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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 1. Leipzig, 1836.

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41.
Die Unvollkommenheit der Welt hat zu beklagen,
Wer sie geschaffen glaubt zur Lust und zum Behagen.
Geschaffen ist sie wol zu anderem Bedarf,
Wie der für gut befand, der so den Plan entwarf,
Zu seinem nicht, und nicht zu unserem Vergnügen,
Zu unserm Heil gewis; darein mußt du dich fügen.

42.
Der Schöpfung Mittelpunkt wenn diese Erde wäre,
Nicht nebenaus am Rand der Sfären eine Sfäre,
So hätte Menschenwitz ein Recht, beklommener
Zu fragen, warum sie nicht sei vollkommener.
41.
Die Unvollkommenheit der Welt hat zu beklagen,
Wer ſie geſchaffen glaubt zur Luſt und zum Behagen.
Geſchaffen iſt ſie wol zu anderem Bedarf,
Wie der fuͤr gut befand, der ſo den Plan entwarf,
Zu ſeinem nicht, und nicht zu unſerem Vergnuͤgen,
Zu unſerm Heil gewis; darein mußt du dich fuͤgen.

42.
Der Schoͤpfung Mittelpunkt wenn dieſe Erde waͤre,
Nicht nebenaus am Rand der Sfaͤren eine Sfaͤre,
So haͤtte Menſchenwitz ein Recht, beklommener
Zu fragen, warum ſie nicht ſei vollkommener.
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[132/0142] 41. Die Unvollkommenheit der Welt hat zu beklagen, Wer ſie geſchaffen glaubt zur Luſt und zum Behagen. Geſchaffen iſt ſie wol zu anderem Bedarf, Wie der fuͤr gut befand, der ſo den Plan entwarf, Zu ſeinem nicht, und nicht zu unſerem Vergnuͤgen, Zu unſerm Heil gewis; darein mußt du dich fuͤgen. 42. Der Schoͤpfung Mittelpunkt wenn dieſe Erde waͤre, Nicht nebenaus am Rand der Sfaͤren eine Sfaͤre, So haͤtte Menſchenwitz ein Recht, beklommener Zu fragen, warum ſie nicht ſei vollkommener.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 1. Leipzig, 1836, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane01_1836/142>, abgerufen am 19.04.2024.