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Rudolphi, Caroline Christiane Louise: Gemälde weiblicher Erziehung. Bd. 1. Heidelberg, 1807.

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ne von euch die Verfasserin im Ernste fragen: ob
eine solche Erziehung auch möglich sey, wie sie
hier aufgestellt wurde? so sagt sie kühnlich: Ja.
Jm wesentlichen ist sie möglich für jede Mutter,
die es ernstlich will, und -- von sich selbst abhängt.
Nach dem Leben ist dieses Gemälde entworfen,
nur sind die Lichter ein wenig heller aufgetragen,
die Umrisse ein wenig schärfer, als sie in der Wirk-
lichkeit erscheinen, und die Trapperieen ein wenig
malerischer geordnet, als sie das Alltagsleben zu
werfen pflegt.

Daß man die Sache wirklich so lieben und trei-
ben könne, wie diese Selma that, dafür stellt
die Verfasserin einer jeden einen sichern Bürgen.
Er wohnt tief im Heiligthum des weiblichen Her-
zens und heißt: Mutterliebe.



ne von euch die Verfaſſerin im Ernſte fragen: ob
eine ſolche Erziehung auch möglich ſey, wie ſie
hier aufgeſtellt wurde? ſo ſagt ſie kühnlich: Ja.
Jm weſentlichen iſt ſie möglich für jede Mutter,
die es ernſtlich will, und — von ſich ſelbſt abhängt.
Nach dem Leben iſt dieſes Gemälde entworfen,
nur ſind die Lichter ein wenig heller aufgetragen,
die Umriſſe ein wenig ſchärfer, als ſie in der Wirk-
lichkeit erſcheinen, und die Trapperieen ein wenig
maleriſcher geordnet, als ſie das Alltagsleben zu
werfen pflegt.

Daß man die Sache wirklich ſo lieben und trei-
ben könne, wie dieſe Selma that, dafür ſtellt
die Verfaſſerin einer jeden einen ſichern Bürgen.
Er wohnt tief im Heiligthum des weiblichen Her-
zens und heißt: Mutterliebe.



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[8/0014] ne von euch die Verfaſſerin im Ernſte fragen: ob eine ſolche Erziehung auch möglich ſey, wie ſie hier aufgeſtellt wurde? ſo ſagt ſie kühnlich: Ja. Jm weſentlichen iſt ſie möglich für jede Mutter, die es ernſtlich will, und — von ſich ſelbſt abhängt. Nach dem Leben iſt dieſes Gemälde entworfen, nur ſind die Lichter ein wenig heller aufgetragen, die Umriſſe ein wenig ſchärfer, als ſie in der Wirk- lichkeit erſcheinen, und die Trapperieen ein wenig maleriſcher geordnet, als ſie das Alltagsleben zu werfen pflegt. Daß man die Sache wirklich ſo lieben und trei- ben könne, wie dieſe Selma that, dafür ſtellt die Verfaſſerin einer jeden einen ſichern Bürgen. Er wohnt tief im Heiligthum des weiblichen Her- zens und heißt: Mutterliebe.

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Zitationshilfe: Rudolphi, Caroline Christiane Louise: Gemälde weiblicher Erziehung. Bd. 1. Heidelberg, 1807, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rudolphi_erziehung01_1807/14>, abgerufen am 28.03.2024.