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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

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erten Boden des Fluthbettes, wenn er fertig ist,
recht stark stampfe, daß die Steine eine recht feste
Lage bekommen. Die übrige Behandlung ergiebt
sich von selbst ohne weitere Erinnerungen.

§. 171.

Da die Widerlagen der Dämme oftermals aus
festem Gestein bestehn, so kann man vielleicht beide
Futtermauern, und bei Holzwerk beide Seitenwän-
de, oder zum wenigsten eine derselben ersparen. Das
Fluthbette wird nemlich aus dem festen Gestein
ausgehauen, wobei man Acht giebt, wie das Ge-
stein geschichtet ist, fällt, und streicht. Auf der-
jenigen Seite also, wo man befürchten muß, daß
die Gesteinlagen, wegen der Schichtung, nicht wer-
den ruhig bleiben, und über kurz oder lang her-
einschurren, und das Fluthbette verschütten, muß
man vorbauen und sie bei Zeiten abfangen. Dieß
geschieht alles nach dem Vorhergehenden.

Wenn das Gestein nur etliche und zwanzig
Ruthen lang und breit seine Schichtung behält,
so ist das Verbauen immer nur auf der einen Seite
nöthig. Denn wenn nach Figur 79 das Stück a b
c d
ausgebracht ist, und solches das Fluthbette im
Profil bedeutet, so wird die Seite a b keiner wei-
tern Verwahrung von außen her bedürfen, weil
die Schichten a e, f g in sich selbst Unterstützung
und Verwahrung haben, vermöge der ihnen von
der Natur angewiesenen Lage. Ganz anders ver-
hält es sich mit der entgegengesetzten Seite d c;

denn

erten Boden des Fluthbettes, wenn er fertig iſt,
recht ſtark ſtampfe, daß die Steine eine recht feſte
Lage bekommen. Die uͤbrige Behandlung ergiebt
ſich von ſelbſt ohne weitere Erinnerungen.

§. 171.

Da die Widerlagen der Daͤmme oftermals aus
feſtem Geſtein beſtehn, ſo kann man vielleicht beide
Futtermauern, und bei Holzwerk beide Seitenwaͤn-
de, oder zum wenigſten eine derſelben erſparen. Das
Fluthbette wird nemlich aus dem feſten Geſtein
ausgehauen, wobei man Acht giebt, wie das Ge-
ſtein geſchichtet iſt, faͤllt, und ſtreicht. Auf der-
jenigen Seite alſo, wo man befuͤrchten muß, daß
die Geſteinlagen, wegen der Schichtung, nicht wer-
den ruhig bleiben, und uͤber kurz oder lang her-
einſchurren, und das Fluthbette verſchuͤtten, muß
man vorbauen und ſie bei Zeiten abfangen. Dieß
geſchieht alles nach dem Vorhergehenden.

Wenn das Geſtein nur etliche und zwanzig
Ruthen lang und breit ſeine Schichtung behaͤlt,
ſo iſt das Verbauen immer nur auf der einen Seite
noͤthig. Denn wenn nach Figur 79 das Stuͤck a b
c d
ausgebracht iſt, und ſolches das Fluthbette im
Profil bedeutet, ſo wird die Seite a b keiner wei-
tern Verwahrung von außen her beduͤrfen, weil
die Schichten a e, f g in ſich ſelbſt Unterſtuͤtzung
und Verwahrung haben, vermoͤge der ihnen von
der Natur angewieſenen Lage. Ganz anders ver-
haͤlt es ſich mit der entgegengeſetzten Seite d c;

denn
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[371/0381] erten Boden des Fluthbettes, wenn er fertig iſt, recht ſtark ſtampfe, daß die Steine eine recht feſte Lage bekommen. Die uͤbrige Behandlung ergiebt ſich von ſelbſt ohne weitere Erinnerungen. §. 171. Da die Widerlagen der Daͤmme oftermals aus feſtem Geſtein beſtehn, ſo kann man vielleicht beide Futtermauern, und bei Holzwerk beide Seitenwaͤn- de, oder zum wenigſten eine derſelben erſparen. Das Fluthbette wird nemlich aus dem feſten Geſtein ausgehauen, wobei man Acht giebt, wie das Ge- ſtein geſchichtet iſt, faͤllt, und ſtreicht. Auf der- jenigen Seite alſo, wo man befuͤrchten muß, daß die Geſteinlagen, wegen der Schichtung, nicht wer- den ruhig bleiben, und uͤber kurz oder lang her- einſchurren, und das Fluthbette verſchuͤtten, muß man vorbauen und ſie bei Zeiten abfangen. Dieß geſchieht alles nach dem Vorhergehenden. Wenn das Geſtein nur etliche und zwanzig Ruthen lang und breit ſeine Schichtung behaͤlt, ſo iſt das Verbauen immer nur auf der einen Seite noͤthig. Denn wenn nach Figur 79 das Stuͤck a b c d ausgebracht iſt, und ſolches das Fluthbette im Profil bedeutet, ſo wird die Seite a b keiner wei- tern Verwahrung von außen her beduͤrfen, weil die Schichten a e, f g in ſich ſelbſt Unterſtuͤtzung und Verwahrung haben, vermoͤge der ihnen von der Natur angewieſenen Lage. Ganz anders ver- haͤlt es ſich mit der entgegengeſetzten Seite d c; denn

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Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 371. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/381>, abgerufen am 28.03.2024.