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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 1. Leipzig, 1836.

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Die Weichlichkeit ist schlecht, der Leichtsinn ist nicht gut,
Doch noth ist heitrer Ernst und froher Lebensmuth.
Des Schattens kann im Bild entbehren nicht die Kunst,
Doch ist ihr Element das Licht, und nicht der Dunst.
Mag die Geschichte nicht des traur'gen Amts entbehren,
Daß durch Unmenschliches sie uns will Menschheit lehren;
O Fantasie wenn du die Blüte willst entfalten
Der Menschheit, sollst du ihr kein Jammerbild vorhalten.

Die Weichlichkeit iſt ſchlecht, der Leichtſinn iſt nicht gut,
Doch noth iſt heitrer Ernſt und froher Lebensmuth.
Des Schattens kann im Bild entbehren nicht die Kunſt,
Doch iſt ihr Element das Licht, und nicht der Dunſt.
Mag die Geſchichte nicht des traur'gen Amts entbehren,
Daß durch Unmenſchliches ſie uns will Menſchheit lehren;
O Fantaſie wenn du die Bluͤte willſt entfalten
Der Menſchheit, ſollſt du ihr kein Jammerbild vorhalten.

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[86/0096] Die Weichlichkeit iſt ſchlecht, der Leichtſinn iſt nicht gut, Doch noth iſt heitrer Ernſt und froher Lebensmuth. Des Schattens kann im Bild entbehren nicht die Kunſt, Doch iſt ihr Element das Licht, und nicht der Dunſt. Mag die Geſchichte nicht des traur'gen Amts entbehren, Daß durch Unmenſchliches ſie uns will Menſchheit lehren; O Fantaſie wenn du die Bluͤte willſt entfalten Der Menſchheit, ſollſt du ihr kein Jammerbild vorhalten.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 1. Leipzig, 1836, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane01_1836/96>, abgerufen am 19.04.2024.