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Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

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Ein solcher Handkarren, zwischen dessen zwei kleine
Karrenbäume sich ein Mensch von 16 Jahren und
drüber einspannt, und an dem hinten noch zwei
andere eben so starke junge Leute schieben, hat ei-
nen Kasten, der im Lichten 24 Zoll weit, 20 Zoll
hoch und 42 Zoll lang ist; sein Kubikinhalt ist
folglich 11 Kubikfuß und drüber. Diesen Hand-
karren füllen gewöhnlich 21 -- 22 gute Tröge voll
aus, und daher gehn beinahe 4 1/5 Laufkarren auf
ihn allein. Mit schon loßgemachtem Schutt rc
wird solch ein Karren gefüllt in Zeit von 31/2 Mi-
nuten und zwar von zwei Personen, die jede mit
Kratze und Mulde versehen ist. Von diesen steht
auf jeder Seite des Karrens einer, und ladet auf.
Die Karrenräder dürfen nicht zu hoch, doch auch
nicht zu klein gemacht werden. Macht man den
Radius oder Halbmesser eines solchen Rades 20
Zoll lang, folglich seine ganze Höhe, 3 Fuß 4 Zoll
oder auch wol 3 Fuß 6 Zoll, so erhalten sie eine
sehr bequeme Größe.

Ihr Nachtheiliges ist, daß sie erstlich nicht aller
Orten gebraucht werden können, weil sie mehr
Raum fordern als die Laufkarren; zweitens hal-
ten sie bei schlechtem Wege und Wetter auch weit
schwerer als jene; man stürzt sie auch nicht gänz-
lich so geschwind aus als die Laufkarren. Dem-
ohnerachtet bleiben sie sehr nützlich. Bei der
Ausstürzung derselben muß man sehr vorsichtig zu
Werke gehn; besonders wenn der Damm, auf dem

sie

Ein ſolcher Handkarren, zwiſchen deſſen zwei kleine
Karrenbaͤume ſich ein Menſch von 16 Jahren und
druͤber einſpannt, und an dem hinten noch zwei
andere eben ſo ſtarke junge Leute ſchieben, hat ei-
nen Kaſten, der im Lichten 24 Zoll weit, 20 Zoll
hoch und 42 Zoll lang iſt; ſein Kubikinhalt iſt
folglich 11 Kubikfuß und druͤber. Dieſen Hand-
karren fuͤllen gewoͤhnlich 21 — 22 gute Troͤge voll
aus, und daher gehn beinahe 4⅕ Laufkarren auf
ihn allein. Mit ſchon loßgemachtem Schutt ꝛc
wird ſolch ein Karren gefuͤllt in Zeit von 3½ Mi-
nuten und zwar von zwei Perſonen, die jede mit
Kratze und Mulde verſehen iſt. Von dieſen ſteht
auf jeder Seite des Karrens einer, und ladet auf.
Die Karrenraͤder duͤrfen nicht zu hoch, doch auch
nicht zu klein gemacht werden. Macht man den
Radius oder Halbmeſſer eines ſolchen Rades 20
Zoll lang, folglich ſeine ganze Hoͤhe, 3 Fuß 4 Zoll
oder auch wol 3 Fuß 6 Zoll, ſo erhalten ſie eine
ſehr bequeme Groͤße.

Ihr Nachtheiliges iſt, daß ſie erſtlich nicht aller
Orten gebraucht werden koͤnnen, weil ſie mehr
Raum fordern als die Laufkarren; zweitens hal-
ten ſie bei ſchlechtem Wege und Wetter auch weit
ſchwerer als jene; man ſtuͤrzt ſie auch nicht gaͤnz-
lich ſo geſchwind aus als die Laufkarren. Dem-
ohnerachtet bleiben ſie ſehr nuͤtzlich. Bei der
Ausſtuͤrzung derſelben muß man ſehr vorſichtig zu
Werke gehn; beſonders wenn der Damm, auf dem

ſie
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[172/0182] Ein ſolcher Handkarren, zwiſchen deſſen zwei kleine Karrenbaͤume ſich ein Menſch von 16 Jahren und druͤber einſpannt, und an dem hinten noch zwei andere eben ſo ſtarke junge Leute ſchieben, hat ei- nen Kaſten, der im Lichten 24 Zoll weit, 20 Zoll hoch und 42 Zoll lang iſt; ſein Kubikinhalt iſt folglich 11 Kubikfuß und druͤber. Dieſen Hand- karren fuͤllen gewoͤhnlich 21 — 22 gute Troͤge voll aus, und daher gehn beinahe 4⅕ Laufkarren auf ihn allein. Mit ſchon loßgemachtem Schutt ꝛc wird ſolch ein Karren gefuͤllt in Zeit von 3½ Mi- nuten und zwar von zwei Perſonen, die jede mit Kratze und Mulde verſehen iſt. Von dieſen ſteht auf jeder Seite des Karrens einer, und ladet auf. Die Karrenraͤder duͤrfen nicht zu hoch, doch auch nicht zu klein gemacht werden. Macht man den Radius oder Halbmeſſer eines ſolchen Rades 20 Zoll lang, folglich ſeine ganze Hoͤhe, 3 Fuß 4 Zoll oder auch wol 3 Fuß 6 Zoll, ſo erhalten ſie eine ſehr bequeme Groͤße. Ihr Nachtheiliges iſt, daß ſie erſtlich nicht aller Orten gebraucht werden koͤnnen, weil ſie mehr Raum fordern als die Laufkarren; zweitens hal- ten ſie bei ſchlechtem Wege und Wetter auch weit ſchwerer als jene; man ſtuͤrzt ſie auch nicht gaͤnz- lich ſo geſchwind aus als die Laufkarren. Dem- ohnerachtet bleiben ſie ſehr nuͤtzlich. Bei der Ausſtuͤrzung derſelben muß man ſehr vorſichtig zu Werke gehn; beſonders wenn der Damm, auf dem ſie

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Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/182>, abgerufen am 19.04.2024.