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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,1. Nürnberg, 1679.

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[Spaltenumbruch] Edler Jüngling/ und tapferer Soldat/ hervorgethan/ die Auslegung derjenigen Antwort selbst gemacht/ mit Vermeldung/ daß die Römer dazumal nichts bessers wüssten/ noch annehmlichers hätten/ dann eben dasjenige/ was zu Führung des Kriegs nützlich und dienstlich wäre: Nemlich/ Roß und Mann. Erbote sich hierauf/ der gemeinen Stadt zum besten/ ihr diesen Reuter-dienst zu leisten/ und dem Römischen Volck zu Gefallen/ solchen Sprung für sie alle zu wagen.

Nachdem er also/ in höchster Stille der Zuseher/ seine Augen/ bald gegen diejenige Tempel/ so auf dem Marck stunden/ bald gegen das Capitolium, gewandt/ dann wieder den tieffen Abgrund wolbedächtlich angesehen; hat er sich auf ein wolgeputztes Pferd gesetzt/ solchem/ bis zur Grube/ die Sporne gegeben/ und sich also in den besagten Erdfall selbst hinab gestürtzet: Worauf die Burgerschafft allerhand Getreid nach ihm hineingeworffen/ und ist darauf dieser Riß von Stund an wieder zusammen gegangen/ und weiter nichts verspüret worden: Ausser daß (wie etliche wollen) Der Teich Curtii. der Curtische Teich/ oder See/ nach der Zeit an diesem Ort entstanden; in welchen nachmals/ altem Gebrauch und Herkommen nach/ die Sueton. in Aug. c. 57. Römischen Edelleute etliches kleines Geld/ als ein Opfer/ jährlich geworffen/ und zugleich für des Keysers beharrlichen Wolstand/ ein sonderbares Gelübde gethan; die unter-irdischen Seelengötter dadurch vielleicht zu begütigen. Eben bey diesem Teich wurde/ in folgenden Zeiten/ der Keyser Galba erwürgt/ und allda in seinem Blut/ Id. in Galba cap. 20. gleichwie er war/ also ligend gelassen; bis ein gemeiner Soldat ungefehr/ im Vorbeygehen/ ihm den Kopf abgehauen; und weil solcher gantz kahl war/ daß er ihn anderst nicht aufheben kunte/ seinen Finger in dessen Mund steckte/ und den Kahlkopf dem Othoni, als welcher ihm in der Regirung gefolgt/ also hingebracht.

Tempel des Keysers Antonini Pii. Ferner so ist allhie noch zu besehen/ so viel von dem Tempel des Keysers Antonini Pii, auf dem Römischen Marck/ übergeblieben; woselbst noch heutiges Tages zehen schöne Pfeiler aufgerichtet stehen. So wurden auch vor etlichen Jahren andere gar grosse ausgegraben/ samt noch etlichen alten Marmelsteinen/ und andern Antiquitäten. Auf dem Vorgiebel stund diese Innschrifft:

D. ANTONINO ET D. FAUSTI-
NAE
EX SC.

Nachdem aber derjenige Giebel/ durch irgend ein ungefähres Unglück zerfallen/ wurde von denen zerfallenen Werckstücken die Kirche S. Laurentii in Miranda erbauet. Es pflegten aber die Alten ihren abgestorbenen Königen und Keysern dergleichen Tempel zu erbauen/ und zu widmen; dieweil solche/ ihrer abgöttischen Meinung nach/ nunmehr in die Zahl der Götter versetzet/ und dannenhero nach ihrem Namen so genamte Priester/ Capitolin. in Anton. (Sacerdotes Antoniniani) ihnen zugeordnet wurden: dergleichen Ehre Antoninus Pius auch seinem Vatter Adriano angethan hatte.

[Spaltenumbruch]

Japanische Götter und Tempel. Solcher massen haben auch die Japaner/ viel Könige/ und andere vortreffliche/ tapfere Männer zu Göttern gemacht; die vormals ihrem Vatterland entweder durch herrliche Siege/ wider ihre Feinde/ oder durch kluge Beherrschung der Länder/ oder durch Erfindung nützlicher Künste/ viel Guts gethan: Weswegen sie endlich für Götter gehalten worden sind. Dergleichen war der gewesene Jäger/ Toranga, auf der Insel Corea, welcher acht Japanische Tyrannen erlegt hatte; item Deva und Han, beede Könige von Tangut: Also begehrte auch der Schmertzen-volle Keyser Taikosama , nach seinem Tod ein Kanus, das ist/ ein Ober-götz zu werden; und wegen seiner vormaligen Kriegs-thaten/ Xin Fachiman, das ist/ ein neuer Kriegs-götz zu heissen: Darum er auch/ noch in seinem Leben einen solchen Tempel erbauet/ welcher für einen von den allerköstlichsten im gantzen Reich gehalten wird.

In diesen Götter-stand wurden mit der Zeit Königs-kinder/ Könige und Keiser erhoben/ und Kanusi, genennet/ als welche durch grosse Thaten ihnen Ath. Kircher. Part. 3. Chin. Illustr. c. 2. einen unsterblichen Namen zu wegen gebracht. Der Spanier/ Ludovicus Gusman, nennet sie Sennores de Japon, y muy sennalados en la guerra, das ist/ grosse Herren in Japan/ und vortreffliche Kriegs-helden/ von welchen sie insonderheit den Sieg wider ihre Feinde gebeten. Daß nun/ wolte ich sagen/ die Römischen Keyser/ nach deren Absterben/ auch also vergöttert worden/ ist aus der erst-besagten Innschrifft genugsam zu schliessen/ indem Antoninus genennet wird Divus; ingleichen dessen Gemahlinn Diva.

Zween unterschiedene Tempel Antonini. Wobey aber nothwendig zu erinnern/ daß der Tempel Antonini an und für sich selbst/ welcher nächst der Kirche S. Salvatoris, und vor der Kirche S. Mariae in Anquiro, zu Ende des Römischen Marcks gestanden/ von demjenigen Tempel gantz unterschieden/ welcher dem Antonino, und seiner Gemahlinn Faustinae, zugleich gewidmet gewest.

Der beeden Faustinen böses Gericht. Im übrigen ist sich so groß nicht darob zu verwundern/ daß der Rath zu Rom die beeden Faustinas, wiewol sie der Unzucht halber sehr verdächtig/ und in einem bösen Geschrey waren/ als Göttinnen/ mit Circensischen Schauspielen/ Tempeln/ Priestern und Bildern von Gold und Silber/ höchst beehret; da sie nemlich im dritten Jahre der Regirung ihres Herrn gestorben war: So war auch die andere Faustina , M. Antonini Philosophi , Unehr wegen/ in einem so grossen Verdacht/ daß man auch ihren Sohn/ den Keyser Commodum selbst/ aus beflecktem Ehbette erzeuget zu seyn/ allerdings dafür gehalten.

Huren werden/ als Göttinnen/ geehret. Denn/ wie dem allen/ so ist es doch kein Wunder nicht/ indem auch die Römer öffentlichen Huren göttliche Ehre angethan/ dergleichen Aica Laurentia, Venus und Flora gewest: Dannoch aber wurde denselben/ nach ihrem Tod/ in den grössten und vornehmsten Städten geopfert/ und ihr Gedächtnus jährlich gefeyret; damit alles fruchtbar werden/ und die Erde ihr Gewächs geben möchte: Gleichwie Arnobius den Heiden solchen

[Spaltenumbruch] Edler Jüngling/ und tapferer Soldat/ hervorgethan/ die Auslegung derjenigen Antwort selbst gemacht/ mit Vermeldung/ daß die Römer dazumal nichts bessers wüssten/ noch annehmlichers hätten/ dann eben dasjenige/ was zu Führung des Kriegs nützlich und dienstlich wäre: Nemlich/ Roß und Mann. Erbote sich hierauf/ der gemeinen Stadt zum besten/ ihr diesen Reuter-dienst zu leisten/ und dem Römischen Volck zu Gefallen/ solchen Sprung für sie alle zu wagen.

Nachdem er also/ in höchster Stille der Zuseher/ seine Augen/ bald gegen diejenige Tempel/ so auf dem Marck stunden/ bald gegen das Capitolium, gewandt/ dann wieder den tieffen Abgrund wolbedächtlich angesehen; hat er sich auf ein wolgeputztes Pferd gesetzt/ solchem/ bis zur Grube/ die Sporne gegeben/ und sich also in den besagten Erdfall selbst hinab gestürtzet: Worauf die Burgerschafft allerhand Getreid nach ihm hineingeworffen/ und ist darauf dieser Riß von Stund an wieder zusammen gegangen/ und weiter nichts verspüret worden: Ausser daß (wie etliche wollen) Der Teich Curtii. der Curtische Teich/ oder See/ nach der Zeit an diesem Ort entstanden; in welchen nachmals/ altem Gebrauch und Herkommen nach/ die Sueton. in Aug. c. 57. Römischen Edelleute etliches kleines Geld/ als ein Opfer/ jährlich geworffen/ und zugleich für des Keysers beharrlichen Wolstand/ ein sonderbares Gelübde gethan; die unter-irdischen Seelengötter dadurch vielleicht zu begütigen. Eben bey diesem Teich wurde/ in folgenden Zeiten/ der Keyser Galba erwürgt/ und allda in seinem Blut/ Id. in Galba cap. 20. gleichwie er war/ also ligend gelassen; bis ein gemeiner Soldat ungefehr/ im Vorbeygehen/ ihm den Kopf abgehauen; und weil solcher gantz kahl war/ daß er ihn anderst nicht aufheben kunte/ seinen Finger in dessen Mund steckte/ und den Kahlkopf dem Othoni, als welcher ihm in der Regirung gefolgt/ also hingebracht.

Tempel des Keysers Antonini Pii. Ferner so ist allhie noch zu besehen/ so viel von dem Tempel des Keysers Antonini Pii, auf dem Römischen Marck/ übergeblieben; woselbst noch heutiges Tages zehen schöne Pfeiler aufgerichtet stehen. So wurden auch vor etlichen Jahren andere gar grosse ausgegraben/ samt noch etlichen alten Marmelsteinen/ und andern Antiquitäten. Auf dem Vorgiebel stund diese Innschrifft:

D. ANTONINO ET D. FAUSTI-
NAE
EX SC.

Nachdem aber derjenige Giebel/ durch irgend ein ungefähres Unglück zerfallen/ wurde von denen zerfallenen Werckstücken die Kirche S. Laurentii in Miranda erbauet. Es pflegten aber die Alten ihren abgestorbenen Königen und Keysern dergleichen Tempel zu erbauen/ und zu widmen; dieweil solche/ ihrer abgöttischen Meinung nach/ nunmehr in die Zahl der Götter versetzet/ und dannenhero nach ihrem Namen so genamte Priester/ Capitolin. in Anton. (Sacerdotes Antoniniani) ihnen zugeordnet wurden: dergleichen Ehre Antoninus Pius auch seinem Vatter Adriano angethan hatte.

[Spaltenumbruch]

Japanische Götter und Tempel. Solcher massen haben auch die Japaner/ viel Könige/ und andere vortreffliche/ tapfere Männer zu Göttern gemacht; die vormals ihrem Vatterland entweder durch herrliche Siege/ wider ihre Feinde/ oder durch kluge Beherrschung der Länder/ oder durch Erfindung nützlicher Künste/ viel Guts gethan: Weswegen sie endlich für Götter gehalten worden sind. Dergleichen war der gewesene Jäger/ Toranga, auf der Insel Corea, welcher acht Japanische Tyrannen erlegt hatte; item Deva und Han, beede Könige von Tangut: Also begehrte auch der Schmertzen-volle Keyser Taikosama , nach seinem Tod ein Kanus, das ist/ ein Ober-götz zu werden; und wegen seiner vormaligen Kriegs-thaten/ Xin Fachiman, das ist/ ein neuer Kriegs-götz zu heissen: Darum er auch/ noch in seinem Leben einen solchen Tempel erbauet/ welcher für einen von den allerköstlichsten im gantzen Reich gehalten wird.

In diesen Götter-stand wurden mit der Zeit Königs-kinder/ Könige und Keiser erhoben/ und Kanusi, genennet/ als welche durch grosse Thaten ihnen Ath. Kircher. Part. 3. Chin. Illustr. c. 2. einen unsterblichen Namen zu wegen gebracht. Der Spanier/ Ludovicus Gusman, nennet sie Sennores de Japon, y muy sennalados en la guerra, das ist/ grosse Herren in Japan/ und vortreffliche Kriegs-helden/ von welchen sie insonderheit den Sieg wider ihre Feinde gebeten. Daß nun/ wolte ich sagen/ die Römischen Keyser/ nach deren Absterben/ auch also vergöttert worden/ ist aus der erst-besagten Innschrifft genugsam zu schliessen/ indem Antoninus genennet wird Divus; ingleichen dessen Gemahlinn Diva.

Zween unterschiedene Tempel Antonini. Wobey aber nothwendig zu erinnern/ daß der Tempel Antonini an und für sich selbst/ welcher nächst der Kirche S. Salvatoris, und vor der Kirche S. Mariae in Anquiro, zu Ende des Römischen Marcks gestanden/ von demjenigen Tempel gantz unterschieden/ welcher dem Antonino, und seiner Gemahlinn Faustinae, zugleich gewidmet gewest.

Der beeden Faustinen böses Gericht. Im übrigen ist sich so groß nicht darob zu verwundern/ daß der Rath zu Rom die beeden Faustinas, wiewol sie der Unzucht halber sehr verdächtig/ und in einem bösen Geschrey waren/ als Göttinnen/ mit Circensischen Schauspielen/ Tempeln/ Priestern und Bildern von Gold und Silber/ höchst beehret; da sie nemlich im dritten Jahre der Regirung ihres Herrn gestorben war: So war auch die andere Faustina , M. Antonini Philοsophi , Unehr wegen/ in einem so grossen Verdacht/ daß man auch ihren Sohn/ den Keyser Commodum selbst/ aus beflecktem Ehbette erzeuget zu seyn/ allerdings dafür gehalten.

Huren werden/ als Göttinnen/ geehret. Denn/ wie dem allen/ so ist es doch kein Wunder nicht/ indem auch die Römer öffentlichen Huren göttliche Ehre angethan/ dergleichen Aica Laurentia, Venus und Flora gewest: Dannoch aber wurde denselben/ nach ihrem Tod/ in den grössten und vornehmsten Städten geopfert/ und ihr Gedächtnus jährlich gefeyret; damit alles fruchtbar werden/ und die Erde ihr Gewächs geben möchte: Gleichwie Arnobius den Heiden solchen

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[[I (Architektur), S. 66]/0263] Edler Jüngling/ und tapferer Soldat/ hervorgethan/ die Auslegung derjenigen Antwort selbst gemacht/ mit Vermeldung/ daß die Römer dazumal nichts bessers wüssten/ noch annehmlichers hätten/ dann eben dasjenige/ was zu Führung des Kriegs nützlich und dienstlich wäre: Nemlich/ Roß und Mann. Erbote sich hierauf/ der gemeinen Stadt zum besten/ ihr diesen Reuter-dienst zu leisten/ und dem Römischen Volck zu Gefallen/ solchen Sprung für sie alle zu wagen. Nachdem er also/ in höchster Stille der Zuseher/ seine Augen/ bald gegen diejenige Tempel/ so auf dem Marck stunden/ bald gegen das Capitolium, gewandt/ dann wieder den tieffen Abgrund wolbedächtlich angesehen; hat er sich auf ein wolgeputztes Pferd gesetzt/ solchem/ bis zur Grube/ die Sporne gegeben/ und sich also in den besagten Erdfall selbst hinab gestürtzet: Worauf die Burgerschafft allerhand Getreid nach ihm hineingeworffen/ und ist darauf dieser Riß von Stund an wieder zusammen gegangen/ und weiter nichts verspüret worden: Ausser daß (wie etliche wollen) der Curtische Teich/ oder See/ nach der Zeit an diesem Ort entstanden; in welchen nachmals/ altem Gebrauch und Herkommen nach/ die Römischen Edelleute etliches kleines Geld/ als ein Opfer/ jährlich geworffen/ und zugleich für des Keysers beharrlichen Wolstand/ ein sonderbares Gelübde gethan; die unter-irdischen Seelengötter dadurch vielleicht zu begütigen. Eben bey diesem Teich wurde/ in folgenden Zeiten/ der Keyser Galba erwürgt/ und allda in seinem Blut/ gleichwie er war/ also ligend gelassen; bis ein gemeiner Soldat ungefehr/ im Vorbeygehen/ ihm den Kopf abgehauen; und weil solcher gantz kahl war/ daß er ihn anderst nicht aufheben kunte/ seinen Finger in dessen Mund steckte/ und den Kahlkopf dem Othoni, als welcher ihm in der Regirung gefolgt/ also hingebracht. Der Teich Curtii. Sueton. in Aug. c. 57. Id. in Galba cap. 20. Ferner so ist allhie noch zu besehen/ so viel von dem Tempel des Keysers Antonini Pii, auf dem Römischen Marck/ übergeblieben; woselbst noch heutiges Tages zehen schöne Pfeiler aufgerichtet stehen. So wurden auch vor etlichen Jahren andere gar grosse ausgegraben/ samt noch etlichen alten Marmelsteinen/ und andern Antiquitäten. Auf dem Vorgiebel stund diese Innschrifft: Tempel des Keysers Antonini Pii.D. ANTONINO ET D. FAUSTI- NAE EX SC. Nachdem aber derjenige Giebel/ durch irgend ein ungefähres Unglück zerfallen/ wurde von denen zerfallenen Werckstücken die Kirche S. Laurentii in Miranda erbauet. Es pflegten aber die Alten ihren abgestorbenen Königen und Keysern dergleichen Tempel zu erbauen/ und zu widmen; dieweil solche/ ihrer abgöttischen Meinung nach/ nunmehr in die Zahl der Götter versetzet/ und dannenhero nach ihrem Namen so genamte Priester/ (Sacerdotes Antoniniani) ihnen zugeordnet wurden: dergleichen Ehre Antoninus Pius auch seinem Vatter Adriano angethan hatte. Capitolin. in Anton. Solcher massen haben auch die Japaner/ viel Könige/ und andere vortreffliche/ tapfere Männer zu Göttern gemacht; die vormals ihrem Vatterland entweder durch herrliche Siege/ wider ihre Feinde/ oder durch kluge Beherrschung der Länder/ oder durch Erfindung nützlicher Künste/ viel Guts gethan: Weswegen sie endlich für Götter gehalten worden sind. Dergleichen war der gewesene Jäger/ Toranga, auf der Insel Corea, welcher acht Japanische Tyrannen erlegt hatte; item Deva und Han, beede Könige von Tangut: Also begehrte auch der Schmertzen-volle Keyser Taikosama , nach seinem Tod ein Kanus, das ist/ ein Ober-götz zu werden; und wegen seiner vormaligen Kriegs-thaten/ Xin Fachiman, das ist/ ein neuer Kriegs-götz zu heissen: Darum er auch/ noch in seinem Leben einen solchen Tempel erbauet/ welcher für einen von den allerköstlichsten im gantzen Reich gehalten wird. Japanische Götter und Tempel.In diesen Götter-stand wurden mit der Zeit Königs-kinder/ Könige und Keiser erhoben/ und Kanusi, genennet/ als welche durch grosse Thaten ihnen einen unsterblichen Namen zu wegen gebracht. Der Spanier/ Ludovicus Gusman, nennet sie Sennores de Japon, y muy sennalados en la guerra, das ist/ grosse Herren in Japan/ und vortreffliche Kriegs-helden/ von welchen sie insonderheit den Sieg wider ihre Feinde gebeten. Daß nun/ wolte ich sagen/ die Römischen Keyser/ nach deren Absterben/ auch also vergöttert worden/ ist aus der erst-besagten Innschrifft genugsam zu schliessen/ indem Antoninus genennet wird Divus; ingleichen dessen Gemahlinn Diva. Ath. Kircher. Part. 3. Chin. Illustr. c. 2. Wobey aber nothwendig zu erinnern/ daß der Tempel Antonini an und für sich selbst/ welcher nächst der Kirche S. Salvatoris, und vor der Kirche S. Mariae in Anquiro, zu Ende des Römischen Marcks gestanden/ von demjenigen Tempel gantz unterschieden/ welcher dem Antonino, und seiner Gemahlinn Faustinae, zugleich gewidmet gewest. Zween unterschiedene Tempel Antonini. Im übrigen ist sich so groß nicht darob zu verwundern/ daß der Rath zu Rom die beeden Faustinas, wiewol sie der Unzucht halber sehr verdächtig/ und in einem bösen Geschrey waren/ als Göttinnen/ mit Circensischen Schauspielen/ Tempeln/ Priestern und Bildern von Gold und Silber/ höchst beehret; da sie nemlich im dritten Jahre der Regirung ihres Herrn gestorben war: So war auch die andere Faustina , M. Antonini Philοsophi , Unehr wegen/ in einem so grossen Verdacht/ daß man auch ihren Sohn/ den Keyser Commodum selbst/ aus beflecktem Ehbette erzeuget zu seyn/ allerdings dafür gehalten. Der beeden Faustinen böses Gericht. Denn/ wie dem allen/ so ist es doch kein Wunder nicht/ indem auch die Römer öffentlichen Huren göttliche Ehre angethan/ dergleichen Aica Laurentia, Venus und Flora gewest: Dannoch aber wurde denselben/ nach ihrem Tod/ in den grössten und vornehmsten Städten geopfert/ und ihr Gedächtnus jährlich gefeyret; damit alles fruchtbar werden/ und die Erde ihr Gewächs geben möchte: Gleichwie Arnobius den Heiden solchen Huren werden/ als Göttinnen/ geehret.

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,1. Nürnberg, 1679, S. [I (Architektur), S. 66]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0201_1679/263>, abgerufen am 29.03.2024.