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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

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Erste Abtheilung.
Vorerinnerungen und allgemeine Betrachtungen
über Teiche, die dazu gehörigen Anlagen, und
mancherlei zu erwägende Umstände.


§. 1.

Das Wort Teich bedeutet einen Wasserbe-
hälter
. Gewöhnlich setzt man bei diesem Worte
mehr eine ansehnliche, als geringe, Größe des Was-
serbehälters voraus. Wie viel Flächen- oder Kubic-
Inhalt indessen ein Teich haben müsse, um eigentlich
diesen Nahmen zu führen, ist bis itzt noch nicht
ausgemacht; doch muß er wol zum wenigsten einem
halben thüringischen Waldmorgen, oder 80 Qua-
drat-Ruthen, an Flächen-Inhalte gleich kommen,
sonst würde man ihn, wegen seiner geringen Größe,
spottweise eher einen Sumpf oder Pfütze, als
Teich nennen. An mehrern Orten sind die so ge-
nannten Pferdeschwemmen von der Art, daß sie
unter diese Pfützen gehören.


Klei-
A 2

Erſte Abtheilung.
Vorerinnerungen und allgemeine Betrachtungen
uͤber Teiche, die dazu gehoͤrigen Anlagen, und
mancherlei zu erwaͤgende Umſtaͤnde.


§. 1.

Das Wort Teich bedeutet einen Waſſerbe-
haͤlter
. Gewoͤhnlich ſetzt man bei dieſem Worte
mehr eine anſehnliche, als geringe, Groͤße des Waſ-
ſerbehaͤlters voraus. Wie viel Flaͤchen- oder Kubic-
Inhalt indeſſen ein Teich haben muͤſſe, um eigentlich
dieſen Nahmen zu fuͤhren, iſt bis itzt noch nicht
ausgemacht; doch muß er wol zum wenigſten einem
halben thuͤringiſchen Waldmorgen, oder 80 Qua-
drat-Ruthen, an Flaͤchen-Inhalte gleich kommen,
ſonſt wuͤrde man ihn, wegen ſeiner geringen Groͤße,
ſpottweiſe eher einen Sumpf oder Pfuͤtze, als
Teich nennen. An mehrern Orten ſind die ſo ge-
nannten Pferdeſchwemmen von der Art, daß ſie
unter dieſe Pfuͤtzen gehoͤren.


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A 2
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[[3]/0013] Erſte Abtheilung. Vorerinnerungen und allgemeine Betrachtungen uͤber Teiche, die dazu gehoͤrigen Anlagen, und mancherlei zu erwaͤgende Umſtaͤnde. §. 1. Das Wort Teich bedeutet einen Waſſerbe- haͤlter. Gewoͤhnlich ſetzt man bei dieſem Worte mehr eine anſehnliche, als geringe, Groͤße des Waſ- ſerbehaͤlters voraus. Wie viel Flaͤchen- oder Kubic- Inhalt indeſſen ein Teich haben muͤſſe, um eigentlich dieſen Nahmen zu fuͤhren, iſt bis itzt noch nicht ausgemacht; doch muß er wol zum wenigſten einem halben thuͤringiſchen Waldmorgen, oder 80 Qua- drat-Ruthen, an Flaͤchen-Inhalte gleich kommen, ſonſt wuͤrde man ihn, wegen ſeiner geringen Groͤße, ſpottweiſe eher einen Sumpf oder Pfuͤtze, als Teich nennen. An mehrern Orten ſind die ſo ge- nannten Pferdeſchwemmen von der Art, daß ſie unter dieſe Pfuͤtzen gehoͤren. Klei- A 2

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Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/13>, abgerufen am 28.03.2024.