Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
VII. Satz.
Wenn die Länge und Weite eines
Stückes, nebst der Schwehre der Ku-
gel, und der Ladung des Pulvers,
bekannt sind, die Geschwindigkeit zu
sinden, mit welcher die Kugel aus
dem Stücke herausgetrieben wird;
es wird aber auch die Elasticitaet
des Pulvers im ersten Augenblicke
der Entzündung für bekannt
angenommen.

Um diese Frage aufzulösen, werden wir
uns der beyden folgenden Grund-
Sätze bedienen.

I. Daß die Würkung des Pulvers auf die
Kugel aufhöre, so bald die Kugel aus dem
Stück heraus getrieben worden.

II. Daß alles Pulver der Ladung entzün-
det und in eine elastische Materie verwandelt
werde, ehe die Kugel merklich von ihrer ersten
Stelle verrückt worden.

Wir werden diese beyden Articul im bey-
gefügten Zusatz ausführlich beweisen: inzwi-
schen aber dieselben als gewiß annehmen, aus

welchen
VII. Satz.
Wenn die Laͤnge und Weite eines
Stuͤckes, nebſt der Schwehre der Ku-
gel, und der Ladung des Pulvers,
bekannt ſind, die Geſchwindigkeit zu
ſinden, mit welcher die Kugel aus
dem Stuͤcke herausgetrieben wird;
es wird aber auch die Elaſticitæt
des Pulvers im erſten Augenblicke
der Entzuͤndung fuͤr bekannt
angenommen.

Um dieſe Frage aufzuloͤſen, werden wir
uns der beyden folgenden Grund-
Saͤtze bedienen.

I. Daß die Wuͤrkung des Pulvers auf die
Kugel aufhoͤre, ſo bald die Kugel aus dem
Stuͤck heraus getrieben worden.

II. Daß alles Pulver der Ladung entzuͤn-
det und in eine elaſtiſche Materie verwandelt
werde, ehe die Kugel merklich von ihrer erſten
Stelle verruͤckt worden.

Wir werden dieſe beyden Articul im bey-
gefuͤgten Zuſatz ausfuͤhrlich beweiſen: inzwi-
ſchen aber dieſelben als gewiß annehmen, aus

welchen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0127" n="107"/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">VII.</hi> </hi> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Satz.</hi><lb/>
Wenn die La&#x0364;nge und Weite eines<lb/>
Stu&#x0364;ckes, neb&#x017F;t der Schwehre der Ku-<lb/>
gel, und der Ladung des Pulvers,<lb/>
bekannt &#x017F;ind, die Ge&#x017F;chwindigkeit zu<lb/>
&#x017F;inden, mit welcher die Kugel aus<lb/>
dem Stu&#x0364;cke herausgetrieben wird;<lb/>
es wird aber auch die</hi> <hi rendition="#aq">Ela&#x017F;ticitæ</hi> <hi rendition="#fr">t<lb/>
des Pulvers im er&#x017F;ten Augenblicke<lb/>
der Entzu&#x0364;ndung fu&#x0364;r bekannt<lb/>
angenommen.</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">U</hi>m die&#x017F;e Frage aufzulo&#x0364;&#x017F;en, werden wir<lb/>
uns der beyden folgenden Grund-<lb/>
Sa&#x0364;tze bedienen.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">I.</hi> Daß die Wu&#x0364;rkung des Pulvers auf die<lb/>
Kugel aufho&#x0364;re, &#x017F;o bald die Kugel aus dem<lb/>
Stu&#x0364;ck heraus getrieben worden.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">II.</hi> Daß alles Pulver der Ladung entzu&#x0364;n-<lb/>
det und in eine <hi rendition="#aq">ela&#x017F;ti</hi>&#x017F;che <hi rendition="#aq">Materie</hi> verwandelt<lb/>
werde, ehe die Kugel merklich von ihrer er&#x017F;ten<lb/>
Stelle verru&#x0364;ckt worden.</p><lb/>
          <p>Wir werden die&#x017F;e beyden <hi rendition="#aq">Articul</hi> im bey-<lb/>
gefu&#x0364;gten Zu&#x017F;atz ausfu&#x0364;hrlich bewei&#x017F;en: inzwi-<lb/>
&#x017F;chen aber die&#x017F;elben als gewiß annehmen, aus<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">welchen</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[107/0127] VII. Satz. Wenn die Laͤnge und Weite eines Stuͤckes, nebſt der Schwehre der Ku- gel, und der Ladung des Pulvers, bekannt ſind, die Geſchwindigkeit zu ſinden, mit welcher die Kugel aus dem Stuͤcke herausgetrieben wird; es wird aber auch die Elaſticitæt des Pulvers im erſten Augenblicke der Entzuͤndung fuͤr bekannt angenommen. Um dieſe Frage aufzuloͤſen, werden wir uns der beyden folgenden Grund- Saͤtze bedienen. I. Daß die Wuͤrkung des Pulvers auf die Kugel aufhoͤre, ſo bald die Kugel aus dem Stuͤck heraus getrieben worden. II. Daß alles Pulver der Ladung entzuͤn- det und in eine elaſtiſche Materie verwandelt werde, ehe die Kugel merklich von ihrer erſten Stelle verruͤckt worden. Wir werden dieſe beyden Articul im bey- gefuͤgten Zuſatz ausfuͤhrlich beweiſen: inzwi- ſchen aber dieſelben als gewiß annehmen, aus welchen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/127
Zitationshilfe: Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/127>, abgerufen am 25.04.2024.