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Santa Clara, Abraham a: Grammatica Religiosa, Oder Geistliche Tugend-Schul. Köln, 1699.

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Von dem Gehorsamb.
chern belästiget zu werden/ die ihnen nur gefallen; und vermeinen/ daß sie die-
ser Gestalt den Lohn deß Gehorsambs davon tragen werden: daß ist aber weit
gefählet; und lachet solche Geistliche billig auß der Heil. Bernardus/ da er
also spricht: Wer sich immer öffentlich oder heimblich befleis-De trib.
Ord.
Eccl.

set/ daß ihm sein geistlicher Vatter daß jenige aufferlege/
was er gern will/ der verfuhret sich/ wann er sich vielleicht
uber den Gehorsamb schmeichlet: dann in sothaner Sache
ist er nicht seinem Vorsteher/ sondern vielmehr ist der Vor-
steher ihme gehorsamb.
Jm übrigen/ so viel den Gehorsamb wegen
Annehmung der Aembter der Versamblung betrifft/ kan sich ein jeder unter-
richten auß der Lection von dem Ehrgeitz §. 18. 19. und mit dieser gegebenen
Instruction für liebnehmen.



Die Zwey und zwantzigste Geistliche
LECTION
Von dem
Laster deß Vngehorsambs.
Peribitis, si inobedientes fueritis voci Domini DeiDeut. 8.
v.
20.

vestri.

Jhr werdet umbkommen/ wann ihr der Stimm deß
Herrn ewetes GOttes ungehorsamb seyn werdet.

Der Erste Theil.

1. DAs der Ungehorsamb ein sehr grosses Laster seye/ kan auß den
schwären Straffen/ mit denen der allmächtige Gott seine Rebellen
züchtiget/ gnugsamb erkennet werden: deren eine der jenige Prophet

erfahren/
L l 2

Von dem Gehorſamb.
chern belaͤſtiget zu werden/ die ihnen nur gefallen; und vermeinen/ daß ſie die-
ſer Geſtalt den Lohn deß Gehorſambs davon tragen werden: daß iſt aber weit
gefaͤhlet; und lachet ſolche Geiſtliche billig auß der Heil. Bernardus/ da er
alſo ſpricht: Wer ſich immer oͤffentlich oder heimblich befleiſ-De trib.
Ord.
Eccl.

ſet/ daß ihm ſein geiſtlicher Vatter daß jenige aufferlege/
was er gern will/ der verfůhret ſich/ wann er ſich vielleicht
ůber den Gehorſamb ſchmeichlet: dann in ſothaner Sache
iſt er nicht ſeinem Vorſteher/ ſondern vielmehr iſt der Vor-
ſteher ihme gehorſamb.
Jm uͤbrigen/ ſo viel den Gehorſamb wegen
Annehmung der Aembter der Verſamblung betrifft/ kan ſich ein jeder unter-
richten auß der Lection von dem Ehrgeitz §. 18. 19. und mit dieſer gegebenen
Inſtruction fuͤr liebnehmen.



Die Zwey und zwantzigſte Geiſtliche
LECTION
Von dem
Laſter deß Vngehorſambs.
Peribitis, ſi inobedientes fueritis voci Domini DeiDeut. 8.
v.
20.

veſtri.

Jhr werdet umbkommen/ wann ihr der Stimm deß
Herrn ewetes GOttes ungehorſamb ſeyn werdet.

Der Erſte Theil.

1. DAs der Ungehorſamb ein ſehr groſſes Laſter ſeye/ kan auß den
ſchwaͤren Straffen/ mit denen der allmaͤchtige Gott ſeine Rebellẽ
zuͤchtiget/ gnugſamb erkennet werden: deren eine der jenige Prophet

erfahren/
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[267/0295] Von dem Gehorſamb. chern belaͤſtiget zu werden/ die ihnen nur gefallen; und vermeinen/ daß ſie die- ſer Geſtalt den Lohn deß Gehorſambs davon tragen werden: daß iſt aber weit gefaͤhlet; und lachet ſolche Geiſtliche billig auß der Heil. Bernardus/ da er alſo ſpricht: Wer ſich immer oͤffentlich oder heimblich befleiſ- ſet/ daß ihm ſein geiſtlicher Vatter daß jenige aufferlege/ was er gern will/ der verfůhret ſich/ wann er ſich vielleicht ůber den Gehorſamb ſchmeichlet: dann in ſothaner Sache iſt er nicht ſeinem Vorſteher/ ſondern vielmehr iſt der Vor- ſteher ihme gehorſamb. Jm uͤbrigen/ ſo viel den Gehorſamb wegen Annehmung der Aembter der Verſamblung betrifft/ kan ſich ein jeder unter- richten auß der Lection von dem Ehrgeitz §. 18. 19. und mit dieſer gegebenen Inſtruction fuͤr liebnehmen. De trib. Ord. Eccl. Die Zwey und zwantzigſte Geiſtliche LECTION Von dem Laſter deß Vngehorſambs. Peribitis, ſi inobedientes fueritis voci Domini Dei veſtri. Jhr werdet umbkommen/ wann ihr der Stimm deß Herrn ewetes GOttes ungehorſamb ſeyn werdet. Der Erſte Theil. 1. DAs der Ungehorſamb ein ſehr groſſes Laſter ſeye/ kan auß den ſchwaͤren Straffen/ mit denen der allmaͤchtige Gott ſeine Rebellẽ zuͤchtiget/ gnugſamb erkennet werden: deren eine der jenige Prophet erfahren/ L l 2

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Zitationshilfe: Santa Clara, Abraham a: Grammatica Religiosa, Oder Geistliche Tugend-Schul. Köln, 1699, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santaclara_grammatica_1699/295>, abgerufen am 24.04.2024.