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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 1. Leipzig, 1836.

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1.
Nun fliegt die Schwalbe weg, und nach ihr fliegt der Sommer;
Ist etwa noch zurück ein schöner Herbst, so komm' er!
Daß, wer noch seinen Theil von Jahrlust nicht genoß,
Genieße, bis das Buch der strenge Winter schloß.

2.
Ich will den Winter durch die Kränze lassen hangen,
Die welken, bis im Lenz die Blüten neu entsprangen;
Ein Zeichen nicht allein der Freuden, die verblüht,
Auch künft'ger Unterpfand dem hoffenden Gemüth.

1.
Nun fliegt die Schwalbe weg, und nach ihr fliegt der Sommer;
Iſt etwa noch zuruͤck ein ſchoͤner Herbſt, ſo komm' er!
Daß, wer noch ſeinen Theil von Jahrluſt nicht genoß,
Genieße, bis das Buch der ſtrenge Winter ſchloß.

2.
Ich will den Winter durch die Kraͤnze laſſen hangen,
Die welken, bis im Lenz die Bluͤten neu entſprangen;
Ein Zeichen nicht allein der Freuden, die verbluͤht,
Auch kuͤnft'ger Unterpfand dem hoffenden Gemuͤth.

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[[137]/0147] 1. Nun fliegt die Schwalbe weg, und nach ihr fliegt der Sommer; Iſt etwa noch zuruͤck ein ſchoͤner Herbſt, ſo komm' er! Daß, wer noch ſeinen Theil von Jahrluſt nicht genoß, Genieße, bis das Buch der ſtrenge Winter ſchloß. 2. Ich will den Winter durch die Kraͤnze laſſen hangen, Die welken, bis im Lenz die Bluͤten neu entſprangen; Ein Zeichen nicht allein der Freuden, die verbluͤht, Auch kuͤnft'ger Unterpfand dem hoffenden Gemuͤth.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 1. Leipzig, 1836, S. [137]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane01_1836/147>, abgerufen am 29.03.2024.