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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

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§. 114.

Oben auf den Deckel des Wasserkastens macht
man eine Fallthüre, die nach Belieben, wenn der
Teich abgelassen ist, geöfnet werden kann. Sie
muß eine so große Oeffnung machen, daß ein er-
wachsener Mensch im Stande ist, durch sie hinein-
zusteigen, und das Innere des Kastens allenfalls
vom Schlamme zu säubern. Die in die Seiten
und in den Deckel des Wasserkastens gebohrten Lö-
cher, müssen zum wenigsten einen Zoll im Durch-
messer haben, rund, völlig offen seyn, und auch nicht
zu sparsam eingebohrt werden, damit das Wasser
leicht und auch in sattsamer Menge eindringen könne.

Statt dieser Löcher, lange und schmale Spal-
ten in den Wasserkasten einzuschneiden, ist nicht
dienlich; denn durch diese kann schon viel Unrath
in den Wasserkasten hinein gehn.

Die Löcher werden reihenweise in die Bohlen
des Wasserkastens gebohrt, und jede Reihe erhält
von der andern, 6 bis 8 Zoll Entfernung. Man
bohrt sie gern übers Kreuz, oder in Quincuncem
gegen einander, doch seitwärts in den Kasten meh-
rere Löcher als in den Deckel desselben. Die seit-
wärts angebrachten Löcher verstopfen sich durch
die in dem Wasser zu allen Zeiten befindlichen klei-
nen Zasern u. s. w. weit weniger, als die in den
Deckel eingebohrten.

Hätte man kein solch starkes Holz und von kei-
ner solchen Länge, daß man das Grundgerenne aus
einem einzigen Stücke machen könnte, so legt man,

bei
§. 114.

Oben auf den Deckel des Waſſerkaſtens macht
man eine Fallthuͤre, die nach Belieben, wenn der
Teich abgelaſſen iſt, geoͤfnet werden kann. Sie
muß eine ſo große Oeffnung machen, daß ein er-
wachſener Menſch im Stande iſt, durch ſie hinein-
zuſteigen, und das Innere des Kaſtens allenfalls
vom Schlamme zu ſaͤubern. Die in die Seiten
und in den Deckel des Waſſerkaſtens gebohrten Loͤ-
cher, muͤſſen zum wenigſten einen Zoll im Durch-
meſſer haben, rund, voͤllig offen ſeyn, und auch nicht
zu ſparſam eingebohrt werden, damit das Waſſer
leicht und auch in ſattſamer Menge eindringen koͤnne.

Statt dieſer Loͤcher, lange und ſchmale Spal-
ten in den Waſſerkaſten einzuſchneiden, iſt nicht
dienlich; denn durch dieſe kann ſchon viel Unrath
in den Waſſerkaſten hinein gehn.

Die Loͤcher werden reihenweiſe in die Bohlen
des Waſſerkaſtens gebohrt, und jede Reihe erhaͤlt
von der andern, 6 bis 8 Zoll Entfernung. Man
bohrt ſie gern uͤbers Kreuz, oder in Quincuncem
gegen einander, doch ſeitwaͤrts in den Kaſten meh-
rere Loͤcher als in den Deckel deſſelben. Die ſeit-
waͤrts angebrachten Loͤcher verſtopfen ſich durch
die in dem Waſſer zu allen Zeiten befindlichen klei-
nen Zaſern u. ſ. w. weit weniger, als die in den
Deckel eingebohrten.

Haͤtte man kein ſolch ſtarkes Holz und von kei-
ner ſolchen Laͤnge, daß man das Grundgerenne aus
einem einzigen Stuͤcke machen koͤnnte, ſo legt man,

bei
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[244/0254] §. 114. Oben auf den Deckel des Waſſerkaſtens macht man eine Fallthuͤre, die nach Belieben, wenn der Teich abgelaſſen iſt, geoͤfnet werden kann. Sie muß eine ſo große Oeffnung machen, daß ein er- wachſener Menſch im Stande iſt, durch ſie hinein- zuſteigen, und das Innere des Kaſtens allenfalls vom Schlamme zu ſaͤubern. Die in die Seiten und in den Deckel des Waſſerkaſtens gebohrten Loͤ- cher, muͤſſen zum wenigſten einen Zoll im Durch- meſſer haben, rund, voͤllig offen ſeyn, und auch nicht zu ſparſam eingebohrt werden, damit das Waſſer leicht und auch in ſattſamer Menge eindringen koͤnne. Statt dieſer Loͤcher, lange und ſchmale Spal- ten in den Waſſerkaſten einzuſchneiden, iſt nicht dienlich; denn durch dieſe kann ſchon viel Unrath in den Waſſerkaſten hinein gehn. Die Loͤcher werden reihenweiſe in die Bohlen des Waſſerkaſtens gebohrt, und jede Reihe erhaͤlt von der andern, 6 bis 8 Zoll Entfernung. Man bohrt ſie gern uͤbers Kreuz, oder in Quincuncem gegen einander, doch ſeitwaͤrts in den Kaſten meh- rere Loͤcher als in den Deckel deſſelben. Die ſeit- waͤrts angebrachten Loͤcher verſtopfen ſich durch die in dem Waſſer zu allen Zeiten befindlichen klei- nen Zaſern u. ſ. w. weit weniger, als die in den Deckel eingebohrten. Haͤtte man kein ſolch ſtarkes Holz und von kei- ner ſolchen Laͤnge, daß man das Grundgerenne aus einem einzigen Stuͤcke machen koͤnnte, ſo legt man, bei

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Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/254>, abgerufen am 28.03.2024.