Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

fand dergleichen sonderlich zu Anfang des sech-
zehnten Jahrhundertes bey Rochlitz, wo viel
Goldkörner und Goldflitzschen geseift und ge-
waschen wurden. Es geschah dieses sonderlich
in und neben dem Rochlitzer Walde und in
Waldbächen. Man wusch auch Goldkörner
in den Bächen um das Schloß Höhenstein an
der Elbe über Pirna gelegen, so auch aus an-
dern, so über der Elbe zwischen Stolpen und
Dresden sind. Nach dem Kentmann fand
man um diese Gegend auch gediegene Stüfchen
und Zähnlein Gold d). Bey Augustusburg,
das ehedem Schellenberg hieß, fand man ge-
diegenes Gold in einem kleinen Bache des na-
hen Waldes, und Kentmann führt auch einen
Bach des nämlichen Waldes an, der Gold ge-
führt. Man fand dergleichen bey Leisnig, in-
gleichen bey dem Fichtelberge, bey Schlacka-
werde, wo man aus schwarzen Graupen Gold
wusch. So fand man auch bey Falkenstein,
am Fluß Lohn genannt, in einem stark quellen-
den Brunnen schwarze Gräupchen, von wel-
chen das Pfund mit 5 Gulden bezahlt ward;
so wusch man auch Gold im Lorenzbach oder
Leretz, ingleichen bey Reichenbach e). Außer-

dem
litzer Chroniken, ingl. Albinus Meißnische Berg-
chronik S. 24.
d) Auri ramenta gravia nennt es Kentmann in
Catalogo rerum fossilium Misniae.
e) S. Albini Bergchronik S. 88.

fand dergleichen ſonderlich zu Anfang des ſech-
zehnten Jahrhundertes bey Rochlitz, wo viel
Goldkoͤrner und Goldflitzſchen geſeift und ge-
waſchen wurden. Es geſchah dieſes ſonderlich
in und neben dem Rochlitzer Walde und in
Waldbaͤchen. Man wuſch auch Goldkoͤrner
in den Baͤchen um das Schloß Hoͤhenſtein an
der Elbe uͤber Pirna gelegen, ſo auch aus an-
dern, ſo uͤber der Elbe zwiſchen Stolpen und
Dresden ſind. Nach dem Kentmann fand
man um dieſe Gegend auch gediegene Stuͤfchen
und Zaͤhnlein Gold d). Bey Auguſtusburg,
das ehedem Schellenberg hieß, fand man ge-
diegenes Gold in einem kleinen Bache des na-
hen Waldes, und Kentmann fuͤhrt auch einen
Bach des naͤmlichen Waldes an, der Gold ge-
fuͤhrt. Man fand dergleichen bey Leisnig, in-
gleichen bey dem Fichtelberge, bey Schlacka-
werde, wo man aus ſchwarzen Graupen Gold
wuſch. So fand man auch bey Falkenſtein,
am Fluß Lohn genannt, in einem ſtark quellen-
den Brunnen ſchwarze Graͤupchen, von wel-
chen das Pfund mit 5 Gulden bezahlt ward;
ſo wuſch man auch Gold im Lorenzbach oder
Leretz, ingleichen bey Reichenbach e). Außer-

dem
litzer Chroniken, ingl. Albinus Meißniſche Berg-
chronik S. 24.
d) Auri ramenta gravia nennt es Kentmann in
Catalogo rerum foſſilium Misniae.
e) S. Albini Bergchronik S. 88.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0600" n="590"/>
fand dergleichen &#x017F;onderlich zu Anfang des &#x017F;ech-<lb/>
zehnten Jahrhundertes bey Rochlitz, wo viel<lb/>
Goldko&#x0364;rner und Goldflitz&#x017F;chen ge&#x017F;eift und ge-<lb/>
wa&#x017F;chen wurden. Es ge&#x017F;chah die&#x017F;es &#x017F;onderlich<lb/>
in und neben dem Rochlitzer Walde und in<lb/>
Waldba&#x0364;chen. Man wu&#x017F;ch auch Goldko&#x0364;rner<lb/>
in den Ba&#x0364;chen um das Schloß Ho&#x0364;hen&#x017F;tein an<lb/>
der Elbe u&#x0364;ber Pirna gelegen, &#x017F;o auch aus an-<lb/>
dern, &#x017F;o u&#x0364;ber der Elbe zwi&#x017F;chen Stolpen und<lb/>
Dresden &#x017F;ind. Nach dem Kentmann fand<lb/>
man um die&#x017F;e Gegend auch gediegene Stu&#x0364;fchen<lb/>
und Za&#x0364;hnlein Gold <note place="foot" n="d)"><hi rendition="#aq">Auri ramenta gravia</hi> nennt es Kentmann in<lb/><hi rendition="#aq">Catalogo rerum fo&#x017F;&#x017F;ilium Misniae.</hi></note>. Bey Augu&#x017F;tusburg,<lb/>
das ehedem Schellenberg hieß, fand man ge-<lb/>
diegenes Gold in einem kleinen Bache des na-<lb/>
hen Waldes, und Kentmann fu&#x0364;hrt auch einen<lb/>
Bach des na&#x0364;mlichen Waldes an, der Gold ge-<lb/>
fu&#x0364;hrt. Man fand dergleichen bey Leisnig, in-<lb/>
gleichen bey dem Fichtelberge, bey Schlacka-<lb/>
werde, wo man aus &#x017F;chwarzen Graupen Gold<lb/>
wu&#x017F;ch. So fand man auch bey Falken&#x017F;tein,<lb/>
am Fluß Lohn genannt, in einem &#x017F;tark quellen-<lb/>
den Brunnen &#x017F;chwarze Gra&#x0364;upchen, von wel-<lb/>
chen das Pfund mit 5 Gulden bezahlt ward;<lb/>
&#x017F;o wu&#x017F;ch man auch Gold im Lorenzbach oder<lb/>
Leretz, ingleichen bey Reichenbach <note place="foot" n="e)">S. Albini Bergchronik S. 88.</note>. Außer-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">dem</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_34_2" prev="#seg2pn_34_1" place="foot" n="c)">litzer Chroniken, ingl. Albinus Meißni&#x017F;che Berg-<lb/>
chronik S. 24.</note><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[590/0600] fand dergleichen ſonderlich zu Anfang des ſech- zehnten Jahrhundertes bey Rochlitz, wo viel Goldkoͤrner und Goldflitzſchen geſeift und ge- waſchen wurden. Es geſchah dieſes ſonderlich in und neben dem Rochlitzer Walde und in Waldbaͤchen. Man wuſch auch Goldkoͤrner in den Baͤchen um das Schloß Hoͤhenſtein an der Elbe uͤber Pirna gelegen, ſo auch aus an- dern, ſo uͤber der Elbe zwiſchen Stolpen und Dresden ſind. Nach dem Kentmann fand man um dieſe Gegend auch gediegene Stuͤfchen und Zaͤhnlein Gold d). Bey Auguſtusburg, das ehedem Schellenberg hieß, fand man ge- diegenes Gold in einem kleinen Bache des na- hen Waldes, und Kentmann fuͤhrt auch einen Bach des naͤmlichen Waldes an, der Gold ge- fuͤhrt. Man fand dergleichen bey Leisnig, in- gleichen bey dem Fichtelberge, bey Schlacka- werde, wo man aus ſchwarzen Graupen Gold wuſch. So fand man auch bey Falkenſtein, am Fluß Lohn genannt, in einem ſtark quellen- den Brunnen ſchwarze Graͤupchen, von wel- chen das Pfund mit 5 Gulden bezahlt ward; ſo wuſch man auch Gold im Lorenzbach oder Leretz, ingleichen bey Reichenbach e). Außer- dem c) d) Auri ramenta gravia nennt es Kentmann in Catalogo rerum foſſilium Misniae. e) S. Albini Bergchronik S. 88. c) litzer Chroniken, ingl. Albinus Meißniſche Berg- chronik S. 24.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/600
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 590. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/600>, abgerufen am 29.03.2024.