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Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625.

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Der LVII. Psalm. Ein gülden Kleinod Davids / vorzusingen / (das er nicht vmbkeme) da er für Saul flohe in die Höle.

WEnn Trübsal da ist / so sucht man dich / wenn du sie zächtigest so ruffen sie ängstiglich / Jesa. 26. So geheta mit dem David auch in diesem Psalm: Er muste für Saul in die Höle fliehen / vnd war in grosser gefahr vnd Angst / da rüfft er ängstiglich zu Gott / vnd widerholet einerley: Sey mir gnädig / sey mir gnädig. Wie die pflegen zu thun / die in grosser gefahr seind / vnd führet Gott zu gemüth / daß er auff jhn trawe / darumb werde er jhn nicht lassen zu schanden werden / er fliehe als vnter ein schuer vnd Gottes Flügel / biß das Vngewitter fürüber sey / denn er weiß / weil jhm Gott das Reich zugesagt / es werde das Vnglück einmal ein ende nehmen. Er erinnert sich / daß Gott den Feinden zu hoch sitzet / er schicke jhm gleich vom Himmel hülff zu / wie Exod. 14. vnd beweise mit der That / daß er gnädig vnd gütig sey / vnd seine Zusage trewlich halte. Er helt Gott für / wie grawsame Feinde er habe / seyn wie Lewen / Fewrflammen / wie die Zeen grimmiger Thier / ja wie Pfeil vnd Schwerter der Kriegsleute / wollen zerreissen / brennen / hawen / stechen vnd schiessen. Er vergleichet sie den Jägern vnd Vogelfängern / die den Vogeln vnd dem Wild Netzstellen / sie zu fangen / also klagt er / stellen sie jhm auch nach. Aber er tröstet sich / Gott werde einmal auffwachen / vnd es also schicken / daß es vber sie selber außgehe / vnd sie sich selber fangen. Beschleust derowegen mit einer frölichen Dancksagung / wil seine Instrumenta, Musica herfür suchen / Gott loben vnd dancken / daß man es in der gantzen Welt erfahren / vnd davon zusagen wissen sol.

SEy mir gnädig Gott / sey mir gnädig / denn auff dich trawet meine Seele / Vnd vnter

Der LVII. Psalm. Ein gülden Kleinod Davids / vorzusingen / (das er nicht vmbkeme) da er für Saul flohe in die Höle.

WEnn Trübsal da ist / so sucht man dich / wenn du sie zächtigest so ruffen sie ängstiglich / Jesa. 26. So geheta mit dem David auch in diesem Psalm: Er muste für Saul in die Höle fliehen / vnd war in grosser gefahr vnd Angst / da rüfft er ängstiglich zu Gott / vnd widerholet einerley: Sey mir gnädig / sey mir gnädig. Wie die pflegen zu thun / die in grosser gefahr seind / vnd führet Gott zu gemüth / daß er auff jhn trawe / darumb werde er jhn nicht lassen zu schanden werden / er fliehe als vnter ein schuer vnd Gottes Flügel / biß das Vngewitter fürüber sey / denn er weiß / weil jhm Gott das Reich zugesagt / es werde das Vnglück einmal ein ende nehmen. Er erinnert sich / daß Gott den Feinden zu hoch sitzet / er schicke jhm gleich vom Himmel hülff zu / wie Exod. 14. vnd beweise mit der That / daß er gnädig vnd gütig sey / vnd seine Zusage trewlich halte. Er helt Gott für / wie grawsame Feinde er habe / seyn wie Lewen / Fewrflammen / wie die Zeen grimmiger Thier / ja wie Pfeil vnd Schwerter der Kriegsleute / wollen zerreissen / brennen / hawen / stechen vnd schiessen. Er vergleichet sie den Jägern vnd Vogelfängern / die den Vogeln vnd dem Wild Netzstellen / sie zu fangen / also klagt er / stellen sie jhm auch nach. Aber er tröstet sich / Gott werde einmal auffwachen / vnd es also schicken / daß es vber sie selber außgehe / vnd sie sich selber fangen. Beschleust derowegen mit einer frölichen Dancksagung / wil seine Instrumenta, Musica herfür suchen / Gott loben vnd dancken / daß man es in der gantzen Welt erfahren / vnd davon zusagen wissen sol.

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[227/0255] Der LVII. Psalm. Ein gülden Kleinod Davids / vorzusingen / (das er nicht vmbkeme) da er für Saul flohe in die Höle. WEnn Trübsal da ist / so sucht man dich / wenn du sie zächtigest so ruffen sie ängstiglich / Jesa. 26. So geheta mit dem David auch in diesem Psalm: Er muste für Saul in die Höle fliehen / vnd war in grosser gefahr vnd Angst / da rüfft er ängstiglich zu Gott / vnd widerholet einerley: Sey mir gnädig / sey mir gnädig. Wie die pflegen zu thun / die in grosser gefahr seind / vnd führet Gott zu gemüth / daß er auff jhn trawe / darumb werde er jhn nicht lassen zu schanden werden / er fliehe als vnter ein schuer vnd Gottes Flügel / biß das Vngewitter fürüber sey / denn er weiß / weil jhm Gott das Reich zugesagt / es werde das Vnglück einmal ein ende nehmen. Er erinnert sich / daß Gott den Feinden zu hoch sitzet / er schicke jhm gleich vom Himmel hülff zu / wie Exod. 14. vnd beweise mit der That / daß er gnädig vnd gütig sey / vnd seine Zusage trewlich halte. Er helt Gott für / wie grawsame Feinde er habe / seyn wie Lewen / Fewrflammen / wie die Zeen grimmiger Thier / ja wie Pfeil vnd Schwerter der Kriegsleute / wollen zerreissen / brennen / hawen / stechen vnd schiessen. Er vergleichet sie den Jägern vnd Vogelfängern / die den Vogeln vnd dem Wild Netzstellen / sie zu fangen / also klagt er / stellen sie jhm auch nach. Aber er tröstet sich / Gott werde einmal auffwachen / vnd es also schicken / daß es vber sie selber außgehe / vnd sie sich selber fangen. Beschleust derowegen mit einer frölichen Dancksagung / wil seine Instrumenta, Musica herfür suchen / Gott loben vnd dancken / daß man es in der gantzen Welt erfahren / vnd davon zusagen wissen sol. SEy mir gnädig Gott / sey mir gnädig / denn auff dich trawet meine Seele / Vnd vnter

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_medulla_1625/255>, abgerufen am 23.04.2024.