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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 3. Leipzig, 1837.

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18.
Nach Sonne, Mond und Stern in ihrem Strahlenblitze
O deute nicht empor mit deiner Fingerspitze!
Nach ihnen spähend hebt der Astronom sein Rohr,
Du aber schaue nur mit frommem Aug' empor.
Denn du hast ihre Bahn nicht ihnen vorzuschreiben;
Du gehst darunter weg, und sie dort oben bleiben.

19.
Die Furcht vor Sonn- und Mondverfinstrung ist geschwunden,
Seit bessere Naturerkentnis sich gefunden.
So vor Aufklärung muß verschwinden jede Blendnis,
Und selber Götterfurcht vor reinrer Gotterkentnis.

18.
Nach Sonne, Mond und Stern in ihrem Strahlenblitze
O deute nicht empor mit deiner Fingerſpitze!
Nach ihnen ſpaͤhend hebt der Aſtronom ſein Rohr,
Du aber ſchaue nur mit frommem Aug' empor.
Denn du haſt ihre Bahn nicht ihnen vorzuſchreiben;
Du gehſt darunter weg, und ſie dort oben bleiben.

19.
Die Furcht vor Sonn- und Mondverfinſtrung iſt geſchwunden,
Seit beſſere Naturerkentnis ſich gefunden.
So vor Aufklaͤrung muß verſchwinden jede Blendnis,
Und ſelber Goͤtterfurcht vor reinrer Gotterkentnis.

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[17/0027] 18. Nach Sonne, Mond und Stern in ihrem Strahlenblitze O deute nicht empor mit deiner Fingerſpitze! Nach ihnen ſpaͤhend hebt der Aſtronom ſein Rohr, Du aber ſchaue nur mit frommem Aug' empor. Denn du haſt ihre Bahn nicht ihnen vorzuſchreiben; Du gehſt darunter weg, und ſie dort oben bleiben. 19. Die Furcht vor Sonn- und Mondverfinſtrung iſt geſchwunden, Seit beſſere Naturerkentnis ſich gefunden. So vor Aufklaͤrung muß verſchwinden jede Blendnis, Und ſelber Goͤtterfurcht vor reinrer Gotterkentnis.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 3. Leipzig, 1837, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane03_1837/27>, abgerufen am 28.03.2024.