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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

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§. 128.
Zapfen oder Striegel.

Nach der, §. 109. am Ende, gemachten Er-
innerung, folgt itzt die nähere Beschreibung des
Zapfens selbst.

An jedem Zapfen bemerkt man vorzüglich zwei
Stücke, die jedoch beide in eines vereint sind; ich
meine den Zapfen- oder Striegelkopf, und
den Striegelbaum. Letztern nennt man auch
wohl die Striegelstange, Zapfenstange.
Der Zapfen- oder Striegelkopf ist dasjenige Stück
Holz, welches das Zapfenloch verschließt; der Strie-
gelbaum, ein langes, am Stammende wenigstens
15 Zoll ins Quadrat starkes, Stück Holz, an dem
der Zapfen entweder angeschnitten, oder wenigstens
befestigt ist, um ihn auf der Kappe, wie man will,
regieren zu können. Ordinair nimmt man hierzu
einen tauneuen beschlagenen Stamm, und richtet
ihn zu der benöthigten Form zu. Dieß geschieht
dadurch, daß man dem Striegelkopfe die nämliche
pyramidalische oder kegelförmige Gestalt giebt, wel-
che das Zapfenloch hat. Der erwählte Baum
wird deswegen, etwa 4 Fuß vom Stammende her-
auf, da wo der Zapfen an ihn angeschnitten wer-
den soll, bis auf die durch das Zapfenloch erfor-
derlich gemachte Stärke, ins Quadrat, oder im
Diameter abgearbeitet. Dann schneidet man den
Zapfen, nach den durchs Zapfenloch noch genauer
bestimmten Maaßen der Länge und Dicke dessel-

ben,
§. 128.
Zapfen oder Striegel.

Nach der, §. 109. am Ende, gemachten Er-
innerung, folgt itzt die naͤhere Beſchreibung des
Zapfens ſelbſt.

An jedem Zapfen bemerkt man vorzuͤglich zwei
Stuͤcke, die jedoch beide in eines vereint ſind; ich
meine den Zapfen- oder Striegelkopf, und
den Striegelbaum. Letztern nennt man auch
wohl die Striegelſtange, Zapfenſtange.
Der Zapfen- oder Striegelkopf iſt dasjenige Stuͤck
Holz, welches das Zapfenloch verſchließt; der Strie-
gelbaum, ein langes, am Stammende wenigſtens
15 Zoll ins Quadrat ſtarkes, Stuͤck Holz, an dem
der Zapfen entweder angeſchnitten, oder wenigſtens
befeſtigt iſt, um ihn auf der Kappe, wie man will,
regieren zu koͤnnen. Ordinair nimmt man hierzu
einen tauneuen beſchlagenen Stamm, und richtet
ihn zu der benoͤthigten Form zu. Dieß geſchieht
dadurch, daß man dem Striegelkopfe die naͤmliche
pyramidaliſche oder kegelfoͤrmige Geſtalt giebt, wel-
che das Zapfenloch hat. Der erwaͤhlte Baum
wird deswegen, etwa 4 Fuß vom Stammende her-
auf, da wo der Zapfen an ihn angeſchnitten wer-
den ſoll, bis auf die durch das Zapfenloch erfor-
derlich gemachte Staͤrke, ins Quadrat, oder im
Diameter abgearbeitet. Dann ſchneidet man den
Zapfen, nach den durchs Zapfenloch noch genauer
beſtimmten Maaßen der Laͤnge und Dicke deſſel-

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[274/0284] §. 128. Zapfen oder Striegel. Nach der, §. 109. am Ende, gemachten Er- innerung, folgt itzt die naͤhere Beſchreibung des Zapfens ſelbſt. An jedem Zapfen bemerkt man vorzuͤglich zwei Stuͤcke, die jedoch beide in eines vereint ſind; ich meine den Zapfen- oder Striegelkopf, und den Striegelbaum. Letztern nennt man auch wohl die Striegelſtange, Zapfenſtange. Der Zapfen- oder Striegelkopf iſt dasjenige Stuͤck Holz, welches das Zapfenloch verſchließt; der Strie- gelbaum, ein langes, am Stammende wenigſtens 15 Zoll ins Quadrat ſtarkes, Stuͤck Holz, an dem der Zapfen entweder angeſchnitten, oder wenigſtens befeſtigt iſt, um ihn auf der Kappe, wie man will, regieren zu koͤnnen. Ordinair nimmt man hierzu einen tauneuen beſchlagenen Stamm, und richtet ihn zu der benoͤthigten Form zu. Dieß geſchieht dadurch, daß man dem Striegelkopfe die naͤmliche pyramidaliſche oder kegelfoͤrmige Geſtalt giebt, wel- che das Zapfenloch hat. Der erwaͤhlte Baum wird deswegen, etwa 4 Fuß vom Stammende her- auf, da wo der Zapfen an ihn angeſchnitten wer- den ſoll, bis auf die durch das Zapfenloch erfor- derlich gemachte Staͤrke, ins Quadrat, oder im Diameter abgearbeitet. Dann ſchneidet man den Zapfen, nach den durchs Zapfenloch noch genauer beſtimmten Maaßen der Laͤnge und Dicke deſſel- ben,

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Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/284>, abgerufen am 28.03.2024.