Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 3. Leipzig, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite
102.
Vom Abhang rollt ein Stein in jedem Nu hernieder,
Von allen aber kommt zur Höhe keiner wieder.
So müßen nach und nach die Thäler höher werden,
Die Berge niedriger und alles flach auf Erden.
Doch scheinen innerlich die Berge nachzusprießen,
Alswie die Wasser, die aus ihnen sich ergießen.
Und ewig bleibt die Welt in ihrem Gleichgewicht;
Du fühle, wer sie hält, und zittre für sie nicht!

102.
Vom Abhang rollt ein Stein in jedem Nu hernieder,
Von allen aber kommt zur Hoͤhe keiner wieder.
So muͤßen nach und nach die Thaͤler hoͤher werden,
Die Berge niedriger und alles flach auf Erden.
Doch ſcheinen innerlich die Berge nachzuſprießen,
Alswie die Waſſer, die aus ihnen ſich ergießen.
Und ewig bleibt die Welt in ihrem Gleichgewicht;
Du fuͤhle, wer ſie haͤlt, und zittre fuͤr ſie nicht!

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0100" n="90"/>
        <div n="2">
          <head>102.</head><lb/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l>Vom Abhang rollt ein Stein in jedem Nu hernieder,</l><lb/>
              <l>Von allen aber kommt zur Ho&#x0364;he keiner wieder.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>So mu&#x0364;ßen nach und nach die Tha&#x0364;ler ho&#x0364;her werden,</l><lb/>
              <l>Die Berge niedriger und alles flach auf Erden.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="3">
              <l>Doch &#x017F;cheinen innerlich die Berge nachzu&#x017F;prießen,</l><lb/>
              <l>Alswie die Wa&#x017F;&#x017F;er, die aus ihnen &#x017F;ich ergießen.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="4">
              <l>Und ewig bleibt die Welt in ihrem Gleichgewicht;</l><lb/>
              <l>Du fu&#x0364;hle, wer &#x017F;ie ha&#x0364;lt, und zittre fu&#x0364;r &#x017F;ie nicht!</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[90/0100] 102. Vom Abhang rollt ein Stein in jedem Nu hernieder, Von allen aber kommt zur Hoͤhe keiner wieder. So muͤßen nach und nach die Thaͤler hoͤher werden, Die Berge niedriger und alles flach auf Erden. Doch ſcheinen innerlich die Berge nachzuſprießen, Alswie die Waſſer, die aus ihnen ſich ergießen. Und ewig bleibt die Welt in ihrem Gleichgewicht; Du fuͤhle, wer ſie haͤlt, und zittre fuͤr ſie nicht!

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane03_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane03_1837/100
Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 3. Leipzig, 1837, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane03_1837/100>, abgerufen am 28.03.2024.