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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 2. Leipzig, 1837.

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53.
Ein schlimmes Treiben ists, bei dem es nicht kann bleiben,
Wenn keiner bleiben will bei dem was er soll treiben;
Wenn jeder treiben will das was der andre treibt,
Nicht Schafe treiben will, weil jener Böcke treibt;
Nicht Mörtel reiben will, weil jener Farben reibt,
Nicht Zahlen schreiben will, weil jener Verse schreibt;
Nur höher treiben will, was jeder höher treibt,
Nicht unten bleiben will, wenn einer oben bleibt.
Ein schlimmes Treiben ists, bei dem es nicht kann bleiben;
Kein Bleiben ist im Land, wo sie es also treiben.

53.
Ein ſchlimmes Treiben iſts, bei dem es nicht kann bleiben,
Wenn keiner bleiben will bei dem was er ſoll treiben;
Wenn jeder treiben will das was der andre treibt,
Nicht Schafe treiben will, weil jener Boͤcke treibt;
Nicht Moͤrtel reiben will, weil jener Farben reibt,
Nicht Zahlen ſchreiben will, weil jener Verſe ſchreibt;
Nur hoͤher treiben will, was jeder hoͤher treibt,
Nicht unten bleiben will, wenn einer oben bleibt.
Ein ſchlimmes Treiben iſts, bei dem es nicht kann bleiben;
Kein Bleiben iſt im Land, wo ſie es alſo treiben.

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[34/0044] 53. Ein ſchlimmes Treiben iſts, bei dem es nicht kann bleiben, Wenn keiner bleiben will bei dem was er ſoll treiben; Wenn jeder treiben will das was der andre treibt, Nicht Schafe treiben will, weil jener Boͤcke treibt; Nicht Moͤrtel reiben will, weil jener Farben reibt, Nicht Zahlen ſchreiben will, weil jener Verſe ſchreibt; Nur hoͤher treiben will, was jeder hoͤher treibt, Nicht unten bleiben will, wenn einer oben bleibt. Ein ſchlimmes Treiben iſts, bei dem es nicht kann bleiben; Kein Bleiben iſt im Land, wo ſie es alſo treiben.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 2. Leipzig, 1837, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane02_1837/44>, abgerufen am 29.03.2024.