Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 2. Leipzig, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite
287.
Du mußt die Grübelei'n der Forschung nicht verachten;
Das ist dein Glück, daß sie dir nie zu schaffen machten.
Doch gibt es andere, die anders aus nicht kommen;
Die Plag', ihr einz'ger Trost, sei ihnen nicht genommen.

288.
Ob die Erklärungen der Sache falsch auch wären,
Soviel erklären sie, sie sei doch zu erklären.
Und ob als falsche noch viel andre müßen schwinden,
Sie sind der Weg zuletzt die wahre doch zu finden.

289.
Einfacher Haushalt ist im Staate zu empfehlen;
Den sollst du, wie im Haus, auch im Gemüte wählen.
Ob enger sei der Leib, ob weiter sei der Bogen,
Geschlossen sei er nur, so fest als rein gezogen.
287.
Du mußt die Gruͤbelei'n der Forſchung nicht verachten;
Das iſt dein Gluͤck, daß ſie dir nie zu ſchaffen machten.
Doch gibt es andere, die anders aus nicht kommen;
Die Plag', ihr einz'ger Troſt, ſei ihnen nicht genommen.

288.
Ob die Erklaͤrungen der Sache falſch auch waͤren,
Soviel erklaͤren ſie, ſie ſei doch zu erklaͤren.
Und ob als falſche noch viel andre muͤßen ſchwinden,
Sie ſind der Weg zuletzt die wahre doch zu finden.

289.
Einfacher Haushalt iſt im Staate zu empfehlen;
Den ſollſt du, wie im Haus, auch im Gemuͤte waͤhlen.
Ob enger ſei der Leib, ob weiter ſei der Bogen,
Geſchloſſen ſei er nur, ſo feſt als rein gezogen.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0184" n="174"/>
        <div n="2">
          <head>287.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l>Du mußt die Gru&#x0364;belei'n der For&#x017F;chung nicht verachten;</l><lb/>
              <l>Das i&#x017F;t dein Glu&#x0364;ck, daß &#x017F;ie dir nie zu &#x017F;chaffen machten.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>Doch gibt es andere, die anders aus nicht kommen;</l><lb/>
              <l>Die Plag', ihr einz'ger Tro&#x017F;t, &#x017F;ei ihnen nicht genommen.</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head>288.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l>Ob die Erkla&#x0364;rungen der Sache fal&#x017F;ch auch wa&#x0364;ren,</l><lb/>
              <l>Soviel erkla&#x0364;ren &#x017F;ie, &#x017F;ie &#x017F;ei doch zu erkla&#x0364;ren.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>Und ob als fal&#x017F;che noch viel andre mu&#x0364;ßen &#x017F;chwinden,</l><lb/>
              <l>Sie &#x017F;ind der Weg zuletzt die wahre doch zu finden.</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <div n="2">
          <head>289.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l>Einfacher Haushalt i&#x017F;t im Staate zu empfehlen;</l><lb/>
              <l>Den &#x017F;oll&#x017F;t du, wie im Haus, auch im Gemu&#x0364;te wa&#x0364;hlen.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>Ob enger &#x017F;ei der Leib, ob weiter &#x017F;ei der Bogen,</l><lb/>
              <l>Ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ei er nur, &#x017F;o fe&#x017F;t als rein gezogen.</l>
            </lg><lb/>
            <l>
</l>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[174/0184] 287. Du mußt die Gruͤbelei'n der Forſchung nicht verachten; Das iſt dein Gluͤck, daß ſie dir nie zu ſchaffen machten. Doch gibt es andere, die anders aus nicht kommen; Die Plag', ihr einz'ger Troſt, ſei ihnen nicht genommen. 288. Ob die Erklaͤrungen der Sache falſch auch waͤren, Soviel erklaͤren ſie, ſie ſei doch zu erklaͤren. Und ob als falſche noch viel andre muͤßen ſchwinden, Sie ſind der Weg zuletzt die wahre doch zu finden. 289. Einfacher Haushalt iſt im Staate zu empfehlen; Den ſollſt du, wie im Haus, auch im Gemuͤte waͤhlen. Ob enger ſei der Leib, ob weiter ſei der Bogen, Geſchloſſen ſei er nur, ſo feſt als rein gezogen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane02_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane02_1837/184
Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 2. Leipzig, 1837, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane02_1837/184>, abgerufen am 25.04.2024.