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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

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einander erscheinen, und dass beide Metalle isomorph N002
sind.

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In demselben Verhältnis wie die verschiedenen N002
Species des Osmium-Iridiums, stehen aber untereinan- N003
der auch das gediegene Platin und Iridium. Sie ha- N004
ben beide dieselbe Form, nämlich das Hexaeder oder N005
die Kombination des Hexaeders und Octaeders, und N006
enthalten verschiedene Mengen von Platin und Iridium; N007
das gediegene Iridium enthält ausser Iridium 20 pCt. N008
Platin, das gediegene Platin von Nischne-Tagilsk N009
ausser dem Platin 2 bis 5 pCt. Iridium; dieses letz- N010
tere ausserdem allerdings noch 11 bis 13 pCt. Eisen, N011
und geringe Mengen verschiedener anderer Metalle. N012
Da aber das Eisen für sich allein ebenfalls in Hexaedern N013
krystallisirt, und von den übrigen Metallen sich theils N014
dasselbe anführen lässt, sie aber auf jeden Fall wegen N015
ihrer geringen Menge zu vernachlässigen sind, so N016
folgt hieraus wieder, dass auch reines Iridium und N017
Platin in Hexaedern krystallisiren müsse, und beide N018
Metalle ebenfalls isomorph sind.

N001
Da nun aber das Iridium nach Umständen im N002
Stande ist, in Hexagondodecaedern oder in Hexae- N003
dern zu krystallisiren, so folgt wiederum daraus, dass N004
das Iridium dimorph ist.

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Eben so wie das Iridium ist aber auch das Pal- N002
ladium dimorph. Gediegenes Palladium ist bis jetzt N003
am Ural noch nicht beobachtet, kommt aber in dem N004
Goldsande von Brasilien in Körnern, zuweilen in Kry- N005
stallen vor, die höchst wahrscheinlich Hexaeder sind, N006
wie das gediegene Platin und Iridium. Zu Tilkerode N007
am Harz findet es sich anstehend, wie Zinken beob- N008
achtet hat, in sehr kleinen sechsseitigen Tafeln, die N009
auf Blättchen gediegenen Goldes aufgewachsen sind, N010
das mit Selenblei und Bitterspath auf Gängen im Grün- N011
stein vorkommt; es hat also hier dieselbe Form wie N012
das Osmium-Iridium. Das Palladium ist demnach nicht N013
allein dimorph, sondern mit Iridium isodimorph.

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einander erscheinen, und dass beide Metalle isomorph N002
sind.

N001
In demselben Verhältnis wie die verschiedenen N002
Species des Osmium-Iridiums, stehen aber untereinan- N003
der auch das gediegene Platin und Iridium. Sie ha- N004
ben beide dieselbe Form, nämlich das Hexaëder oder N005
die Kombination des Hexaëders und Octaëders, und N006
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das gediegene Iridium enthält ausser Iridium 20 pCt. N008
Platin, das gediegene Platin von Nischne-Tagilsk N009
ausser dem Platin 2 bis 5 pCt. Iridium; dieses letz- N010
tere ausserdem allerdings noch 11 bis 13 pCt. Eisen, N011
und geringe Mengen verschiedener anderer Metalle. N012
Da aber das Eisen für sich allein ebenfalls in Hexaëdern N013
krystallisirt, und von den übrigen Metallen sich theils N014
dasselbe anführen lässt, sie aber auf jeden Fall wegen N015
ihrer geringen Menge zu vernachlässigen sind, so N016
folgt hieraus wieder, dass auch reines Iridium und N017
Platin in Hexaëdern krystallisiren müsse, und beide N018
Metalle ebenfalls isomorph sind.

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Da nun aber das Iridium nach Umständen im N002
Stande ist, in Hexagondodecaëdern oder in Hexaë- N003
dern zu krystallisiren, so folgt wiederum daraus, dass N004
das Iridium dimorph ist.

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Eben so wie das Iridium ist aber auch das Pal- N002
ladium dimorph. Gediegenes Palladium ist bis jetzt N003
am Ural noch nicht beobachtet, kommt aber in dem N004
Goldsande von Brasilien in Körnern, zuweilen in Kry- N005
stallen vor, die höchst wahrscheinlich Hexaëder sind, N006
wie das gediegene Platin und Iridium. Zu Tilkerode N007
am Harz findet es sich anstehend, wie Zinken beob- N008
achtet hat, in sehr kleinen sechsseitigen Tafeln, die N009
auf Blättchen gediegenen Goldes aufgewachsen sind, N010
das mit Selenblei und Bitterspath auf Gängen im Grün- N011
stein vorkommt; es hat also hier dieselbe Form wie N012
das Osmium-Iridium. Das Palladium ist demnach nicht N013
allein dimorph, sondern mit Iridium isodimorph.

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[398/0416] N001 einander erscheinen, und dass beide Metalle isomorph N002 sind. N001 In demselben Verhältnis wie die verschiedenen N002 Species des Osmium-Iridiums, stehen aber untereinan- N003 der auch das gediegene Platin und Iridium. Sie ha- N004 ben beide dieselbe Form, nämlich das Hexaëder oder N005 die Kombination des Hexaëders und Octaëders, und N006 enthalten verschiedene Mengen von Platin und Iridium; N007 das gediegene Iridium enthält ausser Iridium 20 pCt. N008 Platin, das gediegene Platin von Nischne-Tagilsk N009 ausser dem Platin 2 bis 5 pCt. Iridium; dieses letz- N010 tere ausserdem allerdings noch 11 bis 13 pCt. Eisen, N011 und geringe Mengen verschiedener anderer Metalle. N012 Da aber das Eisen für sich allein ebenfalls in Hexaëdern N013 krystallisirt, und von den übrigen Metallen sich theils N014 dasselbe anführen lässt, sie aber auf jeden Fall wegen N015 ihrer geringen Menge zu vernachlässigen sind, so N016 folgt hieraus wieder, dass auch reines Iridium und N017 Platin in Hexaëdern krystallisiren müsse, und beide N018 Metalle ebenfalls isomorph sind. N001 Da nun aber das Iridium nach Umständen im N002 Stande ist, in Hexagondodecaëdern oder in Hexaë- N003 dern zu krystallisiren, so folgt wiederum daraus, dass N004 das Iridium dimorph ist. N001 Eben so wie das Iridium ist aber auch das Pal- N002 ladium dimorph. Gediegenes Palladium ist bis jetzt N003 am Ural noch nicht beobachtet, kommt aber in dem N004 Goldsande von Brasilien in Körnern, zuweilen in Kry- N005 stallen vor, die höchst wahrscheinlich Hexaëder sind, N006 wie das gediegene Platin und Iridium. Zu Tilkerode N007 am Harz findet es sich anstehend, wie Zinken beob- N008 achtet hat, in sehr kleinen sechsseitigen Tafeln, die N009 auf Blättchen gediegenen Goldes aufgewachsen sind, N010 das mit Selenblei und Bitterspath auf Gängen im Grün- N011 stein vorkommt; es hat also hier dieselbe Form wie N012 das Osmium-Iridium. Das Palladium ist demnach nicht N013 allein dimorph, sondern mit Iridium isodimorph.

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 398. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/416>, abgerufen am 25.04.2024.