Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781.

Bild:
<< vorherige Seite
Zweytes Kapitel.
Die Geschichte der Oekonomie in Deutsch-
land überhaupt seit den Zeiten Churfürst
Augusts zu Sachsen.

Bisher war die Oekonomie im Ganzen immer
noch ein bloßer Gegenstand für Privatper-
sonen und Gelehrte. Die Höfe hatten sie noch
nicht der schuldigen Aufmerksamkeit in ihrem gan-
zen Umfange gewürdiget; nur um einzelne Theile
derselben bekümmerten sie sich, aber blos, weil sie
zu den Vergnügungsarten der Zeiten gehörten,

oder
Figards I. V. D. colligirter Feldbau, Rechte und
Landsitzgerechtigkeiten; scheint einer der ersten zu
seyn, die an eine Oeconomiam forensem dachten.
D. Georg Marii Paralipomena et marginatica
hortulanica,
d. i. Gartenkunst zum Feldbau an-
gehörig, in Abmerkung der Erfahrung wahrhaf-
rig, was zum Feldbau und Haushalten in diesem
unsern deutschen Vaterlande dienstlich aufzubrin-
gen fremde Gewächs von Rosmarin und andern
Bäumen, auch wie man neue Wiesen soll anrich-
ten, dabey mit Vieh zu unterhalten alles mit
sondern Fleiß erlernet und treulich beschrieben
Strasburg 1586. Fol.
Von D. Conrad Heresbach Rei rusticae libri IV.
vniuersam agriculturac disciplinam continen-
tes auctore Conrad. Heresbachio. Colon. Agrip.

1571. und nachher zu Speyer 1595.
Pflanzbuch nebst einer Bauernpraktika. 1574.
Moller vom Sommerfeldbau 1383.
Derselbe vom Winterfeldbau 1383.
Und so finden sich verschiedene andere Gelehrte
in der Geschichte der einzelnen Oekonomiegeschäffte.
B 2
Zweytes Kapitel.
Die Geſchichte der Oekonomie in Deutſch-
land uͤberhaupt ſeit den Zeiten Churfuͤrſt
Auguſts zu Sachſen.

Bisher war die Oekonomie im Ganzen immer
noch ein bloßer Gegenſtand fuͤr Privatper-
ſonen und Gelehrte. Die Hoͤfe hatten ſie noch
nicht der ſchuldigen Aufmerkſamkeit in ihrem gan-
zen Umfange gewuͤrdiget; nur um einzelne Theile
derſelben bekuͤmmerten ſie ſich, aber blos, weil ſie
zu den Vergnuͤgungsarten der Zeiten gehoͤrten,

oder
Figards I. V. D. colligirter Feldbau, Rechte und
Landſitzgerechtigkeiten; ſcheint einer der erſten zu
ſeyn, die an eine Oeconomiam forenſem dachten.
D. Georg Marii Paralipomena et marginatica
hortulanica,
d. i. Gartenkunſt zum Feldbau an-
gehoͤrig, in Abmerkung der Erfahrung wahrhaf-
rig, was zum Feldbau und Haushalten in dieſem
unſern deutſchen Vaterlande dienſtlich aufzubrin-
gen fremde Gewaͤchs von Rosmarin und andern
Baͤumen, auch wie man neue Wieſen ſoll anrich-
ten, dabey mit Vieh zu unterhalten alles mit
ſondern Fleiß erlernet und treulich beſchrieben
Strasburg 1586. Fol.
Von D. Conrad Heresbach Rei ruſticae libri IV.
vniuerſam agriculturac diſciplinam continen-
tes auctore Conrad. Heresbachio. Colon. Agrip.

1571. und nachher zu Speyer 1595.
Pflanzbuch nebſt einer Bauernpraktika. 1574.
Moller vom Sommerfeldbau 1383.
Derſelbe vom Winterfeldbau 1383.
Und ſo finden ſich verſchiedene andere Gelehrte
in der Geſchichte der einzelnen Oekonomiegeſchaͤffte.
B 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0045" n="19"/>
      <div n="1">
        <head><hi rendition="#b">Zweytes Kapitel.</hi><lb/>
Die Ge&#x017F;chichte der Oekonomie in Deut&#x017F;ch-<lb/>
land u&#x0364;berhaupt &#x017F;eit den Zeiten Churfu&#x0364;r&#x017F;t<lb/>
Augu&#x017F;ts zu Sach&#x017F;en.</head><lb/>
        <p><hi rendition="#in">B</hi>isher war die Oekonomie im Ganzen immer<lb/>
noch ein bloßer Gegen&#x017F;tand fu&#x0364;r Privatper-<lb/>
&#x017F;onen und Gelehrte. Die Ho&#x0364;fe hatten &#x017F;ie noch<lb/>
nicht der &#x017F;chuldigen Aufmerk&#x017F;amkeit in ihrem gan-<lb/>
zen Umfange gewu&#x0364;rdiget; nur um einzelne Theile<lb/>
der&#x017F;elben beku&#x0364;mmerten &#x017F;ie &#x017F;ich, aber blos, weil &#x017F;ie<lb/>
zu den Vergnu&#x0364;gungsarten der Zeiten geho&#x0364;rten,<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">B 2</fw><fw place="bottom" type="catch">oder</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_5_2" prev="#seg2pn_5_1" place="foot" n="k)">Figards <hi rendition="#aq">I. V. D.</hi> colligirter Feldbau, Rechte und<lb/>
Land&#x017F;itzgerechtigkeiten; &#x017F;cheint einer der er&#x017F;ten zu<lb/>
&#x017F;eyn, die an eine <hi rendition="#aq">Oeconomiam foren&#x017F;em</hi> dachten.<lb/>
D. Georg Marii <hi rendition="#aq">Paralipomena et marginatica<lb/>
hortulanica,</hi> d. i. Gartenkun&#x017F;t zum Feldbau an-<lb/>
geho&#x0364;rig, in Abmerkung der Erfahrung wahrhaf-<lb/>
rig, was zum Feldbau und Haushalten in die&#x017F;em<lb/>
un&#x017F;ern deut&#x017F;chen Vaterlande dien&#x017F;tlich aufzubrin-<lb/>
gen fremde Gewa&#x0364;chs von Rosmarin und andern<lb/>
Ba&#x0364;umen, auch wie man neue Wie&#x017F;en &#x017F;oll anrich-<lb/>
ten, dabey mit Vieh zu unterhalten alles mit<lb/>
&#x017F;ondern Fleiß erlernet und treulich be&#x017F;chrieben<lb/>
Strasburg 1586. Fol.<lb/>
Von D. Conrad Heresbach <hi rendition="#aq">Rei ru&#x017F;ticae libri IV.<lb/>
vniuer&#x017F;am agriculturac di&#x017F;ciplinam continen-<lb/>
tes auctore Conrad. Heresbachio. Colon. Agrip.</hi><lb/>
1571. und nachher zu Speyer 1595.<lb/>
Pflanzbuch neb&#x017F;t einer Bauernpraktika. 1574.<lb/>
Moller vom Sommerfeldbau 1383.<lb/>
Der&#x017F;elbe vom Winterfeldbau 1383.<lb/>
Und &#x017F;o finden &#x017F;ich ver&#x017F;chiedene andere Gelehrte<lb/>
in der Ge&#x017F;chichte der einzelnen Oekonomiege&#x017F;cha&#x0364;ffte.</note><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[19/0045] Zweytes Kapitel. Die Geſchichte der Oekonomie in Deutſch- land uͤberhaupt ſeit den Zeiten Churfuͤrſt Auguſts zu Sachſen. Bisher war die Oekonomie im Ganzen immer noch ein bloßer Gegenſtand fuͤr Privatper- ſonen und Gelehrte. Die Hoͤfe hatten ſie noch nicht der ſchuldigen Aufmerkſamkeit in ihrem gan- zen Umfange gewuͤrdiget; nur um einzelne Theile derſelben bekuͤmmerten ſie ſich, aber blos, weil ſie zu den Vergnuͤgungsarten der Zeiten gehoͤrten, oder k) k) Figards I. V. D. colligirter Feldbau, Rechte und Landſitzgerechtigkeiten; ſcheint einer der erſten zu ſeyn, die an eine Oeconomiam forenſem dachten. D. Georg Marii Paralipomena et marginatica hortulanica, d. i. Gartenkunſt zum Feldbau an- gehoͤrig, in Abmerkung der Erfahrung wahrhaf- rig, was zum Feldbau und Haushalten in dieſem unſern deutſchen Vaterlande dienſtlich aufzubrin- gen fremde Gewaͤchs von Rosmarin und andern Baͤumen, auch wie man neue Wieſen ſoll anrich- ten, dabey mit Vieh zu unterhalten alles mit ſondern Fleiß erlernet und treulich beſchrieben Strasburg 1586. Fol. Von D. Conrad Heresbach Rei ruſticae libri IV. vniuerſam agriculturac diſciplinam continen- tes auctore Conrad. Heresbachio. Colon. Agrip. 1571. und nachher zu Speyer 1595. Pflanzbuch nebſt einer Bauernpraktika. 1574. Moller vom Sommerfeldbau 1383. Derſelbe vom Winterfeldbau 1383. Und ſo finden ſich verſchiedene andere Gelehrte in der Geſchichte der einzelnen Oekonomiegeſchaͤffte. B 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/45
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/45>, abgerufen am 29.03.2024.