Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite

geringer Dicke, werfen sich die Bohlen oft, des-
wegen muß man sie bald auf diese, bald auf jene
Seite legen, überhaupt sie fleißig umwenden las-
sen, und sie vor allzuvieler Sonne schützen, auch
nicht beschweren, es müßte denn seyn, daß die
Last horizontal läge, und größeres Umfangs wäre
als die Bohle selbst.

§. 131.

Die Art, die Bohlen und Gevierte zusammenzu-
fügen, ist gewöhnlich diese. Man schneidet die
Bohlen an den Enden bis auf die Hälfte ihrer
Breite ein, wie Figur 50 zeigt, und fügt sie
dann nach Figur 51 zusammen, nachdem sie zu-
vor rein ausgeschnitten, auf einander gepaßt und
in den gehörigen Winkel gestellt sind, so daß sie
richtig zusammenschließen und zusammengesetzt,
ähnliche Gevierte geben, als die in Figur 49.
Wählt man nun ein vollkommenes Quadrat zur
Schachtöffnung, wie das bei verzimmerten Strie-
gelschächten immer der Fall zu seyn pflegt, so muß
der Winkel in allen 4 Ecken ein rechter seyn;
eben dieß gilt von einer mehr längern als brei-
tern Striegelschachtöffnung. Unter diesem Win-
kel widerstehn sich auch die Seiten am stärksten,
welches bei schiefen oder stumpfen Winkeln, wie
aus der Mathematik bewiesen werden kann, nicht
so gut geschieht. a b in Figur 50 muß nun so
viele Zolle breit seyn, als die Bohlendicke beträgt,
so daß also, wenn die Bohlenflächen aller Bohlen

auf

geringer Dicke, werfen ſich die Bohlen oft, des-
wegen muß man ſie bald auf dieſe, bald auf jene
Seite legen, uͤberhaupt ſie fleißig umwenden laſ-
ſen, und ſie vor allzuvieler Sonne ſchuͤtzen, auch
nicht beſchweren, es muͤßte denn ſeyn, daß die
Laſt horizontal laͤge, und groͤßeres Umfangs waͤre
als die Bohle ſelbſt.

§. 131.

Die Art, die Bohlen und Gevierte zuſammenzu-
fuͤgen, iſt gewoͤhnlich dieſe. Man ſchneidet die
Bohlen an den Enden bis auf die Haͤlfte ihrer
Breite ein, wie Figur 50 zeigt, und fuͤgt ſie
dann nach Figur 51 zuſammen, nachdem ſie zu-
vor rein ausgeſchnitten, auf einander gepaßt und
in den gehoͤrigen Winkel geſtellt ſind, ſo daß ſie
richtig zuſammenſchließen und zuſammengeſetzt,
aͤhnliche Gevierte geben, als die in Figur 49.
Waͤhlt man nun ein vollkommenes Quadrat zur
Schachtoͤffnung, wie das bei verzimmerten Strie-
gelſchaͤchten immer der Fall zu ſeyn pflegt, ſo muß
der Winkel in allen 4 Ecken ein rechter ſeyn;
eben dieß gilt von einer mehr laͤngern als brei-
tern Striegelſchachtoͤffnung. Unter dieſem Win-
kel widerſtehn ſich auch die Seiten am ſtaͤrkſten,
welches bei ſchiefen oder ſtumpfen Winkeln, wie
aus der Mathematik bewieſen werden kann, nicht
ſo gut geſchieht. a b in Figur 50 muß nun ſo
viele Zolle breit ſeyn, als die Bohlendicke betraͤgt,
ſo daß alſo, wenn die Bohlenflaͤchen aller Bohlen

auf
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0290" n="280"/>
geringer Dicke, werfen &#x017F;ich die Bohlen oft, des-<lb/>
wegen muß man &#x017F;ie bald auf die&#x017F;e, bald auf jene<lb/>
Seite legen, u&#x0364;berhaupt &#x017F;ie fleißig umwenden la&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en, und &#x017F;ie vor allzuvieler Sonne &#x017F;chu&#x0364;tzen, auch<lb/>
nicht be&#x017F;chweren, es mu&#x0364;ßte denn &#x017F;eyn, daß die<lb/>
La&#x017F;t horizontal la&#x0364;ge, und gro&#x0364;ßeres Umfangs wa&#x0364;re<lb/>
als die Bohle &#x017F;elb&#x017F;t.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 131.</head><lb/>
              <p>Die Art, die Bohlen und Gevierte zu&#x017F;ammenzu-<lb/>
fu&#x0364;gen, i&#x017F;t gewo&#x0364;hnlich die&#x017F;e. Man &#x017F;chneidet die<lb/>
Bohlen an den Enden bis auf die Ha&#x0364;lfte ihrer<lb/>
Breite ein, wie Figur 50 zeigt, und fu&#x0364;gt &#x017F;ie<lb/>
dann nach Figur 51 zu&#x017F;ammen, nachdem &#x017F;ie zu-<lb/>
vor rein ausge&#x017F;chnitten, auf einander gepaßt und<lb/>
in den geho&#x0364;rigen Winkel ge&#x017F;tellt &#x017F;ind, &#x017F;o daß &#x017F;ie<lb/>
richtig zu&#x017F;ammen&#x017F;chließen und zu&#x017F;ammenge&#x017F;etzt,<lb/>
a&#x0364;hnliche Gevierte geben, als die in Figur 49.<lb/>
Wa&#x0364;hlt man nun ein vollkommenes Quadrat zur<lb/>
Schachto&#x0364;ffnung, wie das bei verzimmerten Strie-<lb/>
gel&#x017F;cha&#x0364;chten immer der Fall zu &#x017F;eyn pflegt, &#x017F;o muß<lb/>
der Winkel in allen 4 Ecken ein rechter &#x017F;eyn;<lb/>
eben dieß gilt von einer mehr la&#x0364;ngern als brei-<lb/>
tern Striegel&#x017F;chachto&#x0364;ffnung. Unter die&#x017F;em Win-<lb/>
kel wider&#x017F;tehn &#x017F;ich auch die Seiten am &#x017F;ta&#x0364;rk&#x017F;ten,<lb/>
welches bei &#x017F;chiefen oder &#x017F;tumpfen Winkeln, wie<lb/>
aus der Mathematik bewie&#x017F;en werden kann, nicht<lb/>
&#x017F;o gut ge&#x017F;chieht. <hi rendition="#aq">a b</hi> in Figur 50 muß nun &#x017F;o<lb/>
viele Zolle breit &#x017F;eyn, als die Bohlendicke betra&#x0364;gt,<lb/>
&#x017F;o daß al&#x017F;o, wenn die Bohlenfla&#x0364;chen aller Bohlen<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">auf</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[280/0290] geringer Dicke, werfen ſich die Bohlen oft, des- wegen muß man ſie bald auf dieſe, bald auf jene Seite legen, uͤberhaupt ſie fleißig umwenden laſ- ſen, und ſie vor allzuvieler Sonne ſchuͤtzen, auch nicht beſchweren, es muͤßte denn ſeyn, daß die Laſt horizontal laͤge, und groͤßeres Umfangs waͤre als die Bohle ſelbſt. §. 131. Die Art, die Bohlen und Gevierte zuſammenzu- fuͤgen, iſt gewoͤhnlich dieſe. Man ſchneidet die Bohlen an den Enden bis auf die Haͤlfte ihrer Breite ein, wie Figur 50 zeigt, und fuͤgt ſie dann nach Figur 51 zuſammen, nachdem ſie zu- vor rein ausgeſchnitten, auf einander gepaßt und in den gehoͤrigen Winkel geſtellt ſind, ſo daß ſie richtig zuſammenſchließen und zuſammengeſetzt, aͤhnliche Gevierte geben, als die in Figur 49. Waͤhlt man nun ein vollkommenes Quadrat zur Schachtoͤffnung, wie das bei verzimmerten Strie- gelſchaͤchten immer der Fall zu ſeyn pflegt, ſo muß der Winkel in allen 4 Ecken ein rechter ſeyn; eben dieß gilt von einer mehr laͤngern als brei- tern Striegelſchachtoͤffnung. Unter dieſem Win- kel widerſtehn ſich auch die Seiten am ſtaͤrkſten, welches bei ſchiefen oder ſtumpfen Winkeln, wie aus der Mathematik bewieſen werden kann, nicht ſo gut geſchieht. a b in Figur 50 muß nun ſo viele Zolle breit ſeyn, als die Bohlendicke betraͤgt, ſo daß alſo, wenn die Bohlenflaͤchen aller Bohlen auf

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/290
Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/290>, abgerufen am 23.04.2024.