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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729.

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IV. Theil. III. Capitul.
Serenissimus aus besondern Gnaden überreichen
läst, empfangen, damit es ihnen, und ihren, aus
Adelichen Geblüth entspringenden Nachkommen
eine gleichmäßige Aufmunterung zu allen ritter-
mäßigen Thaten und tugendhafften Aufführung
seyn möchte.

§. 37. Jm Nahmen der Ritter wird wieder eine
unterthänigste Dancksagungs- und Gegen-Rede
gehalten, daß Jhro Hoch-Fürstliche Durchlauch-
tigkeit ihren getreuen Adel zu Ehren und Gefallen
ein besonder Turnier und Ritter-Spiel an, und
dessen uhralte Ahnen vor aller Welt als gantz
rein, untadelhafft und unverfälscht vorgestellt, und
über dieses noch einige derselben wegen ihres
Wohlverhaltens mit besondern Zier und Ehren-
Däncken, und zwar durch hohe Durchlauchtigste
und theuerste Hände, beehren lassen. S. Reden
der vornehmsten Ministres CCI und CCII Rede
im XII. Theile.

§. 38. Nach gehaltenen Turnieren wurden vor
diesen solenne Täntze angestellt, auch bey densel-
ben gewisse Ordnungen und Ceremonien in Ob-
acht genommen, und die sich bey den Ritterspie-
len am meisten signalisirt, hatten auch bey den
Täntzen einen besondern Vorzug; heutiges Ta-
ges aber beobachtet man dieses so gar accurat eben
nicht.

Das

IV. Theil. III. Capitul.
Sereniſſimus aus beſondern Gnaden uͤberreichen
laͤſt, empfangen, damit es ihnen, und ihren, aus
Adelichen Gebluͤth entſpringenden Nachkommen
eine gleichmaͤßige Aufmunterung zu allen ritter-
maͤßigen Thaten und tugendhafften Auffuͤhrung
ſeyn moͤchte.

§. 37. Jm Nahmen der Ritter wird wieder eine
unterthaͤnigſte Danckſagungs- und Gegen-Rede
gehalten, daß Jhro Hoch-Fuͤrſtliche Durchlauch-
tigkeit ihren getreuen Adel zu Ehren und Gefallen
ein beſonder Turnier und Ritter-Spiel an, und
deſſen uhralte Ahnen vor aller Welt als gantz
rein, untadelhafft und unverfaͤlſcht vorgeſtellt, und
uͤber dieſes noch einige derſelben wegen ihres
Wohlverhaltens mit beſondern Zier und Ehren-
Daͤncken, und zwar durch hohe Durchlauchtigſte
und theuerſte Haͤnde, beehren laſſen. S. Reden
der vornehmſten Miniſtres CCI und CCII Rede
im XII. Theile.

§. 38. Nach gehaltenen Turnieren wurden vor
dieſen ſolenne Taͤntze angeſtellt, auch bey denſel-
ben gewiſſe Ordnungen und Ceremonien in Ob-
acht genommen, und die ſich bey den Ritterſpie-
len am meiſten ſignaliſirt, hatten auch bey den
Taͤntzen einen beſondern Vorzug; heutiges Ta-
ges aber beobachtet man dieſes ſo gar accurat eben
nicht.

Das
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[768/0792] IV. Theil. III. Capitul. Sereniſſimus aus beſondern Gnaden uͤberreichen laͤſt, empfangen, damit es ihnen, und ihren, aus Adelichen Gebluͤth entſpringenden Nachkommen eine gleichmaͤßige Aufmunterung zu allen ritter- maͤßigen Thaten und tugendhafften Auffuͤhrung ſeyn moͤchte. §. 37. Jm Nahmen der Ritter wird wieder eine unterthaͤnigſte Danckſagungs- und Gegen-Rede gehalten, daß Jhro Hoch-Fuͤrſtliche Durchlauch- tigkeit ihren getreuen Adel zu Ehren und Gefallen ein beſonder Turnier und Ritter-Spiel an, und deſſen uhralte Ahnen vor aller Welt als gantz rein, untadelhafft und unverfaͤlſcht vorgeſtellt, und uͤber dieſes noch einige derſelben wegen ihres Wohlverhaltens mit beſondern Zier und Ehren- Daͤncken, und zwar durch hohe Durchlauchtigſte und theuerſte Haͤnde, beehren laſſen. S. Reden der vornehmſten Miniſtres CCI und CCII Rede im XII. Theile. §. 38. Nach gehaltenen Turnieren wurden vor dieſen ſolenne Taͤntze angeſtellt, auch bey denſel- ben gewiſſe Ordnungen und Ceremonien in Ob- acht genommen, und die ſich bey den Ritterſpie- len am meiſten ſignaliſirt, hatten auch bey den Taͤntzen einen beſondern Vorzug; heutiges Ta- ges aber beobachtet man dieſes ſo gar accurat eben nicht. Das

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 768. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/792>, abgerufen am 24.04.2024.