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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4. Leipzig, 1838.

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43.
Was ist zu wissen werth, was ist nicht werth zu wissen?
Des Wissenswürdigsten hätt' ich mich gern beflissen.
Gleichwerth ist alles wohl zu wissen, wäre nur
Das Leben lang genug, zu gehn auf jeder Spur.
Darum verlier' nicht Zeit zu fragen, was nun frommt
Zu lernen, sondern lern', was in den Wurf dir kommt.
Am besten aber, was gleich frisch ist, zu verbrauchen;
Denn was du lang' aufsparst, wird über Nacht verrauchen.

43.
Was iſt zu wiſſen werth, was iſt nicht werth zu wiſſen?
Des Wiſſenswuͤrdigſten haͤtt' ich mich gern befliſſen.
Gleichwerth iſt alles wohl zu wiſſen, waͤre nur
Das Leben lang genug, zu gehn auf jeder Spur.
Darum verlier' nicht Zeit zu fragen, was nun frommt
Zu lernen, ſondern lern', was in den Wurf dir kommt.
Am beſten aber, was gleich friſch iſt, zu verbrauchen;
Denn was du lang' aufſparſt, wird uͤber Nacht verrauchen.

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[293/0303] 43. Was iſt zu wiſſen werth, was iſt nicht werth zu wiſſen? Des Wiſſenswuͤrdigſten haͤtt' ich mich gern befliſſen. Gleichwerth iſt alles wohl zu wiſſen, waͤre nur Das Leben lang genug, zu gehn auf jeder Spur. Darum verlier' nicht Zeit zu fragen, was nun frommt Zu lernen, ſondern lern', was in den Wurf dir kommt. Am beſten aber, was gleich friſch iſt, zu verbrauchen; Denn was du lang' aufſparſt, wird uͤber Nacht verrauchen.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4. Leipzig, 1838, S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane04_1838/303>, abgerufen am 28.03.2024.