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Santa Clara, Abraham a: Grammatica Religiosa, Oder Geistliche Tugend-Schul. Köln, 1699.

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Von Verehrung der Heiligen.
let/ und derselben Ehr so wohl an dir/ als an andern/ die Tage deines Lebens
vermehren; und dero Fürbitt im Leben und im Todt erfahren mögest. Zum
dritten:
Für alle Liebhaber Mariä/ und sonderlich für die jenige/ so sich
die Verehrung derselben zum meisten lassen angelegen seyn/ und haben an-
gelegen seyn lassen/ da sie gelebt haben. Jtem für alle Lebendige und Todte/
für welche du zu betten schuldig bist: damit GOtt selbige durch die Verdien-
sten seiner Allerliebsten Mutter zu den ewigen Freuden auffnehmen wolle;
auff daß sie in der That erfahren mögen/ daß diese Allerseligste Jungfrau in
der Warheit von GOtt gestelt seye die Pfort deß Himmels.

Diese allgemeine Jntention oder Meynungen kanstu allzeit halten nach
dieser gemachten Außtheilung. Wann aber einige sonderliche Noth ein-
fallet/ kanstu selbige denen obgemeldten Jntentionen einschliessen an dem
Tag/ an welchem dirs am besten gefallet.



Abends-Vbung.
oder

Sehr kräfftige und heylsame Gebett.

Krafft deren/ ein eifferiger Diener GOttes und Mariä/ und steter Ver-
ehrer der H. H. Patronen/ nach möglicher Erforschung seines Gewissen/
Vergebung seiner Sünden begehret/ und nachmalen alle seine Wercke
GOtt/ dessen gebenedeyter Mutter/ und seinen H. H. Patronen empfehlet:
dem täglichen H. Beschützer für die Treu-geleistete Obhut dancket/ und für
die anstehende Nacht und folgenden Tag einen neuen erwählet. Und nach
diesem sich zur Ruhe begebet.

So spreche dann nach gehaltener Erforschung deines Gewissen/ umb Ver-
zeyhung deiner begangenen Sünden zu erhalten/ mit demütigem und zer-
knirschtem Hertzen das folgende Gebett:

ACh/ mein Barmhertzigster GOtt und HErr! Jch
hab gesundigt/ ich hab gesündigt/ und hab übel ge-
lebt fur deinen Augen: derhalben bitte ich dich nun
durch JEsum Christum deinen Eingebohrnen Sohn/
erbarm dich meiner/ erbarm dich/ und nehme an die

reiche
A a a a a 2

Von Verehrung der Heiligen.
let/ und derſelben Ehr ſo wohl an dir/ als an andern/ die Tage deines Lebens
vermehren; und dero Fuͤrbitt im Leben und im Todt erfahren moͤgeſt. Zum
dritten:
Fuͤr alle Liebhaber Mariaͤ/ und ſonderlich fuͤr die jenige/ ſo ſich
die Verehrung derſelben zum meiſten laſſen angelegen ſeyn/ und haben an-
gelegen ſeyn laſſen/ da ſie gelebt haben. Jtem fuͤr alle Lebendige und Todte/
fuͤr welche du zu betten ſchuldig biſt: damit GOtt ſelbige durch die Verdien-
ſten ſeiner Allerliebſten Mutter zu den ewigen Freuden auffnehmen wolle;
auff daß ſie in der That erfahren moͤgen/ daß dieſe Allerſeligſte Jungfrau in
der Warheit von GOtt geſtelt ſeye die Pfort deß Himmels.

Dieſe allgemeine Jntention oder Meynungen kanſtu allzeit halten nach
dieſer gemachten Außtheilung. Wann aber einige ſonderliche Noth ein-
fallet/ kanſtu ſelbige denen obgemeldten Jntentionen einſchlieſſen an dem
Tag/ an welchem dirs am beſten gefallet.



Abends-Vbung.
oder

Sehr kraͤfftige und heylſame Gebett.

Krafft deren/ ein eifferiger Diener GOttes und Mariaͤ/ und ſteter Ver-
ehrer der H. H. Patronen/ nach moͤglicher Erforſchung ſeines Gewiſſen/
Vergebung ſeiner Suͤnden begehret/ und nachmalen alle ſeine Wercke
GOtt/ deſſen gebenedeyter Mutter/ und ſeinen H. H. Patronen empfehlet:
dem taͤglichen H. Beſchuͤtzer fuͤr die Treu-geleiſtete Obhut dancket/ und fuͤr
die anſtehende Nacht und folgenden Tag einen neuen erwaͤhlet. Und nach
dieſem ſich zur Ruhe begebet.

So ſpreche dann nach gehaltener Erforſchung deines Gewiſſen/ umb Ver-
zeyhung deiner begangenen Suͤnden zu erhalten/ mit demuͤtigem und zer-
knirſchtem Hertzen das folgende Gebett:

ACh/ mein Barmhertzigſter GOtt und HErr! Jch
hab geſůndigt/ ich hab geſündigt/ und hab übel ge-
lebt fůr deinen Augen: derhalben bitte ich dich nun
durch JEſum Chriſtum deinen Eingebohrnen Sohn/
erbarm dich meiner/ erbarm dich/ und nehme an die

reiche
A a a a a 2
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[739/0767] Von Verehrung der Heiligen. let/ und derſelben Ehr ſo wohl an dir/ als an andern/ die Tage deines Lebens vermehren; und dero Fuͤrbitt im Leben und im Todt erfahren moͤgeſt. Zum dritten: Fuͤr alle Liebhaber Mariaͤ/ und ſonderlich fuͤr die jenige/ ſo ſich die Verehrung derſelben zum meiſten laſſen angelegen ſeyn/ und haben an- gelegen ſeyn laſſen/ da ſie gelebt haben. Jtem fuͤr alle Lebendige und Todte/ fuͤr welche du zu betten ſchuldig biſt: damit GOtt ſelbige durch die Verdien- ſten ſeiner Allerliebſten Mutter zu den ewigen Freuden auffnehmen wolle; auff daß ſie in der That erfahren moͤgen/ daß dieſe Allerſeligſte Jungfrau in der Warheit von GOtt geſtelt ſeye die Pfort deß Himmels. Dieſe allgemeine Jntention oder Meynungen kanſtu allzeit halten nach dieſer gemachten Außtheilung. Wann aber einige ſonderliche Noth ein- fallet/ kanſtu ſelbige denen obgemeldten Jntentionen einſchlieſſen an dem Tag/ an welchem dirs am beſten gefallet. Abends-Vbung. oder Sehr kraͤfftige und heylſame Gebett. Krafft deren/ ein eifferiger Diener GOttes und Mariaͤ/ und ſteter Ver- ehrer der H. H. Patronen/ nach moͤglicher Erforſchung ſeines Gewiſſen/ Vergebung ſeiner Suͤnden begehret/ und nachmalen alle ſeine Wercke GOtt/ deſſen gebenedeyter Mutter/ und ſeinen H. H. Patronen empfehlet: dem taͤglichen H. Beſchuͤtzer fuͤr die Treu-geleiſtete Obhut dancket/ und fuͤr die anſtehende Nacht und folgenden Tag einen neuen erwaͤhlet. Und nach dieſem ſich zur Ruhe begebet. So ſpreche dann nach gehaltener Erforſchung deines Gewiſſen/ umb Ver- zeyhung deiner begangenen Suͤnden zu erhalten/ mit demuͤtigem und zer- knirſchtem Hertzen das folgende Gebett: ACh/ mein Barmhertzigſter GOtt und HErr! Jch hab geſůndigt/ ich hab geſündigt/ und hab übel ge- lebt fůr deinen Augen: derhalben bitte ich dich nun durch JEſum Chriſtum deinen Eingebohrnen Sohn/ erbarm dich meiner/ erbarm dich/ und nehme an die reiche A a a a a 2

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Zitationshilfe: Santa Clara, Abraham a: Grammatica Religiosa, Oder Geistliche Tugend-Schul. Köln, 1699, S. 739. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santaclara_grammatica_1699/767>, abgerufen am 24.04.2024.