Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
zu untersuchen zwar für den Augenblick, wo überall N002
noch Goldseifen in grosser Menge entdeckt werden, N003
von geringerem Interesse scheint, doch in der Folge, N004
wenn diese abgebaut sind, von Wichtigkeit werden N005
kann.

N001
Nischne-Tagilsk.

N001
Am folgenden Tage, den 27sten Juni, verliessen N002
wir am Morgen Newjansk und fuhren nach Nischne- N003
Tagilsk, welches von Newjansk 50 Werste entfernt N004
ist. Der Weg macht die Diagonale zwischen den N005
beiden nördlich fliessenden Flüssen Neiwa und Ta- N006
gil 1), verlässt den erstern gleich bei Newjansk und N007
führt zu dem letztern erst kurz vor Nischne-Tagilsk. N008
Er geht anfangs auf einer ebenen etwas sumpfigen N009
Wiese fort, wird aber nach 15 bis 20 Wersten hüg- N010
liger, wo man den Bergrücken, der die Wasserscheide N011
zwischen der Neiwa und dem Tagil bildet, erreicht. N012
Der Bergrücken ist derselbe in dessen weiterer süd- N013
licher Fortsetzung der Serpentinberg, die Scholko- N014
waja Gora, liegt; zu einer irgend beträchtlichen Höhe N015
erhebt er sich auf diesem Wege aber nicht, denn ei- N016
nen der höhern Berge bei einem Kaback, den wir be- N017
stiegen, und der rechts ab vom Wege und noch an N018
der Ostseite des Rückens liegt, fanden wir 950 Fuss N019
hoch über dem Meere und etwa 200 Fuss über Ne- N020
wjansk , dessen Höhe von der von Katharinenburg N021
nicht sehr verschieden ist. Mit den Bergen stellte N022
sich auf unserm Wege auch sogleich der Wald ein, N023
der anfangs häufig noch freie Grasplätze einschliesst, N024
und Birken, Pappeln, Linden in angenehmer Ab- N025
wechselung enthält, später aber dichter wurde und N026
nur aus schwarzem Nadelholz besteht. Mitten in die- N027
sem liegt das kleine Dorf Schaitanka, 16 Werste vor N028
Nischne-Tagilsk, wo wir die Pferde wechselten; die

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Die Neiwa wendet sich indessen, wie schon angeführt, auf der N002
halben Entfernung nach Osten.

N001
zu untersuchen zwar für den Augenblick, wo überall N002
noch Goldseifen in grosser Menge entdeckt werden, N003
von geringerem Interesse scheint, doch in der Folge, N004
wenn diese abgebaut sind, von Wichtigkeit werden N005
kann.

N001
Nischne-Tagilsk.

N001
Am folgenden Tage, den 27sten Juni, verliessen N002
wir am Morgen Newjansk und fuhren nach Nischne- N003
Tagilsk, welches von Newjansk 50 Werste entfernt N004
ist. Der Weg macht die Diagonale zwischen den N005
beiden nördlich fliessenden Flüssen Neiwa und Ta- N006
gil 1), verlässt den erstern gleich bei Newjansk und N007
führt zu dem letztern erst kurz vor Nischne-Tagilsk. N008
Er geht anfangs auf einer ebenen etwas sumpfigen N009
Wiese fort, wird aber nach 15 bis 20 Wersten hüg- N010
liger, wo man den Bergrücken, der die Wasserscheide N011
zwischen der Neiwa und dem Tagil bildet, erreicht. N012
Der Bergrücken ist derselbe in dessen weiterer süd- N013
licher Fortsetzung der Serpentinberg, die Scholko- N014
waja Gora, liegt; zu einer irgend beträchtlichen Höhe N015
erhebt er sich auf diesem Wege aber nicht, denn ei- N016
nen der höhern Berge bei einem Kaback, den wir be- N017
stiegen, und der rechts ab vom Wege und noch an N018
der Ostseite des Rückens liegt, fanden wir 950 Fuss N019
hoch über dem Meere und etwa 200 Fuss über Ne- N020
wjansk , dessen Höhe von der von Katharinenburg N021
nicht sehr verschieden ist. Mit den Bergen stellte N022
sich auf unserm Wege auch sogleich der Wald ein, N023
der anfangs häufig noch freie Grasplätze einschliesst, N024
und Birken, Pappeln, Linden in angenehmer Ab- N025
wechselung enthält, später aber dichter wurde und N026
nur aus schwarzem Nadelholz besteht. Mitten in die- N027
sem liegt das kleine Dorf Schaitanka, 16 Werste vor N028
Nischne-Tagilsk, wo wir die Pferde wechselten; die

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Die Neiwa wendet sich indessen, wie schon angeführt, auf der N002
halben Entfernung nach Osten.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0337" xml:id="img_0337" n="303"/>
        <p><lb n="N001"/>
zu untersuchen zwar für den Augenblick, wo überall             <lb n="N002"/>
noch Goldseifen in grosser Menge entdeckt werden,             <lb n="N003"/>
von geringerem Interesse scheint, doch in der Folge,             <lb n="N004"/>
wenn diese abgebaut sind, von Wichtigkeit werden             <lb n="N005"/>
kann.</p>
      </div>
      <div>
        <head><lb n="N001"/>
Nischne-Tagilsk.</head>
        <p><lb n="N001"/>
Am folgenden Tage, den 27sten Juni, verliessen             <lb n="N002"/>
wir am Morgen Newjansk und fuhren nach Nischne-             <lb n="N003"/>
Tagilsk, welches von Newjansk 50 Werste entfernt             <lb n="N004"/>
ist. Der Weg macht die Diagonale zwischen den             <lb n="N005"/>
beiden nördlich fliessenden Flüssen Neiwa und Ta-             <lb n="N006"/>
gil 1), verlässt den erstern gleich bei Newjansk und <lb n="N007"/>
führt zu dem letztern erst kurz vor Nischne-Tagilsk. <lb n="N008"/>
Er geht anfangs auf einer ebenen etwas sumpfigen             <lb n="N009"/>
Wiese fort, wird aber nach 15 bis 20 Wersten hüg-             <lb n="N010"/>
liger, wo man den Bergrücken, der die Wasserscheide             <lb n="N011"/>
zwischen der Neiwa und dem Tagil bildet, erreicht.             <lb n="N012"/>
Der Bergrücken ist derselbe in dessen weiterer süd-             <lb n="N013"/>
licher Fortsetzung der Serpentinberg, die Scholko-             <lb n="N014"/>
waja Gora, liegt; zu einer irgend beträchtlichen Höhe             <lb n="N015"/>
erhebt er sich auf diesem Wege aber nicht, denn ei-             <lb n="N016"/>
nen der höhern Berge bei einem Kaback, den wir be-             <lb n="N017"/>
stiegen, und der rechts ab vom Wege und noch an             <lb n="N018"/>
der Ostseite des Rückens liegt, fanden wir 950 Fuss <lb n="N019"/>
hoch über dem Meere und etwa 200 Fuss über Ne-             <lb n="N020"/>
wjansk , dessen Höhe von der von Katharinenburg             <lb n="N021"/>
nicht sehr verschieden ist. Mit den Bergen stellte             <lb n="N022"/>
sich auf unserm Wege auch sogleich der Wald ein,             <lb n="N023"/>
der anfangs häufig noch freie Grasplätze einschliesst,             <lb n="N024"/>
und Birken, Pappeln, Linden in angenehmer Ab-             <lb n="N025"/>
wechselung enthält, später aber dichter wurde und             <lb n="N026"/>
nur aus schwarzem Nadelholz besteht. Mitten in die-             <lb n="N027"/>
sem liegt das kleine Dorf Schaitanka, 16 Werste vor             <lb n="N028"/>
Nischne-Tagilsk, wo wir die Pferde wechselten; die</p>
        <note place="foot" n="[footnote reference]"><lb n="N001"/>
1) Die Neiwa wendet sich indessen, wie schon angeführt, auf der             <lb n="N002"/>
halben Entfernung nach Osten.</note>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[303/0337] N001 zu untersuchen zwar für den Augenblick, wo überall N002 noch Goldseifen in grosser Menge entdeckt werden, N003 von geringerem Interesse scheint, doch in der Folge, N004 wenn diese abgebaut sind, von Wichtigkeit werden N005 kann. N001 Nischne-Tagilsk. N001 Am folgenden Tage, den 27sten Juni, verliessen N002 wir am Morgen Newjansk und fuhren nach Nischne- N003 Tagilsk, welches von Newjansk 50 Werste entfernt N004 ist. Der Weg macht die Diagonale zwischen den N005 beiden nördlich fliessenden Flüssen Neiwa und Ta- N006 gil 1), verlässt den erstern gleich bei Newjansk und N007 führt zu dem letztern erst kurz vor Nischne-Tagilsk. N008 Er geht anfangs auf einer ebenen etwas sumpfigen N009 Wiese fort, wird aber nach 15 bis 20 Wersten hüg- N010 liger, wo man den Bergrücken, der die Wasserscheide N011 zwischen der Neiwa und dem Tagil bildet, erreicht. N012 Der Bergrücken ist derselbe in dessen weiterer süd- N013 licher Fortsetzung der Serpentinberg, die Scholko- N014 waja Gora, liegt; zu einer irgend beträchtlichen Höhe N015 erhebt er sich auf diesem Wege aber nicht, denn ei- N016 nen der höhern Berge bei einem Kaback, den wir be- N017 stiegen, und der rechts ab vom Wege und noch an N018 der Ostseite des Rückens liegt, fanden wir 950 Fuss N019 hoch über dem Meere und etwa 200 Fuss über Ne- N020 wjansk , dessen Höhe von der von Katharinenburg N021 nicht sehr verschieden ist. Mit den Bergen stellte N022 sich auf unserm Wege auch sogleich der Wald ein, N023 der anfangs häufig noch freie Grasplätze einschliesst, N024 und Birken, Pappeln, Linden in angenehmer Ab- N025 wechselung enthält, später aber dichter wurde und N026 nur aus schwarzem Nadelholz besteht. Mitten in die- N027 sem liegt das kleine Dorf Schaitanka, 16 Werste vor N028 Nischne-Tagilsk, wo wir die Pferde wechselten; die [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Die Neiwa wendet sich indessen, wie schon angeführt, auf der N002 halben Entfernung nach Osten.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:49:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:49:29Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst.

Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/337
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 303. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/337>, abgerufen am 18.04.2024.