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Rohde, Erwin: Psyche. Seelencult und Unsterblichkeitsglaube der Griechen. Freiburg u. a., 1894.

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auf Erden ein Andenken an Tugend und Thaten des Ver-
blichenen 1). Kräftiger als im leeren Klang des Ruhmes lebt
in Anderen fort, wem Kinder und Kindeskinder auf Erden
zurückbleiben. An diesem Segen richtet, ächt antiken Sinnes,
auch in später Zeit Mancher sich auf, und bedarf keines
anderen Trostes für die eigene Vergänglichkeit 2).

4.

Aber die antike Sinnesart zuckt nur noch selten einmal
auf. Die antike Cultur, deren Wurzel und Triebkraft sie ge-
wesen war, geht zu Grabe. Mit der Wende des dritten zum
vierten Jahrhundert tritt sie in ihre Agonie. Ein allgemeiner
Verfall der Kräfte, der Marasmus des Greisenalters, hatte sich
längst angekündigt unter den lose verbundenen Schaaren der
Bevölkerung des weiten hellenisch-römischen Culturkreises, in
der das edle Blut des ächten und unverfälschten griechischen

1) ei kai -- phroudon soma -- all areta biotas aien zooisi metesti,
psukhas manuous euklea sophrosunen Ep. 560, 10 ff. soma men enthad ekhei
son, Diphile, gaia thanontos, mnema de ses elipes pasi dikaiosunes (und
ähnlich variirt): 56--58. Oder auch nur: -- telesen de kai essomenoisi
noesai stelen: Athen. Mittheil. 1891 p. 263 V. 3 (Thessalien). Homerisch:
s. oben p. 62, 1 (sama toz Idameneus poiesa ina kleos eie -- alte Ins. aus
Rhodos: Atth. Mitth. 1891 p. 112. 243).
2) Aus älterer Zeit (etwa 3. Jahrh. vor Chr.) Ep. 44: -- en o suneunos
esterxen men zosan epenthesen de thanousan. phos d elip eudaimon, paidas paidon
epidousa. Schön auch 67; 81 b. Aber ähnlich auch in später Zeit: 647,
5--10. 556: eine Priesterin des Zeus preist ihr Geschick: euteknon, asto-
nakheton ekhei taphos ; ou gar amauros daimones emeteren eblepon eusebien.
-- Um den Klang alter Rüstigkeit sich noch einmal zu erneuern, lasse
man sich zuletzt noch an Herodots Worte von Tellos aus Athen, den
Glücklichsten der Menschen, erinnern. Er stammte aus einer wohlbestellten
Stadt, hatte treffliche Kinder, sah noch Kinder von allen diesen, und
alle blieben am Leben. Und sein glückliches Leben krönte das herrlichste
Ende. In einer Schlacht der Athener gegen ihre Nachbaren gelang es
ihm die Feinde in die Flucht zu schlagen: da fiel er selbst im Kampfe,
und seine Vaterstadt bestattete ihn an der Stelle, wo er gefallen war
und ehrte ihn höchlich. (Her. 1, 30. Den zweiten Preis der Glückseligkeit
erkennt freilich Herodots Solon dem glücklichen Ende des Kleobis und
Biton zu; cap. 31. Hier kündigt sich doch schon eine veränderte Lebens-
stimmung an.)

auf Erden ein Andenken an Tugend und Thaten des Ver-
blichenen 1). Kräftiger als im leeren Klang des Ruhmes lebt
in Anderen fort, wem Kinder und Kindeskinder auf Erden
zurückbleiben. An diesem Segen richtet, ächt antiken Sinnes,
auch in später Zeit Mancher sich auf, und bedarf keines
anderen Trostes für die eigene Vergänglichkeit 2).

4.

Aber die antike Sinnesart zuckt nur noch selten einmal
auf. Die antike Cultur, deren Wurzel und Triebkraft sie ge-
wesen war, geht zu Grabe. Mit der Wende des dritten zum
vierten Jahrhundert tritt sie in ihre Agonie. Ein allgemeiner
Verfall der Kräfte, der Marasmus des Greisenalters, hatte sich
längst angekündigt unter den lose verbundenen Schaaren der
Bevölkerung des weiten hellenisch-römischen Culturkreises, in
der das edle Blut des ächten und unverfälschten griechischen

1) εἰ καὶ — φροῦδον σῶμα — ἀλλ̕ ἀρετὰ βιοτᾶς αἰὲν ζωοῖσι μέτεστι,
ψυχᾶς μανύουσ̕ εὐκλέα σωφροσύνην Ep. 560, 10 ff. σῶμα μὲν ἐνϑάδ̕ ἔχει
σόν, Δίφιλε, γαῖα ϑανόντος, μνῆμα δὲ σῆς ἔλιπες πᾶσι δικαιοσύνης (und
ähnlich variirt): 56—58. Oder auch nur: — τέλεσεν δὲ καὶ ἐσσομένοισι
νοῆσαι στήλην: Athen. Mittheil. 1891 p. 263 V. 3 (Thessalien). Homerisch:
s. oben p. 62, 1 (σᾶμα τόζ̕ Ἰδαμενεὺς ποίησα ἵνα κλεὸς εἴη — alte Ins. aus
Rhodos: Atth. Mitth. 1891 p. 112. 243).
2) Aus älterer Zeit (etwa 3. Jahrh. vor Chr.) Ep. 44: — ἣν ὁ σύνευνος
ἔστερξεν μὲν ζῶσαν ἐπένϑησεν δὲ ϑανοῦσαν. φῶς δ̕ ἔλιπ̕ εὐδαίμων, παῖδας παίδων
ἐπιδοῦσα. Schön auch 67; 81 b. Aber ähnlich auch in später Zeit: 647,
5—10. 556: eine Priesterin des Zeus preist ihr Geschick: εὔτεκνον, ἀστο-
νάχητον ἔχει τάφος · οὐ γὰρ ἀμαυρῶς δαίμονες ἡμετέρην ἔβλεπον εὐσεβίην.
— Um den Klang alter Rüstigkeit sich noch einmal zu erneuern, lasse
man sich zuletzt noch an Herodots Worte von Tellos aus Athen, den
Glücklichsten der Menschen, erinnern. Er stammte aus einer wohlbestellten
Stadt, hatte treffliche Kinder, sah noch Kinder von allen diesen, und
alle blieben am Leben. Und sein glückliches Leben krönte das herrlichste
Ende. In einer Schlacht der Athener gegen ihre Nachbaren gelang es
ihm die Feinde in die Flucht zu schlagen: da fiel er selbst im Kampfe,
und seine Vaterstadt bestattete ihn an der Stelle, wo er gefallen war
und ehrte ihn höchlich. (Her. 1, 30. Den zweiten Preis der Glückseligkeit
erkennt freilich Herodots Solon dem glücklichen Ende des Kleobis und
Biton zu; cap. 31. Hier kündigt sich doch schon eine veränderte Lebens-
stimmung an.)
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[683/0699] auf Erden ein Andenken an Tugend und Thaten des Ver- blichenen 1). Kräftiger als im leeren Klang des Ruhmes lebt in Anderen fort, wem Kinder und Kindeskinder auf Erden zurückbleiben. An diesem Segen richtet, ächt antiken Sinnes, auch in später Zeit Mancher sich auf, und bedarf keines anderen Trostes für die eigene Vergänglichkeit 2). 4. Aber die antike Sinnesart zuckt nur noch selten einmal auf. Die antike Cultur, deren Wurzel und Triebkraft sie ge- wesen war, geht zu Grabe. Mit der Wende des dritten zum vierten Jahrhundert tritt sie in ihre Agonie. Ein allgemeiner Verfall der Kräfte, der Marasmus des Greisenalters, hatte sich längst angekündigt unter den lose verbundenen Schaaren der Bevölkerung des weiten hellenisch-römischen Culturkreises, in der das edle Blut des ächten und unverfälschten griechischen 1) εἰ καὶ — φροῦδον σῶμα — ἀλλ̕ ἀρετὰ βιοτᾶς αἰὲν ζωοῖσι μέτεστι, ψυχᾶς μανύουσ̕ εὐκλέα σωφροσύνην Ep. 560, 10 ff. σῶμα μὲν ἐνϑάδ̕ ἔχει σόν, Δίφιλε, γαῖα ϑανόντος, μνῆμα δὲ σῆς ἔλιπες πᾶσι δικαιοσύνης (und ähnlich variirt): 56—58. Oder auch nur: — τέλεσεν δὲ καὶ ἐσσομένοισι νοῆσαι στήλην: Athen. Mittheil. 1891 p. 263 V. 3 (Thessalien). Homerisch: s. oben p. 62, 1 (σᾶμα τόζ̕ Ἰδαμενεὺς ποίησα ἵνα κλεὸς εἴη — alte Ins. aus Rhodos: Atth. Mitth. 1891 p. 112. 243). 2) Aus älterer Zeit (etwa 3. Jahrh. vor Chr.) Ep. 44: — ἣν ὁ σύνευνος ἔστερξεν μὲν ζῶσαν ἐπένϑησεν δὲ ϑανοῦσαν. φῶς δ̕ ἔλιπ̕ εὐδαίμων, παῖδας παίδων ἐπιδοῦσα. Schön auch 67; 81 b. Aber ähnlich auch in später Zeit: 647, 5—10. 556: eine Priesterin des Zeus preist ihr Geschick: εὔτεκνον, ἀστο- νάχητον ἔχει τάφος · οὐ γὰρ ἀμαυρῶς δαίμονες ἡμετέρην ἔβλεπον εὐσεβίην. — Um den Klang alter Rüstigkeit sich noch einmal zu erneuern, lasse man sich zuletzt noch an Herodots Worte von Tellos aus Athen, den Glücklichsten der Menschen, erinnern. Er stammte aus einer wohlbestellten Stadt, hatte treffliche Kinder, sah noch Kinder von allen diesen, und alle blieben am Leben. Und sein glückliches Leben krönte das herrlichste Ende. In einer Schlacht der Athener gegen ihre Nachbaren gelang es ihm die Feinde in die Flucht zu schlagen: da fiel er selbst im Kampfe, und seine Vaterstadt bestattete ihn an der Stelle, wo er gefallen war und ehrte ihn höchlich. (Her. 1, 30. Den zweiten Preis der Glückseligkeit erkennt freilich Herodots Solon dem glücklichen Ende des Kleobis und Biton zu; cap. 31. Hier kündigt sich doch schon eine veränderte Lebens- stimmung an.)

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Zitationshilfe: Rohde, Erwin: Psyche. Seelencult und Unsterblichkeitsglaube der Griechen. Freiburg u. a., 1894, S. 683. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohde_psyche_1894/699>, abgerufen am 19.04.2024.