Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite

Soll aber eine so große Wassermenge auf ein-
mal durch das Fluthbette gehen können, ohne ihm
durch das Reißen, und durch das Emporheben der
Flächen desselben, nachtheilig zu werden, so darf
man sie nicht schlechtweg auf das Gerathewohl bloß
ausbringen und sie dann ihrem Schicksale überlas-
sen, sondern man muß ihnen durch eine wohlge-
gründete und dauerhafte Verbindung, gegen die
Gewalt des Wassers, hinlängliche Sicherheit schaf-
fen. Dieß kann sowohl durch Holzwerk, als durch
Maurung geschehn, und daher finden sich gemau-
erte und mit Holz ausgesetzte Fluthbetten. Von
letztern soll im folgenden §., von erstern weiter un-
ten geredet werden.

§. 168.
1) Fluthbetten, die mit Holz verwahrt werden.

Bei allen Fluthbetten, also auch bei diesen, hat
man erstlich die Befestigung des Bodens der-
selben, zweitens ihrer Wände zu betrachten.
Wo nun Holz gebraucht werden soll, verfährt man
folgendermaaßen.

Sobald als das Fluthbette bis auf die benö-
thigte Weite und Tiefe, wobei für die Dicke jeder
aufzuführenden Wand und des Bodens, 1 Fuß
rechts und links an der Weite, und eben so viel
zum wenigsten an der Tiefe zugegeben werden
muß, -- ausgebracht ist, und der Grund, über
welchen die Wasser ausfließen sollen, eine solche
Beschaffenheit hat, daß er von dem Wasser in kur-

zem

Soll aber eine ſo große Waſſermenge auf ein-
mal durch das Fluthbette gehen koͤnnen, ohne ihm
durch das Reißen, und durch das Emporheben der
Flaͤchen deſſelben, nachtheilig zu werden, ſo darf
man ſie nicht ſchlechtweg auf das Gerathewohl bloß
ausbringen und ſie dann ihrem Schickſale uͤberlaſ-
ſen, ſondern man muß ihnen durch eine wohlge-
gruͤndete und dauerhafte Verbindung, gegen die
Gewalt des Waſſers, hinlaͤngliche Sicherheit ſchaf-
fen. Dieß kann ſowohl durch Holzwerk, als durch
Maurung geſchehn, und daher finden ſich gemau-
erte und mit Holz ausgeſetzte Fluthbetten. Von
letztern ſoll im folgenden §., von erſtern weiter un-
ten geredet werden.

§. 168.
1) Fluthbetten, die mit Holz verwahrt werden.

Bei allen Fluthbetten, alſo auch bei dieſen, hat
man erſtlich die Befeſtigung des Bodens der-
ſelben, zweitens ihrer Waͤnde zu betrachten.
Wo nun Holz gebraucht werden ſoll, verfaͤhrt man
folgendermaaßen.

Sobald als das Fluthbette bis auf die benoͤ-
thigte Weite und Tiefe, wobei fuͤr die Dicke jeder
aufzufuͤhrenden Wand und des Bodens, 1 Fuß
rechts und links an der Weite, und eben ſo viel
zum wenigſten an der Tiefe zugegeben werden
muß, — ausgebracht iſt, und der Grund, uͤber
welchen die Waſſer ausfließen ſollen, eine ſolche
Beſchaffenheit hat, daß er von dem Waſſer in kur-

zem
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0373" n="363"/>
              <p>Soll aber eine &#x017F;o große Wa&#x017F;&#x017F;ermenge auf ein-<lb/>
mal durch das Fluthbette gehen ko&#x0364;nnen, ohne ihm<lb/>
durch das Reißen, und durch das Emporheben der<lb/>
Fla&#x0364;chen de&#x017F;&#x017F;elben, nachtheilig zu werden, &#x017F;o darf<lb/>
man &#x017F;ie nicht &#x017F;chlechtweg auf das Gerathewohl bloß<lb/>
ausbringen und &#x017F;ie dann ihrem Schick&#x017F;ale u&#x0364;berla&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en, &#x017F;ondern man muß ihnen durch eine wohlge-<lb/>
gru&#x0364;ndete und dauerhafte Verbindung, gegen die<lb/>
Gewalt des Wa&#x017F;&#x017F;ers, hinla&#x0364;ngliche Sicherheit &#x017F;chaf-<lb/>
fen. Dieß kann &#x017F;owohl durch Holzwerk, als durch<lb/>
Maurung ge&#x017F;chehn, und daher finden &#x017F;ich gemau-<lb/>
erte und mit Holz ausge&#x017F;etzte Fluthbetten. Von<lb/>
letztern &#x017F;oll im folgenden §., von er&#x017F;tern weiter un-<lb/>
ten geredet werden.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 168.<lb/>
1) Fluthbetten, die mit Holz verwahrt werden.</head><lb/>
              <p>Bei allen Fluthbetten, al&#x017F;o auch bei die&#x017F;en, hat<lb/>
man er&#x017F;tlich die Befe&#x017F;tigung des <hi rendition="#g">Bodens</hi> der-<lb/>
&#x017F;elben, zweitens ihrer <hi rendition="#g">Wa&#x0364;nde</hi> zu betrachten.<lb/>
Wo nun Holz gebraucht werden &#x017F;oll, verfa&#x0364;hrt man<lb/>
folgendermaaßen.</p><lb/>
              <p>Sobald als das Fluthbette bis auf die beno&#x0364;-<lb/>
thigte Weite und Tiefe, wobei fu&#x0364;r die Dicke jeder<lb/>
aufzufu&#x0364;hrenden Wand und des Bodens, 1 Fuß<lb/>
rechts und links an der Weite, und eben &#x017F;o viel<lb/>
zum wenig&#x017F;ten an der Tiefe zugegeben werden<lb/>
muß, &#x2014; ausgebracht i&#x017F;t, und der Grund, u&#x0364;ber<lb/>
welchen die Wa&#x017F;&#x017F;er ausfließen &#x017F;ollen, eine &#x017F;olche<lb/>
Be&#x017F;chaffenheit hat, daß er von dem Wa&#x017F;&#x017F;er in kur-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">zem</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[363/0373] Soll aber eine ſo große Waſſermenge auf ein- mal durch das Fluthbette gehen koͤnnen, ohne ihm durch das Reißen, und durch das Emporheben der Flaͤchen deſſelben, nachtheilig zu werden, ſo darf man ſie nicht ſchlechtweg auf das Gerathewohl bloß ausbringen und ſie dann ihrem Schickſale uͤberlaſ- ſen, ſondern man muß ihnen durch eine wohlge- gruͤndete und dauerhafte Verbindung, gegen die Gewalt des Waſſers, hinlaͤngliche Sicherheit ſchaf- fen. Dieß kann ſowohl durch Holzwerk, als durch Maurung geſchehn, und daher finden ſich gemau- erte und mit Holz ausgeſetzte Fluthbetten. Von letztern ſoll im folgenden §., von erſtern weiter un- ten geredet werden. §. 168. 1) Fluthbetten, die mit Holz verwahrt werden. Bei allen Fluthbetten, alſo auch bei dieſen, hat man erſtlich die Befeſtigung des Bodens der- ſelben, zweitens ihrer Waͤnde zu betrachten. Wo nun Holz gebraucht werden ſoll, verfaͤhrt man folgendermaaßen. Sobald als das Fluthbette bis auf die benoͤ- thigte Weite und Tiefe, wobei fuͤr die Dicke jeder aufzufuͤhrenden Wand und des Bodens, 1 Fuß rechts und links an der Weite, und eben ſo viel zum wenigſten an der Tiefe zugegeben werden muß, — ausgebracht iſt, und der Grund, uͤber welchen die Waſſer ausfließen ſollen, eine ſolche Beſchaffenheit hat, daß er von dem Waſſer in kur- zem

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/373
Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 363. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/373>, abgerufen am 19.04.2024.