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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.

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gezüchtiget worden/ wie sie mit GOtt verfahren.
baum mehrer als ein Scepter. Es ist nit an der Grösse ge-
legen/ sonsten könte eine Kuh einen Hasen erlauffen. Es
ist nit an der Grösse gelegen/ sonsten wäre ein Kürbis bes-
ser/ als eine Pomerantzen. Es ist nit an der Grösse gele-
gen/ sonsten hätte der Goliath dem David den Rest gege-
ben/ allwo doch das Widerspiel begegnet. Goliath war
ein Rieß 6. Elen und eine Spann hoch/ dergleichen unge-
heure grosse Menschen GOtt mehrmalen/ seine Allmacht
zu zeigen/ der Welt gegeben. In der Insul Senno istVincent.
Tanara. l. 6

ein todter Leib gefunden worden/ dessen Hirnschal zwey
Aimer Wasser gehalten. Zu Trapani in Sicilia hat man
viel Menschen-Zähn gefunden/ deren die meiste fast drey
Pfund gewogen. Wann nun der Mensch aufs wenigst
28. oder 32. Zähn/ so folgt/ daß ein solcher einen gantzen
Centner Zähn im Maul gehabt. Wie man in Maurita-
nia
die Begräbnuß des Riesens Antei zerstört/ so ist ein
Menschen-Cörper gefunden worden/ der hundert und
fünff Schuh lang war. In Africa, neben der Stadt Uti-
ca,
am Gestad des Meers/ hat man einen Menschen-Zahn
gefunden/ welcher so groß/ daß man unschwehr daraus
hat schliessen können/ daß dieser hundertmal seye grösser
gewest/ als ein anderer ordinari Mensch. In dem König-S. P. Aug.
de Civit.
Dei.

reich Polen/ in einem alten Grab/ ist ein Todten-Cörper ge-
funden worden/ der so grosse Finger hatte/ daß dessen gul-
dener Ring einem andern vor ein Armband gedienet hät-
te. Goliath ist zwar nit so groß gewesen/ aber gleichwolMenoch.
p. 3. c. 5.

viermal grösser als der David/ und gleichwol hat der Län-
gere das Kürtzere gezogen/ David hat den großkopffeten
Goliath mit einem Stein an die Blassen oder Stirn ge-
troffen/ worvon er zu Boden gefallen. Warum aber
gleich an die Stirn? warum nit auf die Brust? oder an-

der-
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gezuͤchtiget worden/ wie ſie mit GOtt verfahren.
baum mehrer als ein Scepter. Es iſt nit an der Groͤſſe ge-
legen/ ſonſten koͤnte eine Kuh einen Haſen erlauffen. Es
iſt nit an der Groͤſſe gelegen/ ſonſten waͤre ein Kuͤrbis beſ-
ſer/ als eine Pomerantzen. Es iſt nit an der Groͤſſe gele-
gen/ ſonſten haͤtte der Goliath dem David den Reſt gege-
ben/ allwo doch das Widerſpiel begegnet. Goliath war
ein Rieß 6. Elen und eine Spann hoch/ dergleichen unge-
heure groſſe Menſchen GOtt mehrmalen/ ſeine Allmacht
zu zeigen/ der Welt gegeben. In der Inſul Senno iſtVincent.
Tanara. l. 6

ein todter Leib gefunden worden/ deſſen Hirnſchal zwey
Aimer Waſſer gehalten. Zu Trapani in Sicilia hat man
viel Menſchen-Zaͤhn gefunden/ deren die meiſte faſt drey
Pfund gewogen. Wann nun der Menſch aufs wenigſt
28. oder 32. Zaͤhn/ ſo folgt/ daß ein ſolcher einen gantzen
Centner Zaͤhn im Maul gehabt. Wie man in Maurita-
nia
die Begraͤbnuß des Rieſens Antei zerſtoͤrt/ ſo iſt ein
Menſchen-Coͤrper gefunden worden/ der hundert und
fuͤnff Schuh lang war. In Africa, neben der Stadt Uti-
ca,
am Geſtad des Meers/ hat man einen Menſchen-Zahn
gefunden/ welcher ſo groß/ daß man unſchwehr daraus
hat ſchlieſſen koͤnnen/ daß dieſer hundertmal ſeye groͤſſer
geweſt/ als ein anderer ordinari Menſch. In dem Koͤnig-S. P. Aug.
de Civit.
Dei.

reich Polen/ in einem alten Grab/ iſt ein Todten-Coͤrper ge-
funden worden/ der ſo groſſe Finger hatte/ daß deſſen gul-
dener Ring einem andern vor ein Armband gedienet haͤt-
te. Goliath iſt zwar nit ſo groß geweſen/ aber gleichwolMenoch.
p. 3. c. 5.

viermal groͤſſer als der David/ und gleichwol hat der Laͤn-
gere das Kuͤrtzere gezogen/ David hat den großkopffeten
Goliath mit einem Stein an die Blaſſen oder Stirn ge-
troffen/ worvon er zu Boden gefallen. Warum aber
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[203/0235] gezuͤchtiget worden/ wie ſie mit GOtt verfahren. baum mehrer als ein Scepter. Es iſt nit an der Groͤſſe ge- legen/ ſonſten koͤnte eine Kuh einen Haſen erlauffen. Es iſt nit an der Groͤſſe gelegen/ ſonſten waͤre ein Kuͤrbis beſ- ſer/ als eine Pomerantzen. Es iſt nit an der Groͤſſe gele- gen/ ſonſten haͤtte der Goliath dem David den Reſt gege- ben/ allwo doch das Widerſpiel begegnet. Goliath war ein Rieß 6. Elen und eine Spann hoch/ dergleichen unge- heure groſſe Menſchen GOtt mehrmalen/ ſeine Allmacht zu zeigen/ der Welt gegeben. In der Inſul Senno iſt ein todter Leib gefunden worden/ deſſen Hirnſchal zwey Aimer Waſſer gehalten. Zu Trapani in Sicilia hat man viel Menſchen-Zaͤhn gefunden/ deren die meiſte faſt drey Pfund gewogen. Wann nun der Menſch aufs wenigſt 28. oder 32. Zaͤhn/ ſo folgt/ daß ein ſolcher einen gantzen Centner Zaͤhn im Maul gehabt. Wie man in Maurita- nia die Begraͤbnuß des Rieſens Antei zerſtoͤrt/ ſo iſt ein Menſchen-Coͤrper gefunden worden/ der hundert und fuͤnff Schuh lang war. In Africa, neben der Stadt Uti- ca, am Geſtad des Meers/ hat man einen Menſchen-Zahn gefunden/ welcher ſo groß/ daß man unſchwehr daraus hat ſchlieſſen koͤnnen/ daß dieſer hundertmal ſeye groͤſſer geweſt/ als ein anderer ordinari Menſch. In dem Koͤnig- reich Polen/ in einem alten Grab/ iſt ein Todten-Coͤrper ge- funden worden/ der ſo groſſe Finger hatte/ daß deſſen gul- dener Ring einem andern vor ein Armband gedienet haͤt- te. Goliath iſt zwar nit ſo groß geweſen/ aber gleichwol viermal groͤſſer als der David/ und gleichwol hat der Laͤn- gere das Kuͤrtzere gezogen/ David hat den großkopffeten Goliath mit einem Stein an die Blaſſen oder Stirn ge- troffen/ worvon er zu Boden gefallen. Warum aber gleich an die Stirn? warum nit auf die Bruſt? oder an- der- Vincent. Tanara. l. 6 S. P. Aug. de Civit. Dei. Menoch. p. 3. c. 5. C c 2

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas03_1692/235>, abgerufen am 25.04.2024.