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[Reuter, Christian]: Graf Ehrenfried. 1700.

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Joh. Gewinnt der Graf auch wacker?
Fortunatus. Was solt Er gewinnen/ Er ist gar
selten glücklich. Alleine ich habe aber-
mahl was gewonnen.
(Zieht ein
Schnup Tuch aus dem Schubsacke/)

Bruder/ ist das nicht ein schön Schnup-
Tuch? Es ist dem Grafen gewesen/ Er
hats verspielt.
Leander. Hats der Herr Capitain-Lieutenant
Lusr zu verkauffen/ so will ich einen Han-
delsmann darzu abgeben?
Fortunatus. Es ist mir zwar endlich nicht viel nü-
tze/ doch/ weil ich ietzo Geld brauche/ wer
mir einen Rthlr. dafür giebt/ der soll es
haben.
Leander. Ey behüte Gott/ wer wolte vor ein
altes Schnuptuch einen Rthlr. geben;
Fortunatus. Meine Patrons/ es hat beym Sap-
perment
viel Geld gekostet/ der Graf
hats getragen.
Leander. Ey das gläube ich gar wohl/ allein
dafür gebe ich keinen Rthlr.
Fortunatus. Wenn ich ietzo nicht so gar nothwen-
dig Geld brauchte/ ich wolte es selber
behalten; so aber muß ich heute mit
dem Grafen noch ein bachadie machen.
Gebe mir der Herr 4. Groschen baar
Geld/ so soll Ers doch haben.
Leander. Zwey Groschen will ich dem Herrn
geben/ wenn er will/ hier ist Geld.
Fortunatus. So nehme Ers nur dafür hin/ viel-
leicht gewinne ich dem Grafen mit des
Herrn
Joh. Gewinnt der Graf auch wacker?
Fortunatus. Was ſolt Er gewinnen/ Er iſt gar
ſelten gluͤcklich. Alleine ich habe aber-
mahl was gewonnen.
(Zieht ein
Schnup Tuch aus dem Schubſacke/)

Bruder/ iſt das nicht ein ſchoͤn Schnup-
Tuch? Es iſt dem Grafen geweſen/ Er
hats verſpielt.
Leander. Hats der Herr Capitain-Lieutenant
Luſr zu verkauffen/ ſo will ich einen Han-
delsmann darzu abgeben?
Fortunatus. Es iſt mir zwar endlich nicht viel nuͤ-
tze/ doch/ weil ich ietzo Geld brauche/ wer
mir einen Rthlr. dafuͤr giebt/ der ſoll es
haben.
Leander. Ey behuͤte Gott/ wer wolte vor ein
altes Schnuptuch einen Rthlr. geben;
Fortunatus. Meine Patrons/ es hat beym Sap-
perment
viel Geld gekoſtet/ der Graf
hats getragen.
Leander. Ey das glaͤube ich gar wohl/ allein
dafuͤr gebe ich keinen Rthlr.
Fortunatus. Wenn ich ietzo nicht ſo gar nothwen-
dig Geld brauchte/ ich wolte es ſelber
behalten; ſo aber muß ich heute mit
dem Grafen noch ein bachadie machen.
Gebe mir der Herr 4. Groſchen baar
Geld/ ſo ſoll Ers doch haben.
Leander. Zwey Groſchen will ich dem Herrn
geben/ wenn er will/ hier iſt Geld.
Fortunatus. So nehme Ers nur dafuͤr hin/ viel-
leicht gewinne ich dem Grafen mit des
Herrn
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[63/0072] Joh. Gewinnt der Graf auch wacker? Fortunatus. Was ſolt Er gewinnen/ Er iſt gar ſelten gluͤcklich. Alleine ich habe aber- mahl was gewonnen. (Zieht ein Schnup Tuch aus dem Schubſacke/) Bruder/ iſt das nicht ein ſchoͤn Schnup- Tuch? Es iſt dem Grafen geweſen/ Er hats verſpielt. Leander. Hats der Herr Capitain-Lieutenant Luſr zu verkauffen/ ſo will ich einen Han- delsmann darzu abgeben? Fortunatus. Es iſt mir zwar endlich nicht viel nuͤ- tze/ doch/ weil ich ietzo Geld brauche/ wer mir einen Rthlr. dafuͤr giebt/ der ſoll es haben. Leander. Ey behuͤte Gott/ wer wolte vor ein altes Schnuptuch einen Rthlr. geben; Fortunatus. Meine Patrons/ es hat beym Sap- perment viel Geld gekoſtet/ der Graf hats getragen. Leander. Ey das glaͤube ich gar wohl/ allein dafuͤr gebe ich keinen Rthlr. Fortunatus. Wenn ich ietzo nicht ſo gar nothwen- dig Geld brauchte/ ich wolte es ſelber behalten; ſo aber muß ich heute mit dem Grafen noch ein bachadie machen. Gebe mir der Herr 4. Groſchen baar Geld/ ſo ſoll Ers doch haben. Leander. Zwey Groſchen will ich dem Herrn geben/ wenn er will/ hier iſt Geld. Fortunatus. So nehme Ers nur dafuͤr hin/ viel- leicht gewinne ich dem Grafen mit des Herrn

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Zitationshilfe: [Reuter, Christian]: Graf Ehrenfried. 1700, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_ehrenfried_1700/72>, abgerufen am 16.04.2024.