl recht-
ſchaffen lieb?
Courag. Ja/ liebes Gretgen/ von Grund der
Seelen/ und ich wolte/ daß ich nicht
Courage hieße/ wenn ich dich nicht tau-
ſendmahl lieber habe/ als mich ſelbſten.
Grethe. Die Worte ſind wohl gut/ allein es
iſt dem hunderten Kerl nicht zu trauen/
und der tauſende meynet es mit einem
ehrlichen Maͤgdgen nicht allemahl auff-
richtig.
Courag. Das iſt alle wahr/ Gretgen. Allein
ich wolte nicht mehr wuͤntſchen/ als daß
du nur in mein Hertze gucken koͤnteſt/
da ſolteſt du ſehen/ wie lieb ich dich haͤtte.
Grethe. Iſt das wohl moͤglich/ haſt du mich
recht don Hertzen lieb?
Courag. Ja/ Gretgen.
Grethe. Wie lieb aber denn?
Ach
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0025" n="18"/>
          <sp who="#FOR">
            <speaker> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">Fortun.</hi> </hi> </speaker>
            <p>So werden &#x017F;ie gewiß mit dem Haa-<lb/>
&#x017F;en-Hetzen warten/ biß ich komme?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MUM">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Mum&#x0303;. M.</hi> </speaker>
            <p>Ja freylich warten Sie auff Euch.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FOR">
            <speaker> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">Fortun.</hi> </hi> </speaker>
            <p>Weil das i&#x017F;t/ &#x017F;o komm nur.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MUM">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Mum&#x0303;. M.</hi> </speaker>
            <p>Ich werde dem Herrn <hi rendition="#aq">Capitain-Lieu-<lb/>
tenant</hi> folgen.</p><lb/>
            <stage> <hi rendition="#fr">(Gehen ab.)</hi> </stage>
          </sp>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Fu&#x0364;nffter Aufftritt.</hi> </head><lb/>
          <stage><hi rendition="#aq">Courage</hi> und Grethe.</stage><lb/>
          <sp who="#GRE">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Grethe.</hi> </speaker>
            <p>So ha&#x017F;t du mich gleichwohl recht-<lb/>
&#x017F;chaffen lieb?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#COU">
            <speaker> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">Courag.</hi> </hi> </speaker>
            <p>Ja/ liebes Gretgen/ von Grund der<lb/>
Seelen/ und ich wolte/ daß ich nicht<lb/><hi rendition="#aq">Courage</hi> hieße/ wenn ich dich nicht tau-<lb/>
&#x017F;endmahl lieber habe/ als mich &#x017F;elb&#x017F;ten.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#GRE">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Grethe.</hi> </speaker>
            <p>Die Worte &#x017F;ind wohl gut/ allein es<lb/>
i&#x017F;t dem hunderten Kerl nicht zu trauen/<lb/>
und der tau&#x017F;ende meynet es mit einem<lb/>
ehrlichen Ma&#x0364;gdgen nicht allemahl auff-<lb/>
richtig.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#COU">
            <speaker> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">Courag.</hi> </hi> </speaker>
            <p>Das i&#x017F;t alle wahr/ Gretgen. Allein<lb/>
ich wolte nicht mehr wu&#x0364;nt&#x017F;chen/ als daß<lb/>
du nur in mein Hertze gucken ko&#x0364;nte&#x017F;t/<lb/>
da &#x017F;olte&#x017F;t du &#x017F;ehen/ wie lieb ich dich ha&#x0364;tte.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#GRE">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Grethe.</hi> </speaker>
            <p>I&#x017F;t das wohl mo&#x0364;glich/ ha&#x017F;t du mich<lb/>
recht don Hertzen lieb?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#COU">
            <speaker> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">Courag.</hi> </hi> </speaker>
            <p>Ja/ Gretgen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#GRE">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Grethe.</hi> </speaker>
            <p>Wie lieb aber denn?</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Ach</fw>
          </sp><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[18/0025] Fortun. So werden ſie gewiß mit dem Haa- ſen-Hetzen warten/ biß ich komme? Mum̃. M. Ja freylich warten Sie auff Euch. Fortun. Weil das iſt/ ſo komm nur. Mum̃. M. Ich werde dem Herrn Capitain-Lieu- tenant folgen. (Gehen ab.) Fuͤnffter Aufftritt. Courage und Grethe. Grethe. So haſt du mich gleichwohl recht- ſchaffen lieb? Courag. Ja/ liebes Gretgen/ von Grund der Seelen/ und ich wolte/ daß ich nicht Courage hieße/ wenn ich dich nicht tau- ſendmahl lieber habe/ als mich ſelbſten. Grethe. Die Worte ſind wohl gut/ allein es iſt dem hunderten Kerl nicht zu trauen/ und der tauſende meynet es mit einem ehrlichen Maͤgdgen nicht allemahl auff- richtig. Courag. Das iſt alle wahr/ Gretgen. Allein ich wolte nicht mehr wuͤntſchen/ als daß du nur in mein Hertze gucken koͤnteſt/ da ſolteſt du ſehen/ wie lieb ich dich haͤtte. Grethe. Iſt das wohl moͤglich/ haſt du mich recht don Hertzen lieb? Courag. Ja/ Gretgen. Grethe. Wie lieb aber denn? Ach

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_ehrenfried_1700
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_ehrenfried_1700/25
Zitationshilfe: [Reuter, Christian]: Graf Ehrenfried. 1700, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_ehrenfried_1700/25>, abgerufen am 29.03.2024.