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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4. Leipzig, 1838.

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161.
Ich wünsche, daß dein Glück sich jeden Tag erneue,
Daß eine gute That dich jede Stund' erfreue!
Und wenn nicht eine That, sodoch ein gutes Wort,
Das selbst unsterblich wirkt zu guten Thaten fort.
Und wenn kein Wort, doch ein Gedanke schön und wahr,
Der dir die Seele mach' und rings die Schöpfung klar.
Nichts anders kann erfreun den Menschen und erheben,
Wie diese Zeugnisse von eignem höherm Leben.
Und was das Glück von Lohn ihm zu von außen spült,
Erfreut ihn nur, wenn er sich dessen würdig fühlt.

161.
Ich wuͤnſche, daß dein Gluͤck ſich jeden Tag erneue,
Daß eine gute That dich jede Stund' erfreue!
Und wenn nicht eine That, ſodoch ein gutes Wort,
Das ſelbſt unſterblich wirkt zu guten Thaten fort.
Und wenn kein Wort, doch ein Gedanke ſchoͤn und wahr,
Der dir die Seele mach' und rings die Schoͤpfung klar.
Nichts anders kann erfreun den Menſchen und erheben,
Wie dieſe Zeugniſſe von eignem hoͤherm Leben.
Und was das Gluͤck von Lohn ihm zu von außen ſpuͤlt,
Erfreut ihn nur, wenn er ſich deſſen wuͤrdig fuͤhlt.

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[239/0249] 161. Ich wuͤnſche, daß dein Gluͤck ſich jeden Tag erneue, Daß eine gute That dich jede Stund' erfreue! Und wenn nicht eine That, ſodoch ein gutes Wort, Das ſelbſt unſterblich wirkt zu guten Thaten fort. Und wenn kein Wort, doch ein Gedanke ſchoͤn und wahr, Der dir die Seele mach' und rings die Schoͤpfung klar. Nichts anders kann erfreun den Menſchen und erheben, Wie dieſe Zeugniſſe von eignem hoͤherm Leben. Und was das Gluͤck von Lohn ihm zu von außen ſpuͤlt, Erfreut ihn nur, wenn er ſich deſſen wuͤrdig fuͤhlt.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4. Leipzig, 1838, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane04_1838/249>, abgerufen am 25.04.2024.