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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

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Tiefen des Wasserstandes zu wenden. Wenn
also der Teich voll Wasser ist, muß man zu die-
sem Behufe vom Damme hinweg gleiche Wei-
ten, z. E. a d. c b an den Seiten des Teiches
abstecken und sie mit Pfählen deutlich bezeich-
nen. Innerhalb dieser abgesteckten Weiten er-
forscht man dann mit Hülfe eines Kahnes und
Senkbleies die Tiefen des Wassers, und nimmt am
Ende der Arbeit die mittleren Proportionaltiefen
heraus. Wäre der Teich leer, so könnte man in-
nerhalb eines jeden Trapezii, Messungen nach
dem höchsten Wasserstande, von verschiedenen
Punkten im Teichraume anstellen, aus denen
man nachher durch Rechnung die Tiefe eines je-
den Anhaltpunktes unter der Spiegelfläche su-
chen müßte. Das erste Verfahren ist aber be-
quemer. Beide sind indeß freilich mit Umstän-
den verknüpft, die sich jedoch nicht leicht heben
lassen, wenn man einmal den Wasservorrath
wissen will; indeß erleichtert Bekanntschaft und
Geläufigkeit mit solchen Arbeiten, die Mühe
um sehr vieles.
§. 60.

Achte Aufgabe.

Eines Dammes Profil zu verzeichnen.

Auflösung.

Gesetzt die Basis des Dammes solle sich zur
Höhe desselben verhalten, wie 5: 2, so verfahre
man nach Figur 17 folgendergestalt.


1) Man
Tiefen des Waſſerſtandes zu wenden. Wenn
alſo der Teich voll Waſſer iſt, muß man zu die-
ſem Behufe vom Damme hinweg gleiche Wei-
ten, z. E. a d. c b an den Seiten des Teiches
abſtecken und ſie mit Pfaͤhlen deutlich bezeich-
nen. Innerhalb dieſer abgeſteckten Weiten er-
forſcht man dann mit Huͤlfe eines Kahnes und
Senkbleies die Tiefen des Waſſers, und nimmt am
Ende der Arbeit die mittleren Proportionaltiefen
heraus. Waͤre der Teich leer, ſo koͤnnte man in-
nerhalb eines jeden Trapezii, Meſſungen nach
dem hoͤchſten Waſſerſtande, von verſchiedenen
Punkten im Teichraume anſtellen, aus denen
man nachher durch Rechnung die Tiefe eines je-
den Anhaltpunktes unter der Spiegelflaͤche ſu-
chen muͤßte. Das erſte Verfahren iſt aber be-
quemer. Beide ſind indeß freilich mit Umſtaͤn-
den verknuͤpft, die ſich jedoch nicht leicht heben
laſſen, wenn man einmal den Waſſervorrath
wiſſen will; indeß erleichtert Bekanntſchaft und
Gelaͤufigkeit mit ſolchen Arbeiten, die Muͤhe
um ſehr vieles.
§. 60.

Achte Aufgabe.

Eines Dammes Profil zu verzeichnen.

Aufloͤſung.

Geſetzt die Baſis des Dammes ſolle ſich zur
Hoͤhe deſſelben verhalten, wie 5: 2, ſo verfahre
man nach Figur 17 folgendergeſtalt.


1) Man
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[123/0133] Tiefen des Waſſerſtandes zu wenden. Wenn alſo der Teich voll Waſſer iſt, muß man zu die- ſem Behufe vom Damme hinweg gleiche Wei- ten, z. E. a d. c b an den Seiten des Teiches abſtecken und ſie mit Pfaͤhlen deutlich bezeich- nen. Innerhalb dieſer abgeſteckten Weiten er- forſcht man dann mit Huͤlfe eines Kahnes und Senkbleies die Tiefen des Waſſers, und nimmt am Ende der Arbeit die mittleren Proportionaltiefen heraus. Waͤre der Teich leer, ſo koͤnnte man in- nerhalb eines jeden Trapezii, Meſſungen nach dem hoͤchſten Waſſerſtande, von verſchiedenen Punkten im Teichraume anſtellen, aus denen man nachher durch Rechnung die Tiefe eines je- den Anhaltpunktes unter der Spiegelflaͤche ſu- chen muͤßte. Das erſte Verfahren iſt aber be- quemer. Beide ſind indeß freilich mit Umſtaͤn- den verknuͤpft, die ſich jedoch nicht leicht heben laſſen, wenn man einmal den Waſſervorrath wiſſen will; indeß erleichtert Bekanntſchaft und Gelaͤufigkeit mit ſolchen Arbeiten, die Muͤhe um ſehr vieles. §. 60. Achte Aufgabe. Eines Dammes Profil zu verzeichnen. Aufloͤſung. Geſetzt die Baſis des Dammes ſolle ſich zur Hoͤhe deſſelben verhalten, wie 5: 2, ſo verfahre man nach Figur 17 folgendergeſtalt. 1) Man

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Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/133>, abgerufen am 29.03.2024.