Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite

lichung der wahren Zeit des Tages, länger arbei-
ten lasse. An einsamen Orten, wo beständig Auf-
sicht ist, kann man diesen Betrug sehr leicht aus-
üben; es ist jedoch sehr unedel gedacht, täglich eine
halbe Stunde länger arbeiten zu lassen, um sich
auf Kosten von Personen zu bereichern, die im
Schweiß ihres Angesichtes ihr Brod essen müssen.



Zweites Hauptstück.
Specielle Beschreibung der Arbeiten
an den Erd- und Schutt-Dämmen,
und der hier vorkommenden An-
lagen
.
§. 84.
Vom Grundgraben.

Sobald die Basis des ganzen Dammes und
seiner Flügel, wenn er deren bedürfen sollte, aus-
gemessen, und hinlänglich mit Pfählen abgesteckt
ist, schreitet man so fort zum Ausbringen des
Grundgrabens. Man pflegt nemlich bei jedem
Teiche, ehe man den Damm selbst aufführt, erst
einen Graben in der Dammsohle nach der Länge
des Dammes auszubringen; diesem leeren ausge-

brachten

lichung der wahren Zeit des Tages, laͤnger arbei-
ten laſſe. An einſamen Orten, wo beſtaͤndig Auf-
ſicht iſt, kann man dieſen Betrug ſehr leicht aus-
uͤben; es iſt jedoch ſehr unedel gedacht, taͤglich eine
halbe Stunde laͤnger arbeiten zu laſſen, um ſich
auf Koſten von Perſonen zu bereichern, die im
Schweiß ihres Angeſichtes ihr Brod eſſen muͤſſen.



Zweites Hauptſtuͤck.
Specielle Beſchreibung der Arbeiten
an den Erd- und Schutt-Daͤmmen,
und der hier vorkommenden An-
lagen
.
§. 84.
Vom Grundgraben.

Sobald die Baſis des ganzen Dammes und
ſeiner Fluͤgel, wenn er deren beduͤrfen ſollte, aus-
gemeſſen, und hinlaͤnglich mit Pfaͤhlen abgeſteckt
iſt, ſchreitet man ſo fort zum Ausbringen des
Grundgrabens. Man pflegt nemlich bei jedem
Teiche, ehe man den Damm ſelbſt auffuͤhrt, erſt
einen Graben in der Dammſohle nach der Laͤnge
des Dammes auszubringen; dieſem leeren ausge-

brachten
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0188" n="178"/>
lichung der wahren Zeit des Tages, la&#x0364;nger arbei-<lb/>
ten la&#x017F;&#x017F;e. An ein&#x017F;amen Orten, wo be&#x017F;ta&#x0364;ndig Auf-<lb/>
&#x017F;icht i&#x017F;t, kann man die&#x017F;en Betrug &#x017F;ehr leicht aus-<lb/>
u&#x0364;ben; es i&#x017F;t jedoch &#x017F;ehr unedel gedacht, ta&#x0364;glich eine<lb/>
halbe Stunde la&#x0364;nger arbeiten zu la&#x017F;&#x017F;en, um &#x017F;ich<lb/>
auf Ko&#x017F;ten von Per&#x017F;onen zu bereichern, die im<lb/>
Schweiß ihres Ange&#x017F;ichtes ihr Brod e&#x017F;&#x017F;en mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#g">Zweites Haupt&#x017F;tu&#x0364;ck.<lb/>
Specielle Be&#x017F;chreibung der Arbeiten<lb/>
an den Erd- und Schutt-Da&#x0364;mmen,<lb/>
und der hier vorkommenden An-<lb/>
lagen</hi>.</head><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 84.<lb/><hi rendition="#g">Vom Grundgraben</hi>.</head><lb/>
              <p>Sobald die Ba&#x017F;is des ganzen Dammes und<lb/>
&#x017F;einer Flu&#x0364;gel, wenn er deren bedu&#x0364;rfen &#x017F;ollte, aus-<lb/>
geme&#x017F;&#x017F;en, und hinla&#x0364;nglich mit Pfa&#x0364;hlen abge&#x017F;teckt<lb/>
i&#x017F;t, &#x017F;chreitet man &#x017F;o fort zum Ausbringen des<lb/>
Grundgrabens. Man pflegt nemlich bei jedem<lb/>
Teiche, ehe man den Damm &#x017F;elb&#x017F;t auffu&#x0364;hrt, er&#x017F;t<lb/>
einen Graben in der Damm&#x017F;ohle nach der La&#x0364;nge<lb/>
des Dammes auszubringen; die&#x017F;em leeren ausge-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">brachten</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[178/0188] lichung der wahren Zeit des Tages, laͤnger arbei- ten laſſe. An einſamen Orten, wo beſtaͤndig Auf- ſicht iſt, kann man dieſen Betrug ſehr leicht aus- uͤben; es iſt jedoch ſehr unedel gedacht, taͤglich eine halbe Stunde laͤnger arbeiten zu laſſen, um ſich auf Koſten von Perſonen zu bereichern, die im Schweiß ihres Angeſichtes ihr Brod eſſen muͤſſen. Zweites Hauptſtuͤck. Specielle Beſchreibung der Arbeiten an den Erd- und Schutt-Daͤmmen, und der hier vorkommenden An- lagen. §. 84. Vom Grundgraben. Sobald die Baſis des ganzen Dammes und ſeiner Fluͤgel, wenn er deren beduͤrfen ſollte, aus- gemeſſen, und hinlaͤnglich mit Pfaͤhlen abgeſteckt iſt, ſchreitet man ſo fort zum Ausbringen des Grundgrabens. Man pflegt nemlich bei jedem Teiche, ehe man den Damm ſelbſt auffuͤhrt, erſt einen Graben in der Dammſohle nach der Laͤnge des Dammes auszubringen; dieſem leeren ausge- brachten

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/188
Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/188>, abgerufen am 24.04.2024.