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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 1. Leipzig, 1836.

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Das Gute das er sieht, das macht das Herz ihm wund,
Und was er Böses sieht, macht er den Leuten kund.
Ein leider Nachbar ist ein Leid, dem du nie fliehst,
Das leider jeden Tag du durch dein Fenster siehst.
Was hilft es, magst du Kraut in deinem Garten baun,
Wenn dir der Nachbar wirft sein Unkraut übern Zaun.
Warum verkaufest du dein Haus? fragt man den Mann.
Weil ich den Nachbar nicht, sprach er, verkaufen kann.

Das Gute das er ſieht, das macht das Herz ihm wund,
Und was er Boͤſes ſieht, macht er den Leuten kund.
Ein leider Nachbar iſt ein Leid, dem du nie fliehſt,
Das leider jeden Tag du durch dein Fenſter ſiehſt.
Was hilft es, magſt du Kraut in deinem Garten baun,
Wenn dir der Nachbar wirft ſein Unkraut uͤbern Zaun.
Warum verkaufeſt du dein Haus? fragt man den Mann.
Weil ich den Nachbar nicht, ſprach er, verkaufen kann.

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[245/0255] Das Gute das er ſieht, das macht das Herz ihm wund, Und was er Boͤſes ſieht, macht er den Leuten kund. Ein leider Nachbar iſt ein Leid, dem du nie fliehſt, Das leider jeden Tag du durch dein Fenſter ſiehſt. Was hilft es, magſt du Kraut in deinem Garten baun, Wenn dir der Nachbar wirft ſein Unkraut uͤbern Zaun. Warum verkaufeſt du dein Haus? fragt man den Mann. Weil ich den Nachbar nicht, ſprach er, verkaufen kann.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 1. Leipzig, 1836, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane01_1836/255>, abgerufen am 19.04.2024.