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Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625.

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Die dicke Wolcken gossen Wasser / die Wolcken donnerten / Vnd die Stralen fuhren daher.

Es donnerte im Himmel / deine Blitze leuchteten auff dem Erdboden / Das Erdreich regete sich vnd bebete davon.

Dein Weg war im Meer / vnd dein Pfad in grossen Wassern / Vnd man spüret doch deinen Fuß nicht.

Du führetest dein Volck / wie eine Herd Schafe / Durch Mosen vnd Aaron.

Lehr aus diesem Psalm.

1. In den allerhöchsten Anfechtungen der Sünden / des Gewissens / des Zorns Gottes etc. sollen wir ja nicht verzagen: Sondern wie Assaph hie thut / zu Gott schreyen / das ist / jhm inniglich vnd von Hertzen vnser Noth klagen.

2. Wenn Gott bißweilen sein Angesicht verbirget / vnd die Hand ein wenig abzeucht / so wil einem Menschen aller Trost entgehen / da sol man nicht ablassen / sondern anhalten mit dem Gebet.

3. Das Gebet ist die allerbeste vnd gewisseste Artzney / damit wir alle Noth vnd Anfechtung abwenden können.

4. Wir sollen vns erinnern / Gott thue es / vnd verhenge solches vber vns / daß wir erkennen / was für arme elende Leu-

Die dicke Wolcken gossen Wasser / die Wolcken donnerten / Vnd die Stralen fuhren daher.

Es donnerte im Himmel / deine Blitze leuchteten auff dem Erdboden / Das Erdreich regete sich vnd bebete davon.

Dein Weg war im Meer / vnd dein Pfad in grossen Wassern / Vnd man spüret doch deinen Fuß nicht.

Du führetest dein Volck / wie eine Herd Schafe / Durch Mosen vnd Aaron.

Lehr aus diesem Psalm.

1. In den allerhöchsten Anfechtungen der Sünden / des Gewissens / des Zorns Gottes etc. sollen wir ja nicht verzagen: Sondern wie Assaph hie thut / zu Gott schreyen / das ist / jhm inniglich vnd von Hertzen vnser Noth klagen.

2. Wenn Gott bißweilen sein Angesicht verbirget / vnd die Hand ein wenig abzeucht / so wil einem Menschen aller Trost entgehen / da sol man nicht ablassen / sondern anhalten mit dem Gebet.

3. Das Gebet ist die allerbeste vnd gewisseste Artzney / damit wir alle Noth vnd Anfechtung abwenden können.

4. Wir sollen vns erinnern / Gott thue es / vnd verhenge solches vber vns / daß wir erkennen / was für arme elende Leu-

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[317/0345] Die dicke Wolcken gossen Wasser / die Wolcken donnerten / Vnd die Stralen fuhren daher. Es donnerte im Himmel / deine Blitze leuchteten auff dem Erdboden / Das Erdreich regete sich vnd bebete davon. Dein Weg war im Meer / vnd dein Pfad in grossen Wassern / Vnd man spüret doch deinen Fuß nicht. Du führetest dein Volck / wie eine Herd Schafe / Durch Mosen vnd Aaron. Lehr aus diesem Psalm. 1. In den allerhöchsten Anfechtungen der Sünden / des Gewissens / des Zorns Gottes etc. sollen wir ja nicht verzagen: Sondern wie Assaph hie thut / zu Gott schreyen / das ist / jhm inniglich vnd von Hertzen vnser Noth klagen. 2. Wenn Gott bißweilen sein Angesicht verbirget / vnd die Hand ein wenig abzeucht / so wil einem Menschen aller Trost entgehen / da sol man nicht ablassen / sondern anhalten mit dem Gebet. 3. Das Gebet ist die allerbeste vnd gewisseste Artzney / damit wir alle Noth vnd Anfechtung abwenden können. 4. Wir sollen vns erinnern / Gott thue es / vnd verhenge solches vber vns / daß wir erkennen / was für arme elende Leu-

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625, S. 317. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_medulla_1625/345>, abgerufen am 25.04.2024.