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[Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772.

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zwey Finger breit zurück; und so fahrt fort,
bis der Brief zu Ende ist.

Vergeßt nicht, daß alle eure Briefe an
Vornehme, so kurz seyn müßen, als es mög-
lich ist. Denn Vornehme haben gemeinig-
lich mehr Geschäfte, als unnöthig lange
Briefe zu lesen, und man kann, mit wenig
Worten, viel sagen. Am Ende schließt den
Brief mit Versicherung eurer Unterthä-
nigkeit; setzt wieder den Titul desjenigen, an
den ihr schreibt; und ganz unten, zur rechten
Hand, euren Namen; unten, zur linken Hand
aber, den Ort, und den Tag, da ihr schriebt,
und das Jahr.

Bey Briefen an eures gleichen, dürft ihr
es in Ansehung des Pappiers und des Raums
nicht so genau nehmen.

Muster zu Briefen.
Meldungsbriefe.
1) An Aeltern.
Liebe Aeltern!

Ich melde Euch hiermit, daß ich, in Got-
tes Nahmen, den Dienst bey meiner jetzigen
Herrschaft angetreten habe. Gottlob! ich

bin

zwey Finger breit zuruͤck; und ſo fahrt fort,
bis der Brief zu Ende iſt.

Vergeßt nicht, daß alle eure Briefe an
Vornehme, ſo kurz ſeyn muͤßen, als es moͤg-
lich iſt. Denn Vornehme haben gemeinig-
lich mehr Geſchaͤfte, als unnoͤthig lange
Briefe zu leſen, und man kann, mit wenig
Worten, viel ſagen. Am Ende ſchließt den
Brief mit Verſicherung eurer Unterthaͤ-
nigkeit; ſetzt wieder den Titul desjenigen, an
den ihr ſchreibt; und ganz unten, zur rechten
Hand, euren Namen; unten, zur linken Hand
aber, den Ort, und den Tag, da ihr ſchriebt,
und das Jahr.

Bey Briefen an eures gleichen, duͤrft ihr
es in Anſehung des Pappiers und des Raums
nicht ſo genau nehmen.

Muſter zu Briefen.
Meldungsbriefe.
1) An Aeltern.
Liebe Aeltern!

Ich melde Euch hiermit, daß ich, in Got-
tes Nahmen, den Dienſt bey meiner jetzigen
Herrſchaft angetreten habe. Gottlob! ich

bin
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[90/0112] zwey Finger breit zuruͤck; und ſo fahrt fort, bis der Brief zu Ende iſt. Vergeßt nicht, daß alle eure Briefe an Vornehme, ſo kurz ſeyn muͤßen, als es moͤg- lich iſt. Denn Vornehme haben gemeinig- lich mehr Geſchaͤfte, als unnoͤthig lange Briefe zu leſen, und man kann, mit wenig Worten, viel ſagen. Am Ende ſchließt den Brief mit Verſicherung eurer Unterthaͤ- nigkeit; ſetzt wieder den Titul desjenigen, an den ihr ſchreibt; und ganz unten, zur rechten Hand, euren Namen; unten, zur linken Hand aber, den Ort, und den Tag, da ihr ſchriebt, und das Jahr. Bey Briefen an eures gleichen, duͤrft ihr es in Anſehung des Pappiers und des Raums nicht ſo genau nehmen. Muſter zu Briefen. Meldungsbriefe. 1) An Aeltern. Liebe Aeltern! Ich melde Euch hiermit, daß ich, in Got- tes Nahmen, den Dienſt bey meiner jetzigen Herrſchaft angetreten habe. Gottlob! ich bin

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Zitationshilfe: [Rochow, Friedrich Eberhard von]: Versuch eines Schulbuches. Berlin, 1772, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rochow_versuch_1772/112>, abgerufen am 29.03.2024.