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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 1. Leipzig, 1836.

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22.
Nicht auf die Schwalbe, die des Frühlings Botschaft bringt,
Und mir von ewiger Erneuung Lieder singt,
Freu' ich so sehr mich als auf einen Freundesgruß,
Der das mir bringt, was ich zum Leben haben muß:
Daß Zeitenwechsel geht, fest die Gesinnung steht,
Ist was mein Herz mit mehr als Frühlingshauch durchweht.

23.
Was innig dich ergreift, das laß fein langsam reifen;
Was außen dich nur streift, mußt du sogleich ergreifen.
Wo du's nicht gleich ergreifst, für immer ists verloren;
Doch was du in dir reifst, wird schon einmal geboren.

22.
Nicht auf die Schwalbe, die des Fruͤhlings Botſchaft bringt,
Und mir von ewiger Erneuung Lieder ſingt,
Freu' ich ſo ſehr mich als auf einen Freundesgruß,
Der das mir bringt, was ich zum Leben haben muß:
Daß Zeitenwechſel geht, feſt die Geſinnung ſteht,
Iſt was mein Herz mit mehr als Fruͤhlingshauch durchweht.

23.
Was innig dich ergreift, das laß fein langſam reifen;
Was außen dich nur ſtreift, mußt du ſogleich ergreifen.
Wo du's nicht gleich ergreifſt, fuͤr immer iſts verloren;
Doch was du in dir reifſt, wird ſchon einmal geboren.

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[148/0158] 22. Nicht auf die Schwalbe, die des Fruͤhlings Botſchaft bringt, Und mir von ewiger Erneuung Lieder ſingt, Freu' ich ſo ſehr mich als auf einen Freundesgruß, Der das mir bringt, was ich zum Leben haben muß: Daß Zeitenwechſel geht, feſt die Geſinnung ſteht, Iſt was mein Herz mit mehr als Fruͤhlingshauch durchweht. 23. Was innig dich ergreift, das laß fein langſam reifen; Was außen dich nur ſtreift, mußt du ſogleich ergreifen. Wo du's nicht gleich ergreifſt, fuͤr immer iſts verloren; Doch was du in dir reifſt, wird ſchon einmal geboren.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 1. Leipzig, 1836, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane01_1836/158>, abgerufen am 23.04.2024.