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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,3. Nürnberg, 1675.

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[Spaltenumbruch] geachtet worden/ wie zu sehen (1) an dem kleinen Tobias/ in einer Landschaft; (2) An den Morgenstunden und Flucht Christi in Egypten zu Nacht; (3) An dem großen Tobias/ in einer verwunderlichen Landschaft/ bey der Morgenröhte gebildet; (4) An der kleinen Enthauptung St. Johannis Baptistae in der Gefangnus bey Nacht; (5) An der durstigen Ceres bey Nacht/ wie sie trinket; (6) An einem verwunderlichen tiefsinnigen Landschäftlein bey Nacht/ so von weitem die Tagröhte zeiget; (7) An dem von der Reis ermüdeten Jupiter und Mercurius bey Nacht/ so in Filemont und Baucis Behausung/ bey einer Lampen/ ruhen/ welche sieben Kupfer zu des ermeldten Gaudts ewigem Lob und Zier/ als die sieben allerfürtreflichste in Kupfer ausgegangene Bilder/ von allen Kunst-Erfahrnen in höchsten Ehren gehalten werden.

Nach diesem ward unserm Künstler etwas eingegeben/ wordurch er seinen Verstand verlohren/ Geräht in Aberwitz. und sehr einfältig worden/ doch war es ein Liebs-Trunk/ wie man sagte/ dardurch er mit Liebe angefeßelt/ und der Sinnen beraubet werden solte. Ich sprach ihm oft Anno 1625. und 26. in seiner Behausung zu/ in Gegenwart der Person/ dero er nichts gutes zu danken gehabt/ dann sie/ und die Schwestern hielten die Mittel und das Haus/ als Erben/ ein/ und bliebe er bey ihnen wie ein Kostgänger unverheuratet/ an allen Gliedern zerschlagen/ doch erfreute er sich sehr/ wann er mir seine Elzheimerische Gemälde zeigte/ auch ließe er alsbald seinen schönen Geist merken/ wann man von der Kunst anfienge zu reden: Also hinterließe er ein solches Lob/ das bis dato von keinem übertroffen worden.

CLXV. DEODATUS DEL MONT Astronomus, Mahler und Baumeister. DEODATUS DEL MONT war zu St Trevien in Flandern/ Anno 1581. aus adelichem Geschlecht/ gebohren/ und übte sich zu Antorf/ nach wolergriffenen Astronomischer und andern Wißenschaften/ auch in der Mahl-Kunst und Architectura, sehr lang/ zoge auch/ die Vollkommenheit zu erlangen/ in Italien/ auf Unkosten des Durchleuchtigsten Erz-Herzogs Albrecht und Isabella von Oesterreich/ nach dern Ableiben wurde er von dem Durchleuchtigsten Fürsten Wolfgang Wilhelm Pfalzgrafen/ nach Düßeldorf und Neuburg beruffen/ um daselbst unterschiedliche schöne und denkwürdige Gebäude zu führen/ die noch Seine Werke. daselbst zu sehen: So ist auch das große Altar-Blat zu Neuburg in der barmherzigen Brüder Kirchen/ bey St. Wolfgang in der Vorstadt/ von seiner Hand/ darein er gemeldter Brüder Patrons Abschied mit unterschiedlichen schönen Figuren/ natürlich und hoch-vernünftig/ abgebildet. In Antorf/ Artois, Hennegau/ und angränzenden Orten hat er viele löbliche Gedächtnißen hinterlaßen/ und sich in seinem Thun/ nach denen ihme selbst gestellten Astrologischen Weißagungen jederzeit gerichtet; Nach löblich-vollführtem Lebenswandel ist er in anno Climacterico, das ist/ in dem neun mal sieben/ oder 63ten Jahr seines Alters/ in Antorf gestorben Anno 1634.

[Spaltenumbruch]

CLXVI. David Teniers/ Senior von Antorf.DAvid Teniers ware ein Antorfer/ und lernete allda bey Rubens/ hernach bäßerte er sich in Rom bey Adam Elzheimer/ wormit er sich auch nachmalen in seiner Geburts-Stadt in kleinen Bildern und Landschaften berühmt machte/ und starbe Anno 1649.

CLXVII. Johann von Houk von Antorf.DIe weitberühmte Stadt Antorf hat sich nicht wenig/ neben andern fürtreflichen Künstlern/ über den vernünftigen Johann von Houck zu erfreuen/ als welcher die höchste Staffel der Kunst erstiegen/ nachdeme er bey Peter Paul Rubens gelernet/ Italien durchreist/ und zu Rom bey dem Papst und denen Cardinälen/ wegen seiner großen Wißenschaft/ sehr geliebet worden. Es fiele allzu lang alle seine denkwürdige Sachen/ so er daselbst gemacht/ zu erzehlen/ darum wir lieber solches mit stillschweigen vorbey gehen und darfür melden wollen/ daß/ da er auf dem Ruckweg in sein Vatterland Komt in Erz-Herzog Leopolds Dienste. begriffen gewesen/ er unterwegs von Ihro Erz-Hertzoglichen Durchleucht/ Leopold Wilhelm/ aufgehalten worden/ und viel Jahre bey ihm im Krieg verblieben seye/ maßen/ als erstgedachte Herzogliche Durchleucht Anno 1637. mir die Gnad gethan/ daß sie mich auf meinem Schloß Stockau heimgesuchet/ auch dieser Künstler bey ihme gewesen/ dem ich die Stuck/ welche ich für ihr Churfl. Durchl. Maximilian in Bayern und das Stift Würzbürg/ unter Handen gehabt/ gezeigt.

Er war von Invention sehr reich/ und correct in allem seinem Thun/ daß er an Vollkommenheit des Verstands seines Pensels niemand weichen dörfen: darzu eines färtigen Geists/ welcher die Kunst der Natur zugesellet/ wie solches absonderlich Sein Werk. zu sehen an einer von ihme gebildeten St Catharina/ wie sie ihr das auf unser lieben Frauen Schoß sitzende Christkindlein vermählet/ das mit vielen Englen vergesellschaftet ist/ wie daßelbe zu Wien in der Käyserl. neuen Burg rühmlich zu sehen ist. So gabe er auch noch Hofnung zu größern Dingen/ die aber die neidige parcen umgestoßen/ indem sie seinen Lebens-Faden/ in seiner Geburts-Stadt Antorf Anno 1650. abgeschnidten.

CLXVIII.Augustin Brun/ von Cölln.VIel Jahre vorher war in der berühmten Stadt Cölln Augustin Brun ein herrlicher Künstler/ der allda fürnehme und gute Arbeit von Contrafäten/ Historien/ und andern/ hinterlassen/ wormit er großes und herrliches Lob verdient.

CLXIX. Hanß Holzmann/ von Cölln.ALso hatte Hanß Holzmann/ sein Discipul/ einen inventiven herrlichen Geist/ und wuste alles sehr vernünftig nach zu ahmen/ wie er dann alles/ was er angefangen/ glücklich ausgeführet/ frölich colorirt/ und zu Cölln viel Lob-würdige Werke zu sehen hinterlaßen/ woselbst er auch vermuhtlich um das Jahr 1639. das Leben geendet.

CLXX. Jacob von der Heyden/ von Straßburg.JAcob von der Heyden ware zu Straßburg wohnhaft/ ein berühmter Kupferstecher/ Kunsthändler/ und in Vortragung der Kunststücke sehr expedit, dernthalben auch bey hohen Potentaten sehr wol angesehen.

[Spaltenumbruch] geachtet worden/ wie zu sehen (1) an dem kleinen Tobias/ in einer Landschaft; (2) An den Morgenstunden und Flucht Christi in Egypten zu Nacht; (3) An dem großen Tobias/ in einer verwunderlichen Landschaft/ bey der Morgenröhte gebildet; (4) An der kleinen Enthauptung St. Johannis Baptistae in der Gefangnus bey Nacht; (5) An der durstigen Ceres bey Nacht/ wie sie trinket; (6) An einem verwunderlichen tiefsinnigen Landschäftlein bey Nacht/ so von weitem die Tagröhte zeiget; (7) An dem von der Reis ermüdeten Jupiter und Mercurius bey Nacht/ so in Filemont und Baucis Behausung/ bey einer Lampen/ ruhen/ welche sieben Kupfer zu des ermeldten Gaudts ewigem Lob und Zier/ als die sieben allerfürtreflichste in Kupfer ausgegangene Bilder/ von allen Kunst-Erfahrnen in höchsten Ehren gehalten werden.

Nach diesem ward unserm Künstler etwas eingegeben/ wordurch er seinen Verstand verlohren/ Geräht in Aberwitz. und sehr einfältig worden/ doch war es ein Liebs-Trunk/ wie man sagte/ dardurch er mit Liebe angefeßelt/ und der Sinnen beraubet werden solte. Ich sprach ihm oft Anno 1625. und 26. in seiner Behausung zu/ in Gegenwart der Person/ dero er nichts gutes zu danken gehabt/ dann sie/ und die Schwestern hielten die Mittel und das Haus/ als Erben/ ein/ und bliebe er bey ihnen wie ein Kostgänger unverheuratet/ an allen Gliedern zerschlagen/ doch erfreute er sich sehr/ wann er mir seine Elzheimerische Gemälde zeigte/ auch ließe er alsbald seinen schönen Geist merken/ wann man von der Kunst anfienge zu reden: Also hinterließe er ein solches Lob/ das bis dato von keinem übertroffen worden.

CLXV. DEODATUS DEL MONT Astronomus, Mahler und Baumeister. DEODATUS DEL MONT war zu St Trevien in Flandern/ Anno 1581. aus adelichem Geschlecht/ gebohren/ und übte sich zu Antorf/ nach wolergriffenen Astronomischer und andern Wißenschaften/ auch in der Mahl-Kunst und Architectura, sehr lang/ zoge auch/ die Vollkommenheit zu erlangen/ in Italien/ auf Unkosten des Durchleuchtigsten Erz-Herzogs Albrecht und Isabella von Oesterreich/ nach dern Ableiben wurde er von dem Durchleuchtigsten Fürsten Wolfgang Wilhelm Pfalzgrafen/ nach Düßeldorf und Neuburg beruffen/ um daselbst unterschiedliche schöne und denkwürdige Gebäude zu führen/ die noch Seine Werke. daselbst zu sehen: So ist auch das große Altar-Blat zu Neuburg in der barmherzigen Brüder Kirchen/ bey St. Wolfgang in der Vorstadt/ von seiner Hand/ darein er gemeldter Brüder Patrons Abschied mit unterschiedlichen schönen Figuren/ natürlich und hoch-vernünftig/ abgebildet. In Antorf/ Artois, Hennegau/ und angränzenden Orten hat er viele löbliche Gedächtnißen hinterlaßen/ und sich in seinem Thun/ nach denen ihme selbst gestellten Astrologischen Weißagungen jederzeit gerichtet; Nach löblich-vollführtem Lebenswandel ist er in anno Climacterico, das ist/ in dem neun mal sieben/ oder 63ten Jahr seines Alters/ in Antorf gestorben Anno 1634.

[Spaltenumbruch]

CLXVI. David Teniers/ Senior von Antorf.DAvid Teniers ware ein Antorfer/ und lernete allda bey Rubens/ hernach bäßerte er sich in Rom bey Adam Elzheimer/ wormit er sich auch nachmalen in seiner Geburts-Stadt in kleinen Bildern und Landschaften berühmt machte/ und starbe Anno 1649.

CLXVII. Johann von Houk von Antorf.DIe weitberühmte Stadt Antorf hat sich nicht wenig/ neben andern fürtreflichen Künstlern/ über den vernünftigen Johann von Houck zu erfreuen/ als welcher die höchste Staffel der Kunst erstiegen/ nachdeme er bey Peter Paul Rubens gelernet/ Italien durchreist/ und zu Rom bey dem Papst und denen Cardinälen/ wegen seiner großen Wißenschaft/ sehr geliebet worden. Es fiele allzu lang alle seine denkwürdige Sachen/ so er daselbst gemacht/ zu erzehlen/ darum wir lieber solches mit stillschweigen vorbey gehen und darfür melden wollen/ daß/ da er auf dem Ruckweg in sein Vatterland Komt in Erz-Herzog Leopolds Dienste. begriffen gewesen/ er unterwegs von Ihro Erz-Hertzoglichen Durchleucht/ Leopold Wilhelm/ aufgehalten worden/ und viel Jahre bey ihm im Krieg verblieben seye/ maßen/ als erstgedachte Herzogliche Durchleucht Anno 1637. mir die Gnad gethan/ daß sie mich auf meinem Schloß Stockau heimgesuchet/ auch dieser Künstler bey ihme gewesen/ dem ich die Stuck/ welche ich für ihr Churfl. Durchl. Maximilian in Bayern und das Stift Würzbürg/ unter Handen gehabt/ gezeigt.

Er war von Invention sehr reich/ und correct in allem seinem Thun/ daß er an Vollkommenheit des Verstands seines Pensels niemand weichen dörfen: darzu eines färtigen Geists/ welcher die Kunst der Natur zugesellet/ wie solches absonderlich Sein Werk. zu sehen an einer von ihme gebildeten St Catharina/ wie sie ihr das auf unser lieben Frauen Schoß sitzende Christkindlein vermählet/ das mit vielen Englen vergesellschaftet ist/ wie daßelbe zu Wien in der Käyserl. neuen Burg rühmlich zu sehen ist. So gabe er auch noch Hofnung zu größern Dingen/ die aber die neidige parcen umgestoßen/ indem sie seinen Lebens-Faden/ in seiner Geburts-Stadt Antorf Anno 1650. abgeschnidten.

CLXVIII.Augustin Brun/ von Cölln.VIel Jahre vorher war in der berühmten Stadt Cölln Augustin Brun ein herrlicher Künstler/ der allda fürnehme und gute Arbeit von Contrafäten/ Historien/ und andern/ hinterlassen/ wormit er großes und herrliches Lob verdient.

CLXIX. Hanß Holzmann/ von Cölln.ALso hatte Hanß Holzmann/ sein Discipul/ einen inventiven herrlichen Geist/ und wuste alles sehr vernünftig nach zu ahmen/ wie er dann alles/ was er angefangen/ glücklich ausgeführet/ frölich colorirt/ und zu Cölln viel Lob-würdige Werke zu sehen hinterlaßen/ woselbst er auch vermuhtlich um das Jahr 1639. das Leben geendet.

CLXX. Jacob von der Heyden/ von Straßburg.JAcob von der Heyden ware zu Straßburg wohnhaft/ ein berühmter Kupferstecher/ Kunsthändler/ und in Vortragung der Kunststücke sehr expedit, dernthalben auch bey hohen Potentaten sehr wol angesehen.

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[[II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 309]/0121] geachtet worden/ wie zu sehen (1) an dem kleinen Tobias/ in einer Landschaft; (2) An den Morgenstunden und Flucht Christi in Egypten zu Nacht; (3) An dem großen Tobias/ in einer verwunderlichen Landschaft/ bey der Morgenröhte gebildet; (4) An der kleinen Enthauptung St. Johannis Baptistae in der Gefangnus bey Nacht; (5) An der durstigen Ceres bey Nacht/ wie sie trinket; (6) An einem verwunderlichen tiefsinnigen Landschäftlein bey Nacht/ so von weitem die Tagröhte zeiget; (7) An dem von der Reis ermüdeten Jupiter und Mercurius bey Nacht/ so in Filemont und Baucis Behausung/ bey einer Lampen/ ruhen/ welche sieben Kupfer zu des ermeldten Gaudts ewigem Lob und Zier/ als die sieben allerfürtreflichste in Kupfer ausgegangene Bilder/ von allen Kunst-Erfahrnen in höchsten Ehren gehalten werden. Nach diesem ward unserm Künstler etwas eingegeben/ wordurch er seinen Verstand verlohren/ und sehr einfältig worden/ doch war es ein Liebs-Trunk/ wie man sagte/ dardurch er mit Liebe angefeßelt/ und der Sinnen beraubet werden solte. Ich sprach ihm oft Anno 1625. und 26. in seiner Behausung zu/ in Gegenwart der Person/ dero er nichts gutes zu danken gehabt/ dann sie/ und die Schwestern hielten die Mittel und das Haus/ als Erben/ ein/ und bliebe er bey ihnen wie ein Kostgänger unverheuratet/ an allen Gliedern zerschlagen/ doch erfreute er sich sehr/ wann er mir seine Elzheimerische Gemälde zeigte/ auch ließe er alsbald seinen schönen Geist merken/ wann man von der Kunst anfienge zu reden: Also hinterließe er ein solches Lob/ das bis dato von keinem übertroffen worden. Geräht in Aberwitz. DEODATUS DEL MONT war zu St Trevien in Flandern/ Anno 1581. aus adelichem Geschlecht/ gebohren/ und übte sich zu Antorf/ nach wolergriffenen Astronomischer und andern Wißenschaften/ auch in der Mahl-Kunst und Architectura, sehr lang/ zoge auch/ die Vollkommenheit zu erlangen/ in Italien/ auf Unkosten des Durchleuchtigsten Erz-Herzogs Albrecht und Isabella von Oesterreich/ nach dern Ableiben wurde er von dem Durchleuchtigsten Fürsten Wolfgang Wilhelm Pfalzgrafen/ nach Düßeldorf und Neuburg beruffen/ um daselbst unterschiedliche schöne und denkwürdige Gebäude zu führen/ die noch daselbst zu sehen: So ist auch das große Altar-Blat zu Neuburg in der barmherzigen Brüder Kirchen/ bey St. Wolfgang in der Vorstadt/ von seiner Hand/ darein er gemeldter Brüder Patrons Abschied mit unterschiedlichen schönen Figuren/ natürlich und hoch-vernünftig/ abgebildet. In Antorf/ Artois, Hennegau/ und angränzenden Orten hat er viele löbliche Gedächtnißen hinterlaßen/ und sich in seinem Thun/ nach denen ihme selbst gestellten Astrologischen Weißagungen jederzeit gerichtet; Nach löblich-vollführtem Lebenswandel ist er in anno Climacterico, das ist/ in dem neun mal sieben/ oder 63ten Jahr seines Alters/ in Antorf gestorben Anno 1634. CLXV. DEODATUS DEL MONT Astronomus, Mahler und Baumeister. Seine Werke. DAvid Teniers ware ein Antorfer/ und lernete allda bey Rubens/ hernach bäßerte er sich in Rom bey Adam Elzheimer/ wormit er sich auch nachmalen in seiner Geburts-Stadt in kleinen Bildern und Landschaften berühmt machte/ und starbe Anno 1649. CLXVI. David Teniers/ Senior von Antorf. DIe weitberühmte Stadt Antorf hat sich nicht wenig/ neben andern fürtreflichen Künstlern/ über den vernünftigen Johann von Houck zu erfreuen/ als welcher die höchste Staffel der Kunst erstiegen/ nachdeme er bey Peter Paul Rubens gelernet/ Italien durchreist/ und zu Rom bey dem Papst und denen Cardinälen/ wegen seiner großen Wißenschaft/ sehr geliebet worden. Es fiele allzu lang alle seine denkwürdige Sachen/ so er daselbst gemacht/ zu erzehlen/ darum wir lieber solches mit stillschweigen vorbey gehen und darfür melden wollen/ daß/ da er auf dem Ruckweg in sein Vatterland begriffen gewesen/ er unterwegs von Ihro Erz-Hertzoglichen Durchleucht/ Leopold Wilhelm/ aufgehalten worden/ und viel Jahre bey ihm im Krieg verblieben seye/ maßen/ als erstgedachte Herzogliche Durchleucht Anno 1637. mir die Gnad gethan/ daß sie mich auf meinem Schloß Stockau heimgesuchet/ auch dieser Künstler bey ihme gewesen/ dem ich die Stuck/ welche ich für ihr Churfl. Durchl. Maximilian in Bayern und das Stift Würzbürg/ unter Handen gehabt/ gezeigt. CLXVII. Johann von Houk von Antorf. Komt in Erz-Herzog Leopolds Dienste. Er war von Invention sehr reich/ und correct in allem seinem Thun/ daß er an Vollkommenheit des Verstands seines Pensels niemand weichen dörfen: darzu eines färtigen Geists/ welcher die Kunst der Natur zugesellet/ wie solches absonderlich zu sehen an einer von ihme gebildeten St Catharina/ wie sie ihr das auf unser lieben Frauen Schoß sitzende Christkindlein vermählet/ das mit vielen Englen vergesellschaftet ist/ wie daßelbe zu Wien in der Käyserl. neuen Burg rühmlich zu sehen ist. So gabe er auch noch Hofnung zu größern Dingen/ die aber die neidige parcen umgestoßen/ indem sie seinen Lebens-Faden/ in seiner Geburts-Stadt Antorf Anno 1650. abgeschnidten. Sein Werk. VIel Jahre vorher war in der berühmten Stadt Cölln Augustin Brun ein herrlicher Künstler/ der allda fürnehme und gute Arbeit von Contrafäten/ Historien/ und andern/ hinterlassen/ wormit er großes und herrliches Lob verdient. CLXVIII.Augustin Brun/ von Cölln. ALso hatte Hanß Holzmann/ sein Discipul/ einen inventiven herrlichen Geist/ und wuste alles sehr vernünftig nach zu ahmen/ wie er dann alles/ was er angefangen/ glücklich ausgeführet/ frölich colorirt/ und zu Cölln viel Lob-würdige Werke zu sehen hinterlaßen/ woselbst er auch vermuhtlich um das Jahr 1639. das Leben geendet. CLXIX. Hanß Holzmann/ von Cölln. JAcob von der Heyden ware zu Straßburg wohnhaft/ ein berühmter Kupferstecher/ Kunsthändler/ und in Vortragung der Kunststücke sehr expedit, dernthalben auch bey hohen Potentaten sehr wol angesehen. CLXX. Jacob von der Heyden/ von Straßburg.

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,3. Nürnberg, 1675, S. [II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 309]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0103_1675/121>, abgerufen am 28.03.2024.