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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.

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11.
Arbeitsam willst du seyn, doch nicht Erholung missen,
Und beides möchtest du recht auszugleichen wissen.
Laß dir empfehlen, was Erfahrung mir empfohlen:
Von einer Arbeit dient die andre zum Erholen.
Die Ausruh' bester Art ist Wechselthätigkeit,
Wo gleich im Wechsel bleibt des Strebens Stätigkeit.

12.
Du fragest, was du sollst, was nicht, in Verse bringen?
Was dir in Prosa nicht zu fassen will gelingen.
Verloren ist die Kunst, in Versen vorzutragen,
Was du gefälliger in Prosa könntest sagen.

11.
Arbeitſam willſt du ſeyn, doch nicht Erholung miſſen,
Und beides moͤchteſt du recht auszugleichen wiſſen.
Laß dir empfehlen, was Erfahrung mir empfohlen:
Von einer Arbeit dient die andre zum Erholen.
Die Ausruh' beſter Art iſt Wechſelthaͤtigkeit,
Wo gleich im Wechſel bleibt des Strebens Staͤtigkeit.

12.
Du frageſt, was du ſollſt, was nicht, in Verſe bringen?
Was dir in Proſa nicht zu faſſen will gelingen.
Verloren iſt die Kunſt, in Verſen vorzutragen,
Was du gefaͤlliger in Proſa koͤnnteſt ſagen.

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[275/0285] 11. Arbeitſam willſt du ſeyn, doch nicht Erholung miſſen, Und beides moͤchteſt du recht auszugleichen wiſſen. Laß dir empfehlen, was Erfahrung mir empfohlen: Von einer Arbeit dient die andre zum Erholen. Die Ausruh' beſter Art iſt Wechſelthaͤtigkeit, Wo gleich im Wechſel bleibt des Strebens Staͤtigkeit. 12. Du frageſt, was du ſollſt, was nicht, in Verſe bringen? Was dir in Proſa nicht zu faſſen will gelingen. Verloren iſt die Kunſt, in Verſen vorzutragen, Was du gefaͤlliger in Proſa koͤnnteſt ſagen.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839, S. 275. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839/285>, abgerufen am 28.03.2024.