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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,3. Nürnberg, 1679.

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[Spaltenumbruch] und umkehren sollen. Nachdem die Minerva ihrem Bruder/ dem Perseus/ (als welcher auch einer von des Jupiters Kindern war) in diesem Streit beygestanden/ ist sie aus der Insul Scriphon/ allda sie dem Polydectes in einen Felsen verwandelt liesse/ nach Theben/ und von dar nach dem Berge Helicon/ der denen Musen geheiligt war/ geflogen. Alhier wird sichs nunmehro wol fügen/ zu erzehlen/ wer die Minerva/ oder Pallas seye/ und was die Musen gewesen/ und was dardurch zu verstehen sey: Wollen derowegen den Anfang/ von der Minerva/ machen.

Von der Pallas/ oder
Minerva.

DIe Pallas/ welche man auch Minerva nennet/ ist/ besage der Poetischen Gedichte/ ohne Mutter geboren. Dann als Jupiter seine Gemahlin/ die Juno vermerckt unfruchtbar zu seyn/ und daß er von ihr kein Kind bekommen möchte/ ward er so ungedultig darüber/ daß er sich selbsten mit geschlossener Hand oder Faust auf die Hirnschale schlug/ worvon er/ in seinem Gehirn/ schwanger worden: und als die Zeit zu gebären kommen/ nahm er zur Hebamme den Vulcan/ der/ mit einem wol schneidendem scharffen Beile/ von einem Diamantstein/ mit beyden Händen zustreichend/ ihme das Haupt von einander spaltete/ also/ daß/ aus seinem Gehirn/ die Minerva oder Pallas/ wie man sie nennen wil/ hervor und zur Welt kam/ und zwar bereits gewaffnet/ mit einer Lantze/ Schild und vergüldetem Helm. Also ward Minerva/ ohne Weib/ oder weibliche Hülffe/ geboren. Alhier aber laß ich die Erzählungen vieler andrer Minerven/ und anderer Geburten mehr/ fahren/ und bin entschlossen/ die gemeinste/ uns am meisten dienliche/ Meinung vorzubringen.

Belangend ihren Namen/ so scheinet es/ als ob sie erstlich Minerva geheissen/ und dann Minerva warum Pallas genennet worden. nachgehends Pallas genennet worden/ nachdem sie ihrem Vatter streiten helffen/ wider die Himmel-stürmende Riesen/ und weil sie einen Riesen/ Namens Pallas/ mit Pfeilen getödtet. Einige vermeinen/ daß sie/ von einem Griechischem Worte/ welches Bewegen oder Schwingen bedeutet/ also genennet worden: dieweil ein Minerva-Bild zu sehen war/ nach dem Gleichnus des Palladiums der Trojaner/ welches seinen Spieß zu schwingen Warum sie Tritonia genannt. schiene. Sie wurde aber auch genennet Tritonia von der Drey-Zahl. Hierzu erschienen viel unterschiedene Ursachen. Einige sagen; weil die Seele drey unterschiedene wirckende Kräffte habe; als: überlegen/ begehren und erzörnen. Andere: weil die Weisheit bestehe in dreyen Stücken/ nemlich die gegenwertige Dinge zuverstehen/ die künfftige vorher zu sehen/ und die vergangene zu bedencken: oder weil der Mensch dreyerley von nöhten habe/ wann er weiß seyn wil/ als da ist/ klüglich rahten/ Warum sie aus dem Gehirn des Jupiters geboren. recht urtheilen/ und aufrichtig handeln. Daß sie aus dem Gehirn des Jupiters geboren ist/ bedeutet/ daß der Verstand im Gehirn lige/ auch die rechte [Spaltenumbruch] Weisheit von GOtt komme/ und nicht unten her/ von den irrdischen Dingen/ welche durch die Juno bedeutet werden. Martianus folget dem Aristoteles/ wann er sagt/ daß sie/ ohne Zuthuung eines Weibes/ geboren sey; weil die Weiber nicht verständig/ oder von gutem Raht seyn solten; welches aber ich nicht begehre nachzusagen: dann man weise Weiber gnug findet/ und allezeit gefunden hat/ die auch schöne und herrliche Künste erfunden haben: Wie denn auch die Pallas/ nach des Ovidius/ Ausonius/ Virgilius/ Cicero/ Homerus/ Papinius/ Lucianus/ und Polydorus Virgilius Gezeugnussen/ das Nähen/ Seide- und Flachs-spinnen/ Wollenweben/ Wagen- machen/ Häuser- und Städtebauen/ den Gebrauch des Oliven-oehls/ die Music und Pfeiffen/ Krieg zu führen erfunden haben soll: inmassen sie dahero auch Bellona/ oder die Göttin des Kriegs genennet/ und zu seyn gehalten worden. Es wurde ihr/ aus dieser Ursache/ auch vor Zeiten Warum Pallas den Hahn aufm Helm führe. auf den Helm gestellt ein Hahn/ oder Hahns-haupt: welches Pausanias/ darum geschehen zu seyn/ vermeint/ weiln der Hahne streitgierig/ stoltz und muhtig ist/ wormit dann auch Wachsam- und Munterkeit/ so einem klugen Kriegsmanne sehr dienlich ist/ Warum einen Olyven Krantz. angedeutet ward. Sie trug auch ein Oliven-Kräntzlein/ auf ihrem Helm/ welches wegen des Oehl-Erfindens geschahe; weil man die Weisheit/ oder Wissenschafften/ durch viel Arbeit und Wachen/ erlangen muß/ zu welchem Wachen man/ in Griechenland/ und anderen Orten/ Oehl zum Liecht brennen brauchete. Sie hatte einen schön-blinckenden Warum einen güldnen Helm. Was ihre helle grüne Augen und andere Waffen/ bedeuten. güldenen Helm: weil die göttliche Weisheit einen hellen Glantz von sich strahlet/ dardurch der Menschliche Verstand erleuchtet wird. Ihre Augen waren grün und sehr hell/ als die Katzen oder Löwen zu haben pflegen. Am Arme hatte sie einen krystallinen Schild/ und in der Hand eine sehr scharffe und spitzige Lantze/ welche Eigenschafften die Art und das Wesen eines verständigen Mannes bedeuten: als die Klarheit der Augen/ Vorsichtigkeit; der durchscheinende Schild/ Aufrichtigkeit und weisen Raht; und die scharffe Lantze/ Scharffsinnigkeit des Geistes: wormit er sich/ wider alles Ubel/ schützen/ und unbeschädigt bleiben kan; und wird/ durch seine gute und ehrliche Wercke/ gantz hellleuchtend. Das Gorgonische/ oder der Medusa Schlangen-Haupt/ trug sie/ in ihrem Schilde/ wiewol Einige sagen/ auf ihrer Brustwehr. Dieses war den Feinden sehr erschrecklich: Dann/ wie anderswo noch mag erzehlt werden/ ein frommer Mann/ oder weises Kriegshaupt/ so alle Dinge munter und vorsichtig anfänget und außführet/ giebt seinen Feinden ein Furcht und Schrecken/ weil man weiß/ daß er einen Löwen im Schilde führet. Oder mehrbesagtes Medusa-Haupt an ihrem Brust-Stück/ hat diese Bedeutung/ daß/ wann wir unser Vornehmen/ Wercke und Worte mit Nutz/ Verstande und Tugend ausführen wollen/ wir allezeit in unserer Brust/ oder Hertzen haben müssen/ rechte Weisheit und Vorsichtigkeit. Sie hatte an ihren Füssen harte Federn/ oder Flügel/ und führte auf dem Haupte die Eule/ als den Vogel/ welcher ihr/ wie etliche meinen/ zugeeignet/ weil sie zu Athen Göttin war/ allda sich iederzeit viel Eulen fanden. Allein es ist

[Spaltenumbruch] und umkehren sollen. Nachdem die Minerva ihrem Bruder/ dem Perseus/ (als welcher auch einer von des Jupiters Kindern war) in diesem Streit beygestanden/ ist sie aus der Insul Scriphon/ allda sie dem Polydectes in einen Felsen verwandelt liesse/ nach Theben/ und von dar nach dem Berge Helicon/ der denen Musen geheiligt war/ geflogen. Alhier wird sichs nunmehro wol fügen/ zu erzehlen/ wer die Minerva/ oder Pallas seye/ und was die Musen gewesen/ und was dardurch zu verstehen sey: Wollen derowegen den Anfang/ von der Minerva/ machen.

Von der Pallas/ oder
Minerva.

DIe Pallas/ welche man auch Minerva nennet/ ist/ besage der Poetischen Gedichte/ ohne Mutter geboren. Dann als Jupiter seine Gemahlin/ die Juno vermerckt unfruchtbar zu seyn/ und daß er von ihr kein Kind bekommen möchte/ ward er so ungedultig darüber/ daß er sich selbsten mit geschlossener Hand oder Faust auf die Hirnschale schlug/ worvon er/ in seinem Gehirn/ schwanger worden: und als die Zeit zu gebären kommen/ nahm er zur Hebamme den Vulcan/ der/ mit einem wol schneidendem scharffen Beile/ von einem Diamantstein/ mit beyden Händen zustreichend/ ihme das Haupt von einander spaltete/ also/ daß/ aus seinem Gehirn/ die Minerva oder Pallas/ wie man sie nennen wil/ hervor und zur Welt kam/ und zwar bereits gewaffnet/ mit einer Lantze/ Schild und vergüldetem Helm. Also ward Minerva/ ohne Weib/ oder weibliche Hülffe/ geboren. Alhier aber laß ich die Erzählungen vieler andrer Minerven/ und anderer Geburten mehr/ fahren/ und bin entschlossen/ die gemeinste/ uns am meisten dienliche/ Meinung vorzubringen.

Belangend ihren Namen/ so scheinet es/ als ob sie erstlich Minerva geheissen/ und dann Minerva warum Pallas genennet worden. nachgehends Pallas genennet worden/ nachdem sie ihrem Vatter streiten helffen/ wider die Himmel-stürmende Riesen/ und weil sie einen Riesen/ Namens Pallas/ mit Pfeilen getödtet. Einige vermeinen/ daß sie/ von einem Griechischem Worte/ welches Bewegen oder Schwingen bedeutet/ also genennet worden: dieweil ein Minerva-Bild zu sehen war/ nach dem Gleichnus des Palladiums der Trojaner/ welches seinen Spieß zu schwingen Warum sie Tritonia genannt. schiene. Sie wurde aber auch genennet Tritonia von der Drey-Zahl. Hierzu erschienen viel unterschiedene Ursachen. Einige sagen; weil die Seele drey unterschiedene wirckende Kräffte habe; als: überlegen/ begehren und erzörnen. Andere: weil die Weisheit bestehe in dreyen Stücken/ nemlich die gegenwertige Dinge zuverstehen/ die künfftige vorher zu sehen/ und die vergangene zu bedencken: oder weil der Mensch dreyerley von nöhten habe/ wann er weiß seyn wil/ als da ist/ klüglich rahten/ Warum sie aus dem Gehirn des Jupiters geboren. recht urtheilen/ und aufrichtig handeln. Daß sie aus dem Gehirn des Jupiters geboren ist/ bedeutet/ daß der Verstand im Gehirn lige/ auch die rechte [Spaltenumbruch] Weisheit von GOtt komme/ und nicht unten her/ von den irrdischen Dingen/ welche durch die Juno bedeutet werden. Martianus folget dem Aristoteles/ wann er sagt/ daß sie/ ohne Zuthuung eines Weibes/ geboren sey; weil die Weiber nicht verständig/ oder von gutem Raht seyn solten; welches aber ich nicht begehre nachzusagen: dann man weise Weiber gnug findet/ und allezeit gefunden hat/ die auch schöne und herrliche Künste erfunden haben: Wie denn auch die Pallas/ nach des Ovidius/ Ausonius/ Virgilius/ Cicero/ Homerus/ Papinius/ Lucianus/ und Polydorus Virgilius Gezeugnussen/ das Nähen/ Seide- und Flachs-spinnen/ Wollenweben/ Wagen- machen/ Häuser- und Städtebauen/ den Gebrauch des Oliven-oehls/ die Music und Pfeiffen/ Krieg zu führen erfunden haben soll: inmassen sie dahero auch Bellona/ oder die Göttin des Kriegs genennet/ und zu seyn gehalten worden. Es wurde ihr/ aus dieser Ursache/ auch vor Zeiten Warum Pallas den Hahn aufm Helm führe. auf den Helm gestellt ein Hahn/ oder Hahns-haupt: welches Pausanias/ darum geschehen zu seyn/ vermeint/ weiln der Hahne streitgierig/ stoltz und muhtig ist/ wormit dann auch Wachsam- und Munterkeit/ so einem klugen Kriegsmanne sehr dienlich ist/ Warum einen Olyven Krantz. angedeutet ward. Sie trug auch ein Oliven-Kräntzlein/ auf ihrem Helm/ welches wegen des Oehl-Erfindens geschahe; weil man die Weisheit/ oder Wissenschafften/ durch viel Arbeit und Wachen/ erlangen muß/ zu welchem Wachen man/ in Griechenland/ und anderen Orten/ Oehl zum Liecht brennen brauchete. Sie hatte einen schön-blinckenden Warum einen güldnen Helm. Was ihre helle grüne Augen und andere Waffen/ bedeuten. güldenen Helm: weil die göttliche Weisheit einen hellen Glantz von sich strahlet/ dardurch der Menschliche Verstand erleuchtet wird. Ihre Augen waren grün und sehr hell/ als die Katzen oder Löwen zu haben pflegen. Am Arme hatte sie einen krystallinen Schild/ und in der Hand eine sehr scharffe und spitzige Lantze/ welche Eigenschafften die Art und das Wesen eines verständigen Mannes bedeuten: als die Klarheit der Augen/ Vorsichtigkeit; der durchscheinende Schild/ Aufrichtigkeit und weisen Raht; und die scharffe Lantze/ Scharffsinnigkeit des Geistes: wormit er sich/ wider alles Ubel/ schützen/ und unbeschädigt bleiben kan; und wird/ durch seine gute und ehrliche Wercke/ gantz hellleuchtend. Das Gorgonische/ oder der Medusa Schlangen-Haupt/ trug sie/ in ihrem Schilde/ wiewol Einige sagen/ auf ihrer Brustwehr. Dieses war den Feinden sehr erschrecklich: Dann/ wie anderswo noch mag erzehlt werden/ ein frommer Mann/ oder weises Kriegshaupt/ so alle Dinge munter und vorsichtig anfänget und außführet/ giebt seinen Feinden ein Furcht und Schrecken/ weil man weiß/ daß er einen Löwen im Schilde führet. Oder mehrbesagtes Medusa-Haupt an ihrem Brust-Stück/ hat diese Bedeutung/ daß/ wann wir unser Vornehmen/ Wercke und Worte mit Nutz/ Verstande und Tugend ausführen wollen/ wir allezeit in unserer Brust/ oder Hertzen haben müssen/ rechte Weisheit und Vorsichtigkeit. Sie hatte an ihren Füssen harte Federn/ oder Flügel/ und führte auf dem Haupte die Eule/ als den Vogel/ welcher ihr/ wie etliche meinen/ zugeeignet/ weil sie zu Athen Göttin war/ allda sich iederzeit viel Eulen fanden. Allein es ist

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[[Metamorphosis, S. 62]/0238] und umkehren sollen. Nachdem die Minerva ihrem Bruder/ dem Perseus/ (als welcher auch einer von des Jupiters Kindern war) in diesem Streit beygestanden/ ist sie aus der Insul Scriphon/ allda sie dem Polydectes in einen Felsen verwandelt liesse/ nach Theben/ und von dar nach dem Berge Helicon/ der denen Musen geheiligt war/ geflogen. Alhier wird sichs nunmehro wol fügen/ zu erzehlen/ wer die Minerva/ oder Pallas seye/ und was die Musen gewesen/ und was dardurch zu verstehen sey: Wollen derowegen den Anfang/ von der Minerva/ machen. Von der Pallas/ oder Minerva. DIe Pallas/ welche man auch Minerva nennet/ ist/ besage der Poetischen Gedichte/ ohne Mutter geboren. Dann als Jupiter seine Gemahlin/ die Juno vermerckt unfruchtbar zu seyn/ und daß er von ihr kein Kind bekommen möchte/ ward er so ungedultig darüber/ daß er sich selbsten mit geschlossener Hand oder Faust auf die Hirnschale schlug/ worvon er/ in seinem Gehirn/ schwanger worden: und als die Zeit zu gebären kommen/ nahm er zur Hebamme den Vulcan/ der/ mit einem wol schneidendem scharffen Beile/ von einem Diamantstein/ mit beyden Händen zustreichend/ ihme das Haupt von einander spaltete/ also/ daß/ aus seinem Gehirn/ die Minerva oder Pallas/ wie man sie nennen wil/ hervor und zur Welt kam/ und zwar bereits gewaffnet/ mit einer Lantze/ Schild und vergüldetem Helm. Also ward Minerva/ ohne Weib/ oder weibliche Hülffe/ geboren. Alhier aber laß ich die Erzählungen vieler andrer Minerven/ und anderer Geburten mehr/ fahren/ und bin entschlossen/ die gemeinste/ uns am meisten dienliche/ Meinung vorzubringen. Belangend ihren Namen/ so scheinet es/ als ob sie erstlich Minerva geheissen/ und dann nachgehends Pallas genennet worden/ nachdem sie ihrem Vatter streiten helffen/ wider die Himmel-stürmende Riesen/ und weil sie einen Riesen/ Namens Pallas/ mit Pfeilen getödtet. Einige vermeinen/ daß sie/ von einem Griechischem Worte/ welches Bewegen oder Schwingen bedeutet/ also genennet worden: dieweil ein Minerva-Bild zu sehen war/ nach dem Gleichnus des Palladiums der Trojaner/ welches seinen Spieß zu schwingen schiene. Sie wurde aber auch genennet Tritonia von der Drey-Zahl. Hierzu erschienen viel unterschiedene Ursachen. Einige sagen; weil die Seele drey unterschiedene wirckende Kräffte habe; als: überlegen/ begehren und erzörnen. Andere: weil die Weisheit bestehe in dreyen Stücken/ nemlich die gegenwertige Dinge zuverstehen/ die künfftige vorher zu sehen/ und die vergangene zu bedencken: oder weil der Mensch dreyerley von nöhten habe/ wann er weiß seyn wil/ als da ist/ klüglich rahten/ recht urtheilen/ und aufrichtig handeln. Daß sie aus dem Gehirn des Jupiters geboren ist/ bedeutet/ daß der Verstand im Gehirn lige/ auch die rechte Weisheit von GOtt komme/ und nicht unten her/ von den irrdischen Dingen/ welche durch die Juno bedeutet werden. Martianus folget dem Aristoteles/ wann er sagt/ daß sie/ ohne Zuthuung eines Weibes/ geboren sey; weil die Weiber nicht verständig/ oder von gutem Raht seyn solten; welches aber ich nicht begehre nachzusagen: dann man weise Weiber gnug findet/ und allezeit gefunden hat/ die auch schöne und herrliche Künste erfunden haben: Wie denn auch die Pallas/ nach des Ovidius/ Ausonius/ Virgilius/ Cicero/ Homerus/ Papinius/ Lucianus/ und Polydorus Virgilius Gezeugnussen/ das Nähen/ Seide- und Flachs-spinnen/ Wollenweben/ Wagen- machen/ Häuser- und Städtebauen/ den Gebrauch des Oliven-oehls/ die Music und Pfeiffen/ Krieg zu führen erfunden haben soll: inmassen sie dahero auch Bellona/ oder die Göttin des Kriegs genennet/ und zu seyn gehalten worden. Es wurde ihr/ aus dieser Ursache/ auch vor Zeiten auf den Helm gestellt ein Hahn/ oder Hahns-haupt: welches Pausanias/ darum geschehen zu seyn/ vermeint/ weiln der Hahne streitgierig/ stoltz und muhtig ist/ wormit dann auch Wachsam- und Munterkeit/ so einem klugen Kriegsmanne sehr dienlich ist/ angedeutet ward. Sie trug auch ein Oliven-Kräntzlein/ auf ihrem Helm/ welches wegen des Oehl-Erfindens geschahe; weil man die Weisheit/ oder Wissenschafften/ durch viel Arbeit und Wachen/ erlangen muß/ zu welchem Wachen man/ in Griechenland/ und anderen Orten/ Oehl zum Liecht brennen brauchete. Sie hatte einen schön-blinckenden güldenen Helm: weil die göttliche Weisheit einen hellen Glantz von sich strahlet/ dardurch der Menschliche Verstand erleuchtet wird. Ihre Augen waren grün und sehr hell/ als die Katzen oder Löwen zu haben pflegen. Am Arme hatte sie einen krystallinen Schild/ und in der Hand eine sehr scharffe und spitzige Lantze/ welche Eigenschafften die Art und das Wesen eines verständigen Mannes bedeuten: als die Klarheit der Augen/ Vorsichtigkeit; der durchscheinende Schild/ Aufrichtigkeit und weisen Raht; und die scharffe Lantze/ Scharffsinnigkeit des Geistes: wormit er sich/ wider alles Ubel/ schützen/ und unbeschädigt bleiben kan; und wird/ durch seine gute und ehrliche Wercke/ gantz hellleuchtend. Das Gorgonische/ oder der Medusa Schlangen-Haupt/ trug sie/ in ihrem Schilde/ wiewol Einige sagen/ auf ihrer Brustwehr. Dieses war den Feinden sehr erschrecklich: Dann/ wie anderswo noch mag erzehlt werden/ ein frommer Mann/ oder weises Kriegshaupt/ so alle Dinge munter und vorsichtig anfänget und außführet/ giebt seinen Feinden ein Furcht und Schrecken/ weil man weiß/ daß er einen Löwen im Schilde führet. Oder mehrbesagtes Medusa-Haupt an ihrem Brust-Stück/ hat diese Bedeutung/ daß/ wann wir unser Vornehmen/ Wercke und Worte mit Nutz/ Verstande und Tugend ausführen wollen/ wir allezeit in unserer Brust/ oder Hertzen haben müssen/ rechte Weisheit und Vorsichtigkeit. Sie hatte an ihren Füssen harte Federn/ oder Flügel/ und führte auf dem Haupte die Eule/ als den Vogel/ welcher ihr/ wie etliche meinen/ zugeeignet/ weil sie zu Athen Göttin war/ allda sich iederzeit viel Eulen fanden. Allein es ist Minerva warum Pallas genennet worden. Warum sie Tritonia genannt. Warum sie aus dem Gehirn des Jupiters geboren. Warum Pallas den Hahn aufm Helm führe. Warum einen Olyven Krantz. Warum einen güldnen Helm. Was ihre helle grüne Augen und andere Waffen/ bedeuten.

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,3. Nürnberg, 1679, S. [Metamorphosis, S. 62]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0203_1679/238>, abgerufen am 24.04.2024.