Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

drückt werden. Hieraus folget, daß die Ela-
sticität bey der Entzündung einer Drachm.
sich zur Elasticität bey der Entzündung 12
Drach. unter einerley Umständen verhalte,
wie 2 zu 3: und daß die Elasticität bey der
Entzündung 3 Drach. sich zur Elasticität bey
der Entzündung 12 Drach. verhalte, bey nahe
wie 3 zu 4; wenn man nehmlich annimmt,
daß diese geringern Elasticitäten auch gleich-
förmig in allen Theilen der Ausdehnung
abnehmen. Allein, dieser Umstand findet
hier nach aller Wahrscheinlichkeit nicht statt.
Denn da das Abnehmen der Elasticität von
der Verminderung der Hitze herkommt, so
scheinet der Wahrheit vielmehr gemäß zu seyn,
daß in der Entzündung geringerer Quantitae-
ten, die Hitze nicht nur anfänglich kleiner ist,
sondern auch gleichfalls hernach immer mehr
abnimmt, indem die Kugel durch den Lauf
fort getrieben wird, und daß folglich dieser
von der Hitze verursachte Zuwachs der Elasti-
citaet um so vielmehr abnehme, je länger die
Würckung des Pulvers auf die Kugel dauret;
welcher Umstand nicht Platz findet, wenn
die Quantitaet Pulver nach dem Lauf, durch
welchen dasselbe seine Gewalt ausübet, wohl
proportionirt wird.

Zusatz.
O 2

druͤckt werden. Hieraus folget, daß die Ela-
ſticitaͤt bey der Entzuͤndung einer Drachm.
ſich zur Elaſticitaͤt bey der Entzuͤndung 12
Drach. unter einerley Umſtaͤnden verhalte,
wie 2 zu 3: und daß die Elaſticitaͤt bey der
Entzuͤndung 3 Drach. ſich zur Elaſticitaͤt bey
der Entzuͤndung 12 Drach. verhalte, bey nahe
wie 3 zu 4; wenn man nehmlich annimmt,
daß dieſe geringern Elaſticitaͤten auch gleich-
foͤrmig in allen Theilen der Ausdehnung
abnehmen. Allein, dieſer Umſtand findet
hier nach aller Wahrſcheinlichkeit nicht ſtatt.
Denn da das Abnehmen der Elaſticitaͤt von
der Verminderung der Hitze herkommt, ſo
ſcheinet der Wahrheit vielmehr gemaͤß zu ſeyn,
daß in der Entzuͤndung geringerer Quantitæ-
ten, die Hitze nicht nur anfaͤnglich kleiner iſt,
ſondern auch gleichfalls hernach immer mehr
abnimmt, indem die Kugel durch den Lauf
fort getrieben wird, und daß folglich dieſer
von der Hitze verurſachte Zuwachs der Elaſti-
citæt um ſo vielmehr abnehme, je laͤnger die
Wuͤrckung des Pulvers auf die Kugel dauret;
welcher Umſtand nicht Platz findet, wenn
die Quantitæt Pulver nach dem Lauf, durch
welchen daſſelbe ſeine Gewalt ausuͤbet, wohl
proportionirt wird.

Zuſatz.
O 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0231" n="211"/>
dru&#x0364;ckt werden. Hieraus folget, daß die <hi rendition="#aq">Ela-<lb/>
&#x017F;tici</hi>ta&#x0364;t bey der Entzu&#x0364;ndung einer <hi rendition="#aq">Drachm.</hi><lb/>
&#x017F;ich zur <hi rendition="#aq">Ela&#x017F;ticit</hi>a&#x0364;t bey der Entzu&#x0364;ndung 12<lb/><hi rendition="#aq">Drach.</hi> unter einerley Um&#x017F;ta&#x0364;nden verhalte,<lb/>
wie 2 zu 3: und daß die <hi rendition="#aq">Ela&#x017F;ticit</hi>a&#x0364;t bey der<lb/>
Entzu&#x0364;ndung 3 <hi rendition="#aq">Drach.</hi> &#x017F;ich zur <hi rendition="#aq">Ela&#x017F;ticit</hi>a&#x0364;t bey<lb/>
der Entzu&#x0364;ndung 12 <hi rendition="#aq">Drach.</hi> verhalte, bey nahe<lb/>
wie 3 zu 4; wenn man nehmlich annimmt,<lb/>
daß die&#x017F;e geringern <hi rendition="#aq">Ela&#x017F;ticit</hi>a&#x0364;ten auch gleich-<lb/>
fo&#x0364;rmig in allen Theilen der Ausdehnung<lb/>
abnehmen. Allein, die&#x017F;er Um&#x017F;tand findet<lb/>
hier nach aller Wahr&#x017F;cheinlichkeit nicht &#x017F;tatt.<lb/>
Denn da das Abnehmen der <hi rendition="#aq">Ela&#x017F;ticit</hi>a&#x0364;t von<lb/>
der Verminderung der Hitze herkommt, &#x017F;o<lb/>
&#x017F;cheinet der Wahrheit vielmehr gema&#x0364;ß zu &#x017F;eyn,<lb/>
daß in der Entzu&#x0364;ndung geringerer <hi rendition="#aq">Quantitæ-</hi><lb/>
ten, die Hitze nicht nur anfa&#x0364;nglich kleiner i&#x017F;t,<lb/>
&#x017F;ondern auch gleichfalls hernach immer mehr<lb/>
abnimmt, indem die Kugel durch den Lauf<lb/>
fort getrieben wird, und daß folglich die&#x017F;er<lb/>
von der Hitze verur&#x017F;achte Zuwachs der <hi rendition="#aq">Ela&#x017F;ti-<lb/>
citæt</hi> um &#x017F;o vielmehr abnehme, je la&#x0364;nger die<lb/>
Wu&#x0364;rckung des Pulvers auf die Kugel dauret;<lb/>
welcher Um&#x017F;tand nicht Platz findet, wenn<lb/>
die <hi rendition="#aq">Quantitæt</hi> Pulver nach dem Lauf, durch<lb/>
welchen da&#x017F;&#x017F;elbe &#x017F;eine Gewalt ausu&#x0364;bet, wohl<lb/><hi rendition="#aq">proportionirt</hi> wird.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">O 2</fw>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Zu&#x017F;atz.</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[211/0231] druͤckt werden. Hieraus folget, daß die Ela- ſticitaͤt bey der Entzuͤndung einer Drachm. ſich zur Elaſticitaͤt bey der Entzuͤndung 12 Drach. unter einerley Umſtaͤnden verhalte, wie 2 zu 3: und daß die Elaſticitaͤt bey der Entzuͤndung 3 Drach. ſich zur Elaſticitaͤt bey der Entzuͤndung 12 Drach. verhalte, bey nahe wie 3 zu 4; wenn man nehmlich annimmt, daß dieſe geringern Elaſticitaͤten auch gleich- foͤrmig in allen Theilen der Ausdehnung abnehmen. Allein, dieſer Umſtand findet hier nach aller Wahrſcheinlichkeit nicht ſtatt. Denn da das Abnehmen der Elaſticitaͤt von der Verminderung der Hitze herkommt, ſo ſcheinet der Wahrheit vielmehr gemaͤß zu ſeyn, daß in der Entzuͤndung geringerer Quantitæ- ten, die Hitze nicht nur anfaͤnglich kleiner iſt, ſondern auch gleichfalls hernach immer mehr abnimmt, indem die Kugel durch den Lauf fort getrieben wird, und daß folglich dieſer von der Hitze verurſachte Zuwachs der Elaſti- citæt um ſo vielmehr abnehme, je laͤnger die Wuͤrckung des Pulvers auf die Kugel dauret; welcher Umſtand nicht Platz findet, wenn die Quantitæt Pulver nach dem Lauf, durch welchen daſſelbe ſeine Gewalt ausuͤbet, wohl proportionirt wird. Zuſatz. O 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/231
Zitationshilfe: Robins, Benjamin: Neue Grundsätze der Artillerie. Übers. v. Leonhard Euler. Berlin, 1745, S. 211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/robins_artillerie_1745/231>, abgerufen am 20.04.2024.