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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839.

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104.
Fruchtbäume wird man nicht im wilden Wald erwarten,
Dagegen ärgern mich Waldbäum' im Küchengarten.

105.
Ich kann nicht essen, wenn ich andre hungern sehe;
An Hunden ärgerts mich, an Menschen thut mirs wehe.

106.
Der gelbe Wein ist Gold, der rothe Wein ist Blut;
Dem Golde bin ich hold, dem Blute bin ich gut.

107.
Wie mit dem Eignen sich der Eigner muß begnügen,
So muß ein Fremder auch sich in das Fremde fügen.

108.
O Wanderer am Bach, geh nur dem Wasser nach,
Es führet sicher dich zu Menschendach und Fach.

104.
Fruchtbaͤume wird man nicht im wilden Wald erwarten,
Dagegen aͤrgern mich Waldbaͤum' im Kuͤchengarten.

105.
Ich kann nicht eſſen, wenn ich andre hungern ſehe;
An Hunden aͤrgerts mich, an Menſchen thut mirs wehe.

106.
Der gelbe Wein iſt Gold, der rothe Wein iſt Blut;
Dem Golde bin ich hold, dem Blute bin ich gut.

107.
Wie mit dem Eignen ſich der Eigner muß begnuͤgen,
So muß ein Fremder auch ſich in das Fremde fuͤgen.

108.
O Wanderer am Bach, geh nur dem Waſſer nach,
Es fuͤhret ſicher dich zu Menſchendach und Fach.

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[353/0363] 104. Fruchtbaͤume wird man nicht im wilden Wald erwarten, Dagegen aͤrgern mich Waldbaͤum' im Kuͤchengarten. 105. Ich kann nicht eſſen, wenn ich andre hungern ſehe; An Hunden aͤrgerts mich, an Menſchen thut mirs wehe. 106. Der gelbe Wein iſt Gold, der rothe Wein iſt Blut; Dem Golde bin ich hold, dem Blute bin ich gut. 107. Wie mit dem Eignen ſich der Eigner muß begnuͤgen, So muß ein Fremder auch ſich in das Fremde fuͤgen. 108. O Wanderer am Bach, geh nur dem Waſſer nach, Es fuͤhret ſicher dich zu Menſchendach und Fach.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 5. Leipzig, 1839, S. 353. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane05_1839/363>, abgerufen am 19.04.2024.