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Santa Clara, Abraham a: Grammatica Religiosa, Oder Geistliche Tugend-Schul. Köln, 1699.

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Die Drey und Fünfftzigste Geistliche Lection
versichert seyn/ daß du gehörest zu der Zahl der Außerwählten? wohlan/ so
befleissige dich/ daß du in die Zahl der wenigen mögest eingeschrieben werden:
wilst du aber gantz und zumalen versichert seyn/ so trachte/ daß du kommest in
die Zahl der allerwenigsten: daß ist/ folge nicht den jenigen/ so den weiten und
gemächlichen/ sondern denen/ die den schmahlen und dörnern Weeg eingehen/
die alle weltliche und eitele Kinder-Bossen fahren lassen/ der wahren Bußfer-
tigkeit/ und Gott gefälligen Tugenden sich befleissen/ und den jenigen mit
Hertz/ Mund und Wercken über alles zu lieben/ sich angelegen seyn lassen/ der
aller angewendeter Mühe und Arbeit reiche Belohnung seyn wird in alle E-
wigkeit.



Die Drey und Fünfftzigste Geistliche
LECTION

Von
Der Verehrung der H. Mutter Gottes Mariä.
Prov. 8.
v.
35.
Qui me invenerit, inveniet vitam, & hauriet salutem a
Domino.

Wer mich findet/ der wird das Leben finden/ und Heyl
schöpffen vom Herrn.

1. DU hast gehört/ mein Christliche Seel/ wie dem armen Menschen
die Seeligkeit so schwär und gefährlich falle: derhalben für
rathsamb befunden wird/ sich in diesen Nöthen einiger Hülff zu
bewerben: und weilen wir durch langwirige Erfahrnuß zumahlen versichert
seynd/ daß selbige bey der glorwürdigsten Himmels-Königin am besten zu
zu finden ist; als wollen wir zu dieser wahren Mutter der Barmhertzigkeit/
auß gantzem Hertzen uns wenden: sintemahlen die Verehrung derselben/ ein
Zeichen der Erwählung/ ein Merck deß Heyls/ und Pfand der ewigen Glori

ist.

Die Drey und Fuͤnfftzigſte Geiſtliche Lection
verſichert ſeyn/ daß du gehoͤreſt zu der Zahl der Außerwaͤhlten? wohlan/ ſo
befleiſſige dich/ daß du in die Zahl der wenigen moͤgeſt eingeſchrieben werden:
wilſt du aber gantz und zumalen verſichert ſeyn/ ſo trachte/ daß du kommeſt in
die Zahl der allerwenigſten: daß iſt/ folge nicht den jenigen/ ſo den weiten und
gemaͤchlichen/ ſondern denen/ die den ſchmahlen und doͤrnern Weeg eingehen/
die alle weltliche und eitele Kinder-Boſſen fahren laſſen/ der wahren Bußfer-
tigkeit/ und Gott gefaͤlligen Tugenden ſich befleiſſen/ und den jenigen mit
Hertz/ Mund und Wercken uͤber alles zu lieben/ ſich angelegen ſeyn laſſen/ der
aller angewendeter Muͤhe und Arbeit reiche Belohnung ſeyn wird in alle E-
wigkeit.



Die Drey und Fuͤnfftzigſte Geiſtliche
LECTION

Von
Der Verehrung der H. Mutter Gottes Mariaͤ.
Prov. 8.
v.
35.
Qui me invenerit, inveniet vitam, & hauriet ſalutem à
Domino.

Wer mich findet/ der wird das Leben finden/ und Heyl
ſchoͤpffen vom Herrn.

1. DU haſt gehoͤrt/ mein Chriſtliche Seel/ wie dem armen Menſchen
die Seeligkeit ſo ſchwaͤr und gefaͤhrlich falle: derhalben fuͤr
rathſamb befunden wird/ ſich in dieſen Noͤthen einiger Huͤlff zu
bewerben: und weilen wir durch langwirige Erfahrnuß zumahlen verſichert
ſeynd/ daß ſelbige bey der glorwuͤrdigſten Himmels-Koͤnigin am beſten zu
zu finden iſt; als wollen wir zu dieſer wahren Mutter der Barmhertzigkeit/
auß gantzem Hertzen uns wenden: ſintemahlen die Verehrung derſelben/ ein
Zeichen der Erwaͤhlung/ ein Merck deß Heyls/ und Pfand der ewigen Glori

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[680/0708] Die Drey und Fuͤnfftzigſte Geiſtliche Lection verſichert ſeyn/ daß du gehoͤreſt zu der Zahl der Außerwaͤhlten? wohlan/ ſo befleiſſige dich/ daß du in die Zahl der wenigen moͤgeſt eingeſchrieben werden: wilſt du aber gantz und zumalen verſichert ſeyn/ ſo trachte/ daß du kommeſt in die Zahl der allerwenigſten: daß iſt/ folge nicht den jenigen/ ſo den weiten und gemaͤchlichen/ ſondern denen/ die den ſchmahlen und doͤrnern Weeg eingehen/ die alle weltliche und eitele Kinder-Boſſen fahren laſſen/ der wahren Bußfer- tigkeit/ und Gott gefaͤlligen Tugenden ſich befleiſſen/ und den jenigen mit Hertz/ Mund und Wercken uͤber alles zu lieben/ ſich angelegen ſeyn laſſen/ der aller angewendeter Muͤhe und Arbeit reiche Belohnung ſeyn wird in alle E- wigkeit. Die Drey und Fuͤnfftzigſte Geiſtliche LECTION Von Der Verehrung der H. Mutter Gottes Mariaͤ. Qui me invenerit, inveniet vitam, & hauriet ſalutem à Domino. Wer mich findet/ der wird das Leben finden/ und Heyl ſchoͤpffen vom Herrn. 1. DU haſt gehoͤrt/ mein Chriſtliche Seel/ wie dem armen Menſchen die Seeligkeit ſo ſchwaͤr und gefaͤhrlich falle: derhalben fuͤr rathſamb befunden wird/ ſich in dieſen Noͤthen einiger Huͤlff zu bewerben: und weilen wir durch langwirige Erfahrnuß zumahlen verſichert ſeynd/ daß ſelbige bey der glorwuͤrdigſten Himmels-Koͤnigin am beſten zu zu finden iſt; als wollen wir zu dieſer wahren Mutter der Barmhertzigkeit/ auß gantzem Hertzen uns wenden: ſintemahlen die Verehrung derſelben/ ein Zeichen der Erwaͤhlung/ ein Merck deß Heyls/ und Pfand der ewigen Glori iſt.

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Zitationshilfe: Santa Clara, Abraham a: Grammatica Religiosa, Oder Geistliche Tugend-Schul. Köln, 1699, S. 680. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santaclara_grammatica_1699/708>, abgerufen am 28.03.2024.