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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4. Leipzig, 1838.

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130.
Unbillig klagest du, zu wenig sei dir kund
Der Dinge dieser Welt geheimnisreicher Grund.
Die nächsten Gründe nur der Dinge siehst du nicht,
Den letzten höchsten Grund fühlst du mit Zuversicht.
Du fühlst, die Kette reicht von Gott zu dir hernieder,
Nur in der Mitte siehst du nicht die Mittelglieder.
Was brauchst du sie zu sehn? Du fühlst der Kette Zug,
An der dich durch die Welt Gott zieht, das ist genug.


10*
130.
Unbillig klageſt du, zu wenig ſei dir kund
Der Dinge dieſer Welt geheimnisreicher Grund.
Die naͤchſten Gruͤnde nur der Dinge ſiehſt du nicht,
Den letzten hoͤchſten Grund fuͤhlſt du mit Zuverſicht.
Du fuͤhlſt, die Kette reicht von Gott zu dir hernieder,
Nur in der Mitte ſiehſt du nicht die Mittelglieder.
Was brauchſt du ſie zu ſehn? Du fuͤhlſt der Kette Zug,
An der dich durch die Welt Gott zieht, das iſt genug.


10*
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[219/0229] 130. Unbillig klageſt du, zu wenig ſei dir kund Der Dinge dieſer Welt geheimnisreicher Grund. Die naͤchſten Gruͤnde nur der Dinge ſiehſt du nicht, Den letzten hoͤchſten Grund fuͤhlſt du mit Zuverſicht. Du fuͤhlſt, die Kette reicht von Gott zu dir hernieder, Nur in der Mitte ſiehſt du nicht die Mittelglieder. Was brauchſt du ſie zu ſehn? Du fuͤhlſt der Kette Zug, An der dich durch die Welt Gott zieht, das iſt genug. 10*

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4. Leipzig, 1838, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane04_1838/229>, abgerufen am 28.03.2024.