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Sanders, Daniel: Brief an Georg Karl Frommann. Altstrelitz, 22. Mai 1859.

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Geehrter Herr.


Ihr Brief vom 28 vorigen Monats, nach dem Postschein am 18[.] dieses Monats auf die Post
gegeben, geht mir so eben zu, leider mit einem falschen Heft Ihrer
Zeitschrift, das ich Ihnen mit der freundlichen Bitte um baldige Zusendung
des richtigen Ihnen zurückschicke, begleitet von den 3 ersten Lieferungen
meines Wörterbuchs. Warum ich Ihnen dieselben nicht früher ge-
schickt? Ehrlich gestanden, weil ich befürchtete, es würde doch keine
Besprechung des Werkes, an der mir allerdings sehr gelegen ist,
erfolgen, da sich dabei nun einmal die Erwähnung meines
Namens nicht umgehen lässt. Der Schluß Ihres Briefs beweist
mir zu meiner großen Freude, daß ich in deser - Sie werden
es mir zugestehen, nicht ungerechtfertigten - Annahme geirrt
habe und indem ich Ihnen die Hefte zusende, lege ich Ihnen
die Bitte um eine recht baldige Besprechung dringend ans
Herz und ich erwarte eine strenge, doch unparteiische Beur-
theilung, Lob oder Tadel ohne Rücksicht auf irgendeine Per-
sönlichkeit in der Welt, eine nach dem innrn Werthe mei-
ner Arbeit.-

Ihre Mittheilung über Jacob Grimm hat mich - und wahrlich



Geehrter Herr.


Ihr Brief vom 28 vorigen Monats, nach dem Postschein am 18[.] dieses Monats auf die Post
gegeben, geht mir so eben zu, leider mit einem falschen Heft Ihrer
Zeitschrift, das ich Ihnen mit der freundlichen Bitte um baldige Zusendung
des richtigen Ihnen zurückschicke, begleitet von den 3 ersten Lieferungen
meines Wörterbuchs. Warum ich Ihnen dieselben nicht früher ge-
schickt? Ehrlich gestanden, weil ich befürchtete, es würde doch keine
Besprechung des Werkes, an der mir allerdings sehr gelegen ist,
erfolgen, da sich dabei nun einmal die Erwähnung meines
Namens nicht umgehen lässt. Der Schluß Ihres Briefs beweist
mir zu meiner großen Freude, daß ich in deser – Sie werden
es mir zugestehen, nicht ungerechtfertigten – Annahme geirrt
habe und indem ich Ihnen die Hefte zusende, lege ich Ihnen
die Bitte um eine recht baldige Besprechung dringend ans
Herz und ich erwarte eine strenge, doch unparteiische Beur-
theilung, Lob oder Tadel ohne Rücksicht auf irgendeine Per-
sönlichkeit in der Welt, eine nach dem iñrn Werthe mei-
ner Arbeit.–

Ihre Mittheilung über Jacob Grim̃ hat mich – und wahrlich

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[[1r]/0001] Strelitz,22. Mai 1859. Geehrter Herr. Ihr Brief v. 28 v. M., nach dem Postschein am 18. d. M. auf die Post gegeben, geht mir so eben zu, leider mit einem falschen Heft Ihrer Zeitschr., das ich Ihnen mit der freundlichen Bitte um baldige Zusendung des richtigen Ihnen zurückschicke, begleitet v. den 3 ersten Lieferungen meines Wörterbuchs. Warum ich Ihnen dieselben nicht früher ge- schickt? Ehrlich gestanden, weil ich befürchtete, es würde doch keine Besprechung des Werkes, an der mir allerdings sehr gelegen ist, erfolgen, da sich dabei nun einmal die Erwähnung meines Namens nicht umgehen lässt. Der Schluß Ihres Briefs beweist mir zu meiner großen Freude, daß ich in deser – Sie werden es mir zugestehen, nicht ungerechtfertigten – Annahme geirrt habe und indem ich Ihnen die Hefte zusende, lege ich Ihnen die Bitte um eine recht baldige Besprechung dringend ans Herz und ich erwarte eine strenge, doch unparteiische Beur- theilung, Lob oder Tadel ohne Rücksicht auf irgendeine Per- sönlichkeit in der Welt, eine nach dem iñrn Werthe mei- ner Arbeit.– Ihre Mittheilung über J. Grim̃ hat mich – u. wahrlich

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Zitationshilfe: Sanders, Daniel: Brief an Georg Karl Frommann. Altstrelitz, 22. Mai 1859, S. [1r]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sanders_frommann2_1859/1>, abgerufen am 28.03.2024.