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Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672.

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worauf Ich den 2. Dito dort hin noch per mare, und folgend gar per terra auf Amsterdam zu gemarchiret / auch den neunten erstbemeldtens daselbst ankommen / und bey alten noch lebenden Freunden Bericht von den Meinigen hohlen wollen / derer einer noch meiner beyder Eltern Leben / der ander Ihren Tod / verkündiget / wordurch Ich in Furcht / und Hofnung / getrieben / dem Secretario von der Compagnia einen Reichstaler offerirte / mein Geld desto schleuniger zu liefern / welches Ich auch am dritten Tag hernach richtig bekommen / und den eilften von Amsterdam nacher Hamburg zu Schiff gegangen; Den funfzehenden wohl angelanget / und bey den weissen Schwahn nach den Nürnberger Botten gefragt / der eben da / und Hans Teich / war; aber eben so wenig gewissen Bericht ertheilen kunnte / ausser daß Er sagte; Einer / Namens Saar / wäre gestorben; aber / ob Er mein Vatter gewesen / wissete Er nicht. Halb fiel mir inzwischen mein Hertz / und was mich ahnete / das erfuhr Ich den 27. Julii aus Schreiben an Mich / daß vor ohngefähr acht Monaten mein lieber Vatter / nach den Mich so hertzlich verlangte / aus dieser Welt seeliglich abgeschieden war. Machte Mich demnach betrübt auf / mit dem damahligen Botten / Hans Fischern / auf mein liebes Vatterland zu / das Mich mein gnädiger GOtt / den 11. Augusti Anno 1660. nach sechszehen Jahren / und vielen Ungemach / gefährlichen Travaglien, zu Wasser / und Land / unter Heyden / und Christen / wiederum sehen lassen / deme Ich von Hertzen / Lob / Preiß und Dank sage / daß uneracht Er Mir so manches Unglück und Creutz zugeschickt / doch so vätterlich erhalten hat / aus Hunger und Kummer / aus Feuer / und Wasser / aus Hitz und Brand / aus Blösse und Mangel barmhertziglich errettet hat. Der wolle noch ferner über Mich walten mit Seiner Gnad und Warheit / von nun an / biß in Ewigkeit.

Ende dieser Reiß-Beschreibung.

worauf Ich den 2. Dito dort hin noch per mare, und folgend gar per terra auf Amsterdam zu gemarchiret / auch den neunten erstbemeldtens daselbst ankommen / und bey alten noch lebenden Freunden Bericht von den Meinigen hohlen wollen / derer einer noch meiner beyder Eltern Leben / der ander Ihren Tod / verkündiget / wordurch Ich in Furcht / und Hofnung / getrieben / dem Secretario von der Compagnia einen Reichstaler offerirte / mein Geld desto schleuniger zu liefern / welches Ich auch am dritten Tag hernach richtig bekommen / und den eilften von Amsterdam nacher Hamburg zu Schiff gegangen; Den funfzehenden wohl angelanget / und bey den weissen Schwahn nach den Nürnberger Botten gefragt / der eben da / und Hans Teich / war; aber eben so wenig gewissen Bericht ertheilen kunnte / ausser daß Er sagte; Einer / Namens Saar / wäre gestorben; aber / ob Er mein Vatter gewesen / wissete Er nicht. Halb fiel mir inzwischen mein Hertz / und was mich ahnete / das erfuhr Ich den 27. Julii aus Schreiben an Mich / daß vor ohngefähr acht Monaten mein lieber Vatter / nach den Mich so hertzlich verlangte / aus dieser Welt seeliglich abgeschieden war. Machte Mich demnach betrübt auf / mit dem damahligen Botten / Hans Fischern / auf mein liebes Vatterland zu / das Mich mein gnädiger GOtt / den 11. Augusti Anno 1660. nach sechszehen Jahren / und vielen Ungemach / gefährlichen Travaglien, zu Wasser / und Land / unter Heyden / und Christen / wiederum sehen lassen / deme Ich von Hertzen / Lob / Preiß und Dank sage / daß uneracht Er Mir so manches Unglück und Creutz zugeschickt / doch so vätterlich erhalten hat / aus Hunger und Kummer / aus Feuer / und Wasser / aus Hitz und Brand / aus Blösse und Mangel barmhertziglich errettet hat. Der wolle noch ferner über Mich walten mit Seiner Gnad und Warheit / von nun an / biß in Ewigkeit.

Ende dieser Reiß-Beschreibung.

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[8/0181] worauf Ich den 2. Dito dort hin noch per mare, und folgend gar per terra auf Amsterdam zu gemarchiret / auch den neunten erstbemeldtens daselbst ankommen / und bey alten noch lebenden Freunden Bericht von den Meinigen hohlen wollen / derer einer noch meiner beyder Eltern Leben / der ander Ihren Tod / verkündiget / wordurch Ich in Furcht / und Hofnung / getrieben / dem Secretario von der Compagnia einen Reichstaler offerirte / mein Geld desto schleuniger zu liefern / welches Ich auch am dritten Tag hernach richtig bekommen / und den eilften von Amsterdam nacher Hamburg zu Schiff gegangen; Den funfzehenden wohl angelanget / und bey den weissen Schwahn nach den Nürnberger Botten gefragt / der eben da / und Hans Teich / war; aber eben so wenig gewissen Bericht ertheilen kunnte / ausser daß Er sagte; Einer / Namens Saar / wäre gestorben; aber / ob Er mein Vatter gewesen / wissete Er nicht. Halb fiel mir inzwischen mein Hertz / und was mich ahnete / das erfuhr Ich den 27. Julii aus Schreiben an Mich / daß vor ohngefähr acht Monaten mein lieber Vatter / nach den Mich so hertzlich verlangte / aus dieser Welt seeliglich abgeschieden war. Machte Mich demnach betrübt auf / mit dem damahligen Botten / Hans Fischern / auf mein liebes Vatterland zu / das Mich mein gnädiger GOtt / den 11. Augusti Anno 1660. nach sechszehen Jahren / und vielen Ungemach / gefährlichen Travaglien, zu Wasser / und Land / unter Heyden / und Christen / wiederum sehen lassen / deme Ich von Hertzen / Lob / Preiß und Dank sage / daß uneracht Er Mir so manches Unglück und Creutz zugeschickt / doch so vätterlich erhalten hat / aus Hunger und Kummer / aus Feuer / und Wasser / aus Hitz und Brand / aus Blösse und Mangel barmhertziglich errettet hat. Der wolle noch ferner über Mich walten mit Seiner Gnad und Warheit / von nun an / biß in Ewigkeit. Ende dieser Reiß-Beschreibung.

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Zitationshilfe: Saar, Johann Jacob: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg, 1672, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/saar_kriegsdienste_1672/181>, abgerufen am 24.04.2024.