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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4. Leipzig, 1838.

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116.
Was dir mit Einem Mund bewundernd alle preisen,
Woran sich dir nichts will Bewundernswerthes weisen;
Es muß doch etwas seyn daran, wonach sie rennen,
Du aber raste nicht dasselbe zu erkennen;
Nicht, um es selber nun in gleichem Schein zu sehn,
Nur die Bewundrung als vernünftig einzusehn.

117.
Was gibt Behäglichkeit dir in des Lebens Kreisen?
Weise Verträglichkeit mit Thoren und mit Weisen;
Friede mit aller Welt, mit dir Zufriedenheit,
In gottbeseligter Weltabgeschiedenheit.

116.
Was dir mit Einem Mund bewundernd alle preiſen,
Woran ſich dir nichts will Bewundernswerthes weiſen;
Es muß doch etwas ſeyn daran, wonach ſie rennen,
Du aber raſte nicht daſſelbe zu erkennen;
Nicht, um es ſelber nun in gleichem Schein zu ſehn,
Nur die Bewundrung als vernuͤnftig einzuſehn.

117.
Was gibt Behaͤglichkeit dir in des Lebens Kreiſen?
Weiſe Vertraͤglichkeit mit Thoren und mit Weiſen;
Friede mit aller Welt, mit dir Zufriedenheit,
In gottbeſeligter Weltabgeſchiedenheit.

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[81/0091] 116. Was dir mit Einem Mund bewundernd alle preiſen, Woran ſich dir nichts will Bewundernswerthes weiſen; Es muß doch etwas ſeyn daran, wonach ſie rennen, Du aber raſte nicht daſſelbe zu erkennen; Nicht, um es ſelber nun in gleichem Schein zu ſehn, Nur die Bewundrung als vernuͤnftig einzuſehn. 117. Was gibt Behaͤglichkeit dir in des Lebens Kreiſen? Weiſe Vertraͤglichkeit mit Thoren und mit Weiſen; Friede mit aller Welt, mit dir Zufriedenheit, In gottbeſeligter Weltabgeſchiedenheit.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 4. Leipzig, 1838, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane04_1838/91>, abgerufen am 25.04.2024.